Die Kälte weckt mich bereits vor 6 Uhr – brrr, es hat nur 4 Grad im Camper schnell die Heizung anmachen und weiterdösen. Bis zum Sonnenaufgang geht es noch eine Weile. In der Zwischenzeit kommen die neuen Gäste an und stehen frierend vor ihren Autos… es ist definitiv noch nicht Shorts-Wetter.
Wir beneiden sie trotzdem, denn sie haben ihre Tour noch vor sich….
Uns zieht es auch bald weiter, denn wir haben die längste Fahrstrecke unserer Reise vor uns. Zunächst geht es zurück nach Page, zum vierten Mal über den Glen Canyon Dam vorbei am Horseshoe Bend auf der #89 Richtung Süden. Bis zum Abzweiger auf die #89A in Bitter Springs ....
.... gibt es viel Verkehr, danach wird es schlagartig ruhiger. Den ersten Halt machen wir an der Navajo Bridge und laufen über die Fussgängerbrücke:
Beeindruckend die Kombination von Technik und Natur.
Weiter geht die Fahrt entlang der südlichen Kante des Vermillion Cliffs, wo wir noch gestern in den Coyote Buttes waren.
Es ist wieder sehr beeindruckend, wie sich die Landschaft in kurzer Zeit verändert; von der Wüste landen wir direkt im Gebirge. Es wird waldiger; hohe Nadel- und Laubbäume säumen die Strasse. Wir sind definitiv in einer anderen Klimazone angelangt, auch die Temperaturen gehen merklich zurück. Kurz nach Jacob Lake auf der Stichstrasse Richtung Grand Canyon machen wir Mittagspause in lichtem Föhrenwald. Hier könnte man auch super boondocken. In der Umgebung finden wir verstreut die Überreste eines Hirsches, meine Tochter drapiert sie kunstvoll:
Back on the road sind zunächst die Folgen diverser Waldbrände zu sehen, hier das von 2006:
Gleichzeitig am Himmel der Rauch eines aktuellen Brandes, welcher im nördlicheren Teil des North Rims schwelt. Zum Glück merkt man im Park selbst nichts davon.
Später durchfahren wir eine schöne Hochebene und sehen kurz vor der NP-Grenze doch noch Bisons, leider nur aus der Ferne:
Das letzte Stück wird zu einem Traum in Gelb :
Die Birken leuchten vor einem sagenhaft blauen Himmel, auf der Strasse kreuzen wir immer wieder Oldtimers. Wie sich später herausstellt, ist es ein Ford Oldtimer Treffen. Während drei Tagen sehen wir gegen hundert von diesen liebevoll restaurierten Oldtimern der 20er und 30er Jahre. Oder vielleicht sind es ja auch immer wieder dieselben ....
Nach 15 Uhr treffen wir am Campground ein und beziehen unsere fast Rim-Site #10.
1.5 Stunden später laufen wir los den Transept Trail entlang, denn wir haben für 17:30h einen Tisch in der Lodge reserviert. Ein schöner Weg mit tollen Ausblicken auf die Seitenarme des Canyons.
Wir laufen extra früher los, damit wir vor dem Dinner noch den Bright Angel Point besuchen können. Ein Traum, vor allem zu dieser Tageszeit. Auch ein erster Besuch des Visitor Centres liegt noch drin, bevor es kurz vor halb sechs zum Dinner geht.
Das Restaurant ist bis auf den letzten Platz besetzt, ohne Reservation gibt es den ganzen Abend lang keinen Tisch. Leider klappt es nicht mit der ersten Reihe; wir sind trotzdem zufrieden, denn die Sonne verschwindet bald und es wird schnell dunkel. Wir essen Bisonsteak und Spareribs (sehr lecker und grosse Portionen!); für die Mädels gibt es nach langer Zeit dazu wieder mal Pommes.
Satt und zufrieden laufen wir mit Taschenlampen ausgerüstet im Stockdunkeln den Transept Trail zurück zum Womo. Ein spezielles Erlebnis zum Abschluss eines wiederum wunderschönen Tages.
Übernachtung: Grand Canyon North Rim, Site 10
Wetter: immer noch traumhaft schön und wolkenlos, von 2° bis 17°
Tagestipp: Einen Tisch in der Lodge reservieren, trotz Rummel ein einmaliges Erlebnis und sehr lecker!
Das Essen in der Lodge ist wirklich sehr gut und die Location eine der Schönsten - immer wieder etwas Besonderes!
Liebe Grüße
Margit
„Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.” - Mark Twain
Liebe Flo,
was für ein Wetter, die Fotos von den Birken vor dem blauen Himmel sind wunderschön. Das Essen in der Lodge hört sich auch sehr gut an, das haben wir bei unserem Besuch in 2014 verpasst. Mit Taschenlampen zurücklaufen ist vor allem für die Kids bestimmt spannend gewesen.
Ich überlege jetzt tatsächlich, ob wir im nächsten Jahr Anfang Oktober versuchen sollen vom North Rim zum South Rim zu laufen, wenn wir spontan einen Übernachtungsplatz auf der Phantom Ranch bekommen.
Liebe Grüße
Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de
Reiseberichte
Liebe Susanne
Es ist das Gesamtpaket, was den Reiz ausmacht: der Saal, das Essen und das Zurücklaufen im Dunkeln.
Dieses Jahr wäre auf jeden Fall perfektes Wetter dafür gewesen... Eine Gruppe mit Jugendlichen, welche auf einer Nachbarssite gezeltet hat, ist am Folgetag auch runter....
Übrigens Glückwunsch zum erfolgreichen Aufstieg, als Bergsteigerin kann ich das Gefühl nach solch einer Leistung nachempfinden, müde Knochen aber eine tiefe innere Zufriedenheit.
Herzliche Grüsse
Flo
Flo's Berichte: Westkanada mit VI (2016), Indian Summer in Ontario (2018), Colorado Plateau (2019), Rockies im Herbst (2021)
Das hört sich wirklich toll an. Bis jetzt haben wir immer auf dem Campground gegessen. Bisonsteak ist ja doch mal was anderes. Leider konnte ich anhand Deines Fotos das Restaurant in dem ihr wart nich identifizieren. Wie heißt es dann? Damit ich auch reservieren kann!!!
LG Bianca
Moin Bianca,
über die Seite kann man dann auch reervieren, hier:
Liebe Grüße aus Berlin,
Thomas
Locker bleiben, Ball flach halten dann wird es ein perfekter Womourlaub
Danke Thomas für deine Antwort an Bianca - ich war über den Jahreswechsel offline.
Gruss
Flo
Flo's Berichte: Westkanada mit VI (2016), Indian Summer in Ontario (2018), Colorado Plateau (2019), Rockies im Herbst (2021)