Genau um 15:30h setzt die Maschine in London auf. Ich habe immer noch Hoffnung, dass es eine Lösung gibt, kann doch nicht sein, dass man um diese Uhrzeit in London strandet.
Es sind einige Reisende betroffen, nicht nur diejenigen, die nach Zürich wollen, sondern z.B. auch noch Holländer. Trotz der grösseren Menge gestrandeter Passagiere gibt es nach Verlassen des Flugzeugs keinerlei Infos. Bei der Abzweigung ‚In die UK einreisen‘ oder ‚Transfers/Andere Terminals‘ spreche ich eine Flughafenmitarbeiterin an, die gerade einer älteren Dame mit dem Rollstuhl hilft. Diese meint, wir sollen auf keinen Fall einreisen, sondern mal in Richtung andere Terminals gehen. Ein paar Treppen weiter stehen wir wieder in der riesigen Halle mit den Security-Bereichen. Die eine Tochter gerät beim Anblick der Bodyscanners leicht in Panik. Eine freundliche Mitarbeiterin erklärt mir, dass auf der anderen Seite der Schalter von BA wäre, an den wir uns wenden sollen. Und ja, dafür muss man durch die Security. Wie absurd ist das denn? Zum Glück können die anderen drei Familienmitglieder dort warten und nur ich gehe weiter. Logo, Mama ist ja die Einzige, die gut Englisch spricht. Ich frage mich, was all diejenigen machen, die der Sprache nicht mächtig sind.
Der Running Gag in unserer Familie lautet seitdem: was haben wir auf dieser Reise gelernt: Jawohl, Englisch lernen.
Doch zurück zum Flughafen: Schnell nochmals die Hosentaschen checken, ob nicht noch was ‚Verbotenes‘ drin ist, der Supergau wäre doch, wenn ich noch in den Bodyscanner muss, nur um an einen Schalter zu gehen.... Ich habe wie auf der ganzen Reise Glück, vielleicht sehe ich auch absolut harmlos oder besser gesagt vertrauenswürdig aus .
Endlich finde ich den Schalter, doch es warten schon einige vor mir, klar bei der Menge. Als ich endlich dran komme, schlägt wieder Murphy’s Law zu. Eine halbe Stunde benötigt die BA-Mitarbeiterin, bis ich endlich alle Vouchers und Infos habe, irgendein Problem mit der Software ....
Danach folgt nochmals die Absurdität der Flughafensicherheit. Ich kann nicht mehr zurück zu meiner Familie, da sie in einem anderen Sektor ist und sie können nicht direkt zu mir. Doch endlich sind wir alle wieder vereint und geschlagene 2 Stunden nach der Landung kommen wir um 17:30h beim Hotel Holiday Inn an.
Wir bekommen 2 Zimmer im Executive Bereich im obersten Stock. Die Zimmer sind schön, da gibt’s nichts zu meckern, besser als das Zimmer in Vancouver. Da gleich Essenszeit ist, gehen wir runter zum Restaurant. Die Gestrandeten müssen jedoch in einen separaten Bereich mit einem separaten Buffet. Das passt nicht allen: zwei zusammen reisende holländische Familien beschweren sich lauthals und können nicht aufhören zu meckern.
Da wir bereits um 6:30h den Shuttlebus nehmen müssen, gehen wir vor 21 Uhr ins Bett. Ich schlafe sofort ein, logo bei der letzten Nacht und der vielen Aufregung.
Der wunderbare Sonnenuntergang vom Hotelzimmer aus stimmt mich vorher etwas versöhnlich:
Achduliebeslieschen, Flo,
klingt zwar erst mal nicht so dramatisch, eine Nacht in einem Hotel in London zu überbrücken. Doch nach einem langen und anstrengenden Transatlantikflug will man eigentlich nur schnell nach Hause... Da braucht man solche unvorhergesehenen Stolpersteine gar nicht.
Doch sicher ist nach einigen Tagen auch dieses unschöne Erlebnis angesichts eurer tollen Reise verblasst und in den Hintergrund gerückt.
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de