Heute wollen wir wie auf unserer ersten Kanadareise die Panoramastrasse zum Cascade Lookout hinauf fahren, oben frühstücken und danach wandern gehen. Doch das Wetter macht uns wieder einen Strich durch die Rechnung: es ist immer noch bewölkt und vor allem kalt. So beschliessen wir, zunächst mal in Ruhe zu essen und zu hoffen, dass der Himmel in der Zwischenzeit vielleicht doch noch aufklart. Dies tut er dann schon, aber erst im Laufe des späteres Nachmittags .
Nichtsdestrotrotz fahren wir um 10h los. Nicht weit vom Visitor Center entfernt zweigt die 8 km lange Straße ab. Die kurvenreiche Strecke ist auch ohne Sonnenschein ein Genuss – zumindest für mich als Beifahrerin. Auf der Hinfahrt lassen wir den Lookout links liegen. Wir wollen noch loslaufen, bevor Heerscharen von Menschen unterwegs sind.
Wir entscheiden uns, eine Rundstrecke zu wandern und starten auf dem Heather Trail, der auf der linken Seite des Blackwall Parkplatzes beginnt. Trotz wunderschöner Vegetation mit Indian Paintbrushes, Akelei und anderen hochalpinen Blumen vergeht uns das Wandern aber bald, denn auf der Nordseite weht ein eiskalter Wind. Sind wir wirklich in den Sommerferien? Seufz. ,Wann wird es endlich wieder Sommer ....‘ von Rudi Carrell kommt mir spontan in den Sinn. Denn auch mit Faserpelzpulli und Goretexjacke sind wir am frieren und so beschliessen wir bereits bei der ersten Weggabelung, den Rückzug anzutreten.
Im Aufstieg zur Krete kreuzt ein Schneehuhn mit ihren Jungen unseren Weg (die Kleinen sind auf den Baum geflüchtet ):
Oben angekommen ist fertig mit der Ruhe: auf dem Weg zurück zum Parkplatz begegnen uns unzählige Wanderer. Dafür hat der Wind nachgelassen und die Rundumsicht auf das Kaskadengebirge bis hinüber nach Amerika ist trotz Wolken fantastisch.
Zurück beim Wohnmobil fahren wir runter zum Aussichtsplateau und wollen dort kurz anhalten, um das Panorama zu geniessen. Aus beidem wird jedoch nichts: aus einem kurzen Halt werden 1.5 Stunden (!!!) und für das Panorama haben wir auch fast kein Auge mehr.
Schuld daran sind Hörnchen. Denn kaum aus dem Womo herrscht bei unseren Kindern Hörnchen-Alarm. Überall wuseln Chipmunks herum und betteln die Besucher um Fressen an.
Und weil diese nicht scheu sind, klettern sie zur grossen Freude der Mädels sogar auf ihre Schoss.
Ob das für den Winter wohl reicht?
Zu den Hörnchen gesellen sich dann auch noch Nutcracker (Kiefernhäher):
Also: wenn ihr mit Kindern im Manningpark unterwegs seid: unbedingt zum Cascade Lookout!
Zurück auf dem Campground wollen die Girls wieder auf den Spielplatz. Da es erst 3 Uhr nachmittags ist, beschliessen wir Erwachsenen, den hinteren Teil des Lightning Lake Loop Trails bis zum Flash Lake zu laufen. Insgesamt benötigen wir ein Stunde für die Umrundung. Der Weg verläuft fast ausschliesslich durch den Wald (Überraschung ), angetroffen haben wir ausser anderen Touris nur noch weitere Hörnchen. Schade, hat mir doch die Frau am Vorabend erzählt, wie sie mal genau auf dieser Wanderung einem Schwarzbären begegnet ist. Dafür hüpft uns kaum auf dem Campingplatz noch ein Langohr über den Weg:
Abends saust meine Laune in den Keller hinunter. Es ist dermassen kalt, dass mir jegliche Lust aufs Feuer anzünden und draussen sitzen vergeht. Frustriert verschwinde ich als Erste der Familie bereits um 21 Uhr unter der Decke. Gute Nacht.
Übernachtung: Lightning Lake CG
Wetter: bewölkt
Tiersichtungen: Hörnchen, Hörnchen und nochmals Hörnchen, 1 Schneehuhn, 1 Hase, 2 Nutcrackers
Hi Flo,
diese Chipmunks sind aber auch sooo süß und sooo verfressen. Ich kann es, trotz aller Warnungen, auch nicht lassen Sie mit Nüssen zu füttern.
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen