Tag 19: Valley of Fire zum Zweiten

Die Wetterfrösche haben recht behalten: es ist kalt, mit 1 Grad plus schon sehr nahe am Gefrierpunkt. Eine Kaltfront bedeutet aber nicht per se schlechtes Wetter wie bei uns, der Himmel ist wiederum blau und wolkenlos. Nur der kalte Wind bläst weiterhin in voller Stärke. Und gemäss Prognosen soll es in den nächsten 48 Stunden noch kälter werden.

So machen wir uns Gedanken darüber, ob wir trotz Reservation im Snow Canyon nicht bereits heute näher Richtung Las Vegas fahren sollen. Dort ist es bestimmt etwas wärmer und ausserdem hat uns das VoF dermassen gut gefallen, dass wir unsere Reise mit einem zweiten Besuch beenden könnten.

Wir brechen früh auf; die Strecke bis zum Highway ist landschaftlich wunderschön und wir sehen unterwegs mehrmals Deers am Strassenrand.

Auf der Fahrt nach Norden passieren wir noch die Mormonen-Stadt Colorado City, darüber hat mir Steve von Paria Outpost besonders viel erzählt ….. In Hurricane schliesst sich der Kreis unserer Reise, in der Ferne sieht man die Ausläufer des Zion NP und es kommt etwas Wehmut auf – am liebsten würde ich wieder nach rechts abbiegen und von vorne beginnen …  Vielleicht ein anderes Mal ...

Bald befinden wir uns auf der Interstate #5 und brettern Richtung Süden. Wir kommen gut voran und sind noch vor 12 Uhr im VoF.

Die Vorfreude steigt, um so grösser ist der Frust als auf beiden CGs kein einziger Platz mehr frei ist. Damit haben wir nun wirklich nicht gerechnet, es ist ein normaler Werktag und wir sind sogar eine Stunde früher vor Ort als beim ersten Mal. Was für eine Riesen-Enttäuschung…

Frustriert fahren wir zum Visitor Center. Auch hier ein ganz anderes Bild als noch vor 2.5 Wochen: Touris. Touris und nochmals Touris. Offensichtlich lockt das kühlere Wetter Scharen von Menschen in den Park. Der einzige Lichtblick sind die Bighorn-Schafe gleich neben dem Center:

Nach einem kurzen Mittagessen im Camper beschliessen wir nochmals den Scenic Drive zu fahren, da wir das letzte Mal nicht bis ans Ende gekommen sind. Auch hier viel Verkehr und volle Parkplätze. Was für ein Unterschied zum ersten Besuch. Wir laufen zu dritt noch den White Dome Loop und klettern einen Hügel hoch. Ein wunderbarer Blick aber der bissig kalte Wind treibt uns zurück zum Womo.

Der Tag ist noch jung, es ist erst 15:30h als wir wieder am Visitor Center vorbeifahren. Eigentlich wollen wir unterwegs noch eine Kaffeepause machen, aber an jedem Spot hat es viele Menschen. So verlassen wir den Park und machen uns auf die Suche nach einem Übernachtungsplatz.

Ich kann mich noch an die empfohlenen Boondocking-Plätze erinnern und so biegen wir ab zum Stewart's Point und fahren ein Stück auf der Gravel Road hinunter Richtung See.

Es stehen verstreut ein paar Wohnwagen und Camper herum. Wir stellen unser Womo ab, der starke Wind schüttelt und rüttelt unser Fahrzeug durch und verunmöglicht trotz Sonnenschein den Aufenthalt im Freien. Meine Laune hat den absoluten Tiefpunkt erreicht, so hatte ich mir den letzten Abend in der Natur nicht vorgestellt – aber ich bin ja selbst schuld, im Snow Canyon hätten wir wahrscheinlich einen wunderbaren Abend genossen.

Mein Mann läuft in der Gegend herum und sucht einen windgeschützten Ort. Weiter oben wird er hinter ein paar Büschen fündig, durch richtiges Platzieren ist es schlagartig ruhiger im Camper.

So verbringen wir den letzten Abend im Womo anstatt am Lagerfeuer.

Übernachtung: Boondocking Stewarts Point
Wetter: schön, aber starker Wind, 15 Grad