24. Juli 2016: Eine abwechslungsreiche Fahrt zum Paul Lake PP

Zum Glück hat das Gefährt eine gut und vor allem schnell funktionierende Heizung. Mann ist das saukalt; draussen hat es gerade mal 6 Grad. Zumindest ist kein Wölkchen am Himmel zu sehen. Kurz bevor wir abfahren erreichen die ersten Sonnenstrahlen unseren Platz:

Heute fahren wir mit 280km die längste Strecke unserer Reise, unser nächstes Ziel ist der Paul Lake Provinzpark, 25km nordöstlich von Kamloops. Die Fahrt auf dem vierspurigen Highway Richtung Princeton ist dank geringem Verkehrsaufkommen und blauem Himmel ein Gedicht. Die Landschaft ändert rasant. Zunächst sind wir noch in der gebirgigen Wildnis, diese weicht jedoch bald Grasland und dann Weidegebieten. In Princeton zweigen wir ab auf den Highway 5A. Diese Strecke führt an vielen Seen entlang durch ein sehr schönes Hochtal mit endlosen Weiden. In Merritt machen wir eine kurze Tankpause und fahren dann weiter auf dem Coquihalla Highway #5 Richtung Kamloops.

Mittlerweile ist es nach 11 Uhr und der Verkehr hat stark zugenommen. Fasziniert schauen wir auf die vorbeiziehende Landschaft. Die endlosen Wälder und damit auch das dominierende Grün verschwindet und macht Prärie und Steppe Platz. Was für ein Kontrast nach zwei Wochen Wald und Wasser . Wir können nicht verstehen, warum viele die Gegend um Kamloops nur als Durchreiseort sehen. Okay, vielleicht bei 35 Grad + . Wir auf jeden Fall geniessen das semiaride Klima und die dazu passenden sommerlichen Temperaturen. In Kamloops angekommen zeigt das Thermometer bereits satte 26 Grad. Endlich können wir unsere Sommerkleider hervor nehmen. Da es gerade Mittagszeit ist, beschliessen wir eine Pause einzulegen.

Satt und zufrieden fahren wir nach 13 Uhr weiter auf dem Yellowhead Highway Richtung Norden. 5km von Kamloops entfernt zweigen wir auf die Paul Lake Road ab. Die nächsten 15km bis zum Provinzpark passieren wir eine faszinierende Halbwüsten- und Prairielandschaft:

Sogar die Mädels steigen aus dem Fahrzeug und machen Fotos. Was für ein Unterschied zur restlichen Reise. Kurz nach unserem Fotostop ändert das Landschaftsbild jedoch wieder. Nach einer Steigung führt die Strasse am Louis Lake entlang, und schwupps, sind wir plötzlich wieder – jawohl - im Wald .

Nur dieses Mal handelt es sich um einen lichten, mit Föhren und Kiefern durchsetzten Wald. Der Paul Lake Campground liegt sehr idyllisch und der von uns vorreservierte Platz ist sehr grosszügig und hat viel Privatsphäre:

Nachdem wir uns installiert haben, wollen wir drei Mädels zum See. Mit Sack und Pack (mittlerweile ist es fast 30 Grad und wir wollen baden gehen) laufen wir los und verpassen fast noch den Abgang zum schmalen Beach Trail, der sich sehr steil über 500m den Berg hinunter windet. Unten angekommen landen wir von der Campingplatz-Idylle direkt inmitten sonntäglichem Badirummel. Aufgrund der Nähe zu Kamloops hat es sehr viele Menschen am und im See. Kein Wunder bei diesen Temperaturen. Wir lassen uns aber nicht beeindrucken, suchen einen Platz für unsere Picknickdecke und gehen baden. Wer hätte am Morgen noch gedacht, dass wir ein paar Stunden später schwimmen gehen würden?

Der Rückweg zum Campingplatz erweist sich als hinterhältig: Steigung + Sonne + hohe Temperatur = . Dafür kommt es noch zu Schlangensichtung Nr. 4, eigentlich keine Überraschung, handelt es sich doch um klassisches Schlangenterrain (Sonne + hohe Temperatur = ). Bis ich den Fotoapparat hervorgekramt habe, ist sie auch schon im Gestrüpp verschwunden.

Gemütlich lassen wir den schönen Sommerabend beim obligaten Lagerfeuer und einem Glas Wein ausklingen, die Mädels beschäftigen sich zunächst auf dem kleinen, aber feinen Spielplatz und freunden sich dann noch mit einem kanadischen Mädchen an.

Zum Schluss noch die Wetterprognose für die neue Woche: auch die nächsten Tage soll es schön und sehr warm bleiben. Wirklich.

Übernachtung: Paul Lake CG

Wetter: endlich schön und sehr warm

Tiersichtungen: Kanadagänse (what else) und 1 Schlange