Was soll ich sagen; auch heute ist wieder Bilderbuchwetter!
Wir stehen zwar recht früh auf und doch sind wir eine der letzen, die gegen 9 Uhr vom Campground rollen.
Auf der Fahrt zurück zum Highway sehen wir in der Ferne nochmals eine Herde Pronghorns. Ab Hanksville geht es auf dem „Bicentennial Highway“ #95 südwärts. Zuerst begleiten uns auf der rechten Seite die Henry Mountains, später ändert die Landschaft wieder markant, hohe Felswände säumen die Strasse und es geht bergab Richtung Lake Powell. Die Strecke ist wunderschön und wir haben die Strasse fast für uns allein. Eigentlich hatte ich mir den Leprechaun Slot Canyon als nächste Wanderung notiert, aber irgendwie achte ich zu wenig auf die Umgebung und schwupps ist der ‘Parkplatz’ auch schon ans uns vorbeigerauscht. Und zum Umkehren haben wir nicht wirklich Lust.
Wenig später erreichen wir den Hite Overlook. Der Ausblick auf den Colorado River ist fantastisch und wir laufen ein längeres Stück dem Plateau entlang und geniessen den Blick übers Land.
Die avisierte Kaffeepause bei der Hite Marina lassen wir ebenfalls spontan sausen und fahren direkt weiter Richtung Natural Bridges NM, unserem nächsten Tagesziel. Kurz vor dem Abzweiger zum Park sehe ich noch einen Coyoten, für ein Foto geht leider alles viel zu schnell.
Es ist bereits gegen 12:30h als wir in den Campground des Natural Bridges reinfahren. Da es nur 13 fcfs-Plätze gibt, bin ich von Anfang davon ausgegangen, dass wir hier boondocken müssen. Einen Versuch ist es aber allemal wert. Im Schneckentempo fahren wir durch dem CG, bei der einzigen Doppelsite scheint doch tatsächlich die rechte Hälfte noch frei zu sein. Wir fahren mal rein, auf der anderen Platzhälfte steht auch ein Minnie Winnie von Best Time, offensichtlich sind die Urlauber auch gerade erst angekommen. Und wer steigt aus dem Camper: der Schweizer aus dem Little Wild Horse Canyon! 
Was für ein Zufall. Max ist pensionierter Lehrer aus Luzern und 10 Wochen allein im Südwesten auf Tour. Wir verstehen uns auf Anhieb, und Max bietet uns später an, unsere Site beim Ranger gleich mit anzumelden und zu bezahlen.
Wir haben doch tatsächlich die letzte freie Site ergattert, welch ein Glück! 
Wir bieten Max an, ihn auf die Rundtour zu den Brücken mitzunehmen, er möchte aber in eigenem Tempo unterwegs sein und lehnt dankend ab. So fahren wir nach 15 Uhr los, den ersten Halt gibt es 10 min. später bei der Sipapu Bridge.
Wir laufen das kurze Stück hinunter, dieser Pfad ist der steilste des Parks, eine Treppe und drei Holzleitern helfen beim Abstieg.
Die wahre Dimension der Brücke – sie ist immerhin die zweitgrösste Naturbrücke der Welt - erkennt man erst wenn man unten steht.
Auf dem Rückweg treffen wir beim Quergang wieder auf Max, nach einem kurzen Schwatz gehen wir zügig hoch und fahren auf dem Loop weiter. Bei der Kachina Bridge begnügen wir uns mit dem Blick vom Viewpoint aus. Zur Owachomo Bridge wandern wir wieder hinunter, die Kinder haben keine Lust mehr und bleiben im Womo.
Noch beeindruckender als die Brücke finden wir die hier in grossen Mengen vorhandene kryptobiotische Erdablagerung, die hunderte von Jahren benötigt, um sich zu entwickeln und ein wichtiges Element dieses Ökosystems zu werden. Zwar sind wir auf unserer Reise immer wieder in Versuchung, an einigen Stellen den Weg abzukürzen, aber die Mahnung „Don’t bust the crust“ ist fest in unseren Köpfen verankert.
Wir fahren den Loop zu Ende – was für ein wunderschöner, kleiner Park. 
Zurück beim Campground machen wir nach den vergangenen windigen Tagen endlich wieder einmal ein Lagerfeuer, geniessen die letzten Sonnenstrahlen bei einem Glas Cuba Libre und freuen uns des Lebens.
Es ist schon fast dunkel, als Max zurückkommt. Wir haben bereits unser Fleisch auf dem Feuer, Max bringt auch sein Grillgut und gesellt sich dazu.
So sitzen wir noch lange am Lagerfeuer und bestaunen den wiederum unglaublichen Sternenhimmel.
Ein wundervoller Tag geht zu Ende – ich bin einfach nur dankbar und glücklich. Carpe Diem. 
Übernachtung: Natural Bridges CG, Site 11, $ 15.--, ohne Strom
Wetter: schön, 22°
Tagestipp: Unbedingt versuchen eine Site im Natural Bridges zu ergattern – ein Kraftort der Extraklasse!