Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 11 / 22.05.2015: Wo sind die Antilopen?

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illor
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Beigetreten: 03.08.2014 - 23:02
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Tag 11 / 22.05.2015: Wo sind die Antilopen?
Eckdaten zum Reiseabschnitt

Nach gemütlichem Frühstück und einen Spaziergang zum Strand direkt vor dem Campingplatz satteln wir die Hühner und machen uns auf dem Weg nach Page. Unsere Lower Antelope Tour beginnt kurz nach 11 Uhr und die Wetterprogonsen haben sich ausnahmsweise mal bewahrheitet... Es scheint die Sonne!!!!! Yeah, wir haben unserer Regenfront endlich ein Schnippchen geschlagen! [Ich entschuldige mich gleich vorweg, dass es heute ein paar mehr Bilder seien müssen]

Wir haben noch Zeit, also wird auf dem Weg getankt und bei Walmart die Vorräte aufgefüllt (es stehen mehr als 15 RVs auf dem Parkplatz).

Wir kommen genau richtig an und bezahlen unsere vorreservierten Tickets (keine Anzahlung), 28 $ pro Erwachsenen, bis 7 Jahre for free, Navaro-Gebühr inkl., Kreditkarte ist inzwischen möglich.

Ich habe mich bewusst gegen die Phototour entschieden, erstens war diese mit 50 $ doppelt so teuer, zweitens waren diese auch geführt und drittens hätte meine Frau die beiden Kinder alleine durchschleusen müssen... Das wollte ich ihr nicht zumuten. Auch im Nachhinein war es die richtige Entscheidung, weil die Gruppen fast schon Schlange standen, so dass auch mit Photopass immer die normalen Besucher an einem vorbeigegangen wären.

Der Besuch des Canyons war genial, wie bereits so häufig beschrieben. Zuerst ging es oben rum zum unteren Ende des Canyons (vorbei an dem versteinerten Dinosaurier Fußabdrücken) und dort über mehrere steile Leitern nach unten... Alleine mit den beiden Kindern wäre das nichts für meine Frau gewesen... so konnte ich den Junior auf den Arm nehmen. Dieser fand unten im Canyon einen Sandkasten bester Qualität vor und war damit immer gut beschäftigt. Der Größe dachte sich für alle Formen die er entdeckte die fantasievollsten Namen aus ... Das „Plumpsklo“ war natürlich das Beste und musste ausgiebig fotografisch dokumentiert werden.

Der Tipp der beiden Guides, in der Kamera den Weißabgleich von Automatik auf Tageslicht zu fixieren, war sehr gut, ansonsten wären die tollen Rot- und Orangetöne deutlich neutralisiert worden.

Der Guide wies auf ganz besondere Fotostellen hin (gibt es diese überhaupt, alles ist super!) und bot sich auch selbst als Fotograf an... So kommt endlich mal die ganze Familie aufs Bild und das Trinkgeld des Guide ist auch gesichert... wink.

Ein Pärchen auch aus Deutschland ließ sich nicht durch unsere abwechselnd tobenden, kreischenden oder träumenden Kinder irritieren und berichtete von ihrem Besuch des Upper Canyon am Vortag... Aufgrund des trüben Himmels gabs’ keine Beams und auch sonst waren sie sehr froh, den Lower Canyon auch noch besichtigt zu haben... Bestätigte unsere Entscheidung für den Lower Canyon und auch das Verschieben um eine Tag.

Nach 1 ½ Stunden waren wir leider schon durch und haben jede Minute genossen... Fotos haben wir genügend geschossen, und Zeit genommen dafür haben wir uns auch genügend. Dadurch, dass wir uns an das Ende unserer Gruppe haben abfallen lassen, kamen wir sogar noch in den Genuss des Flötenspielers der nachfolgenden Gruppe, der an mehreren Stellen mystische Klänge anstimmte... Sehr stimmungsvoll!!!

Am Ende war ich froh, den Junior ohne Kraxe mitgenommen zu haben, ansonsten wäre es gerade am Ausstieg wohl etwas eng geworden.

Wir beschließen, noch am Parkplatz und vor unserer Weiterfahrt Mittag zu essen... Wie immer sehr praktisch so ein RV.

Dann ging es auf die Fahrt ins Monument Valley, auf ziemlich direkten Weg. Den Weg dorthin verkürzten wir uns mal wieder mit lustigem Figuren-Raten, die vielen Butts luden die Fantasie ein sich die tollsten Motive auszudenken. Gewonnen hat ein sehr markanter Stein links kurz nach Kayenta, der sich zuerst als Frauengesicht, und nach einer halben Umrundung eindeutig als Eule zu erkennen war. Im Monument Valley angekommen empfängt uns eine fast apokalyptische Stimmung, ein Sandsturm begrüßt uns und hüllt alles in einen roten Nebel... Auch eine sehr interessante Sicht auf die Butts.

Um die Navajo-Gebühr kommen wir rum, weil das Kassenhäusschen auf dem Weg zum Visitor Center nicht besetzt war, angekommen auf dem Rücken zum Valley legte sich der Wind, die Sonne kam raus und präsentierte die Butts und Mesas im besten Licht...

Wir ließen uns natürlich auch von der Uhrzeit Problematik verwirren und standen beim Visitor-Center vor verschlossenen Türen.

Es ist so: Grundsätzlich gilt in Arizona die gleiche Zeitzone wie in Utah. Nur dass Utah die Sommerzeit nicht mitmacht und daher im Sommer eine Stunde weiter vorne ist als Arizona. Soweit so gut, das wussten wir. Jetzt liegt das Monument Valley (knapp) in Arizona, man wird auch per Schild in der Zufahrt darauf hingewiesen. Aber in Sachen Uhrzeit orientieren sich alle im Monument Valley nach der Regelung in Utah und somit ist die Verwirrung komplett...

Wir hatten zwei Nächte auf The View Campground gebucht, wussten aber das wechselhafte Wetter einzuschätzen und beschlossen daher spontan, für den gleichen Abend noch eine 2 ½ Std. Sunset Jeep-Tour zu buchen... Und für den nächsten Morgen um 8 Uhr (also eigentlich um 7 Uhr) eine Reittour anzuhängen.

Bezahlt werden muss natürlich in Cash, und da die beiden Kinder for free waren (Beim Reiten hat der Große trotzdem sein eigenes Pferd bekommen) war die Verhandlung leider sehr kurz... . Also schnell zum ATM im Shop gestürmt, diesen halb leer geplündert, was Warmes angezogen und schon ging es los mit dem offenen Jeep hinab ins Tal.

Das Wackeln und Stoßen war das größte Vergnügen für die Kinder und sie kreischten und frohlockten in einer Tour. Ich bewunderte die Verrückten, die teilweise mit ihrem tiefergelegten Sportwagen den steinigen, sandigen und ausgewaschenen Weg hinunter wagten... Am Eingang der Straße stand wohlweislich ein Verbotsschild für RVs, sonst wären wohl auch damit ein paar wagemutige runtergefahren. Wir genossen die Fahrt im Abendlicht, umkurvten die Butts und Mesas und wurden zu den Arches gefahren... Einige lagen abends schon im Schatten.

Die Rückfahrt bei Sonnenuntergang wurde dann leider bereits etwas kühl und wir mussten die Kinder wieder vor den erneut einsetzenden Sandwolken schützen... Trotzdem eine geniale Fahrt und den stolzen Preis von 170 $ Wert. Dafür hatten wir unser eigenes Auto und konnten selbst das Tempo bestimmen, manchmal sehr hilfreich mit kleinem Kind.

Mit den letzten Lichtstrahlen checkten wir in dem nahe gelegenen Campground ein und suchten uns die relativ mittig gelegene Site 18 aus.... Mit freiem Blick in beide Richtungen. Bei dem weiter hinter gelegenen Plätzen sind leider Richtung Valley die Cabins im Blickfeld ... Schade, aber wahrscheinlich zahlen deren Besucher noch mehr für Nacht... Die Zimmerpreise im The View Hotel will ich gar nicht wissen...

Wir mussten erstmals etwas leveln und machten uns auf eine etwas windigere Nacht gefasst, hier oben am Rücken zum Eingang zum Valley. Die Kinder wurden rasch wieder aufgewärmt, abgefüttert und ins Bett gebracht, wir gleich hinterher.