Der vorletzte Tag unseres Urlaubes bricht an und wir haben die erste Nacht seit einem Monat außerhalb unseres 31 füßigen rollenden Zuhauses verbracht. Eigentlich ganz gut!
Wir haben den ganzen Tag noch vor uns und beschließen diesen mit einem Shopping-Bummel im South Outlet Center zu starten. Wir kaufen uns das Tagesticket für den Bus und tuckern los…. Es zieht sich ganz schön den Strip entlang, wenn gefühlt alle 200 yards der Bus für ein paar Minuten anhält. Dafür haben wir einen Blick bei Tageslicht auf die ganzen Hotelkomplexe… irgendwie fehlt jedoch etwas von der Faszination, die der gleiche Ort bei Nachts ausstrahlt.
Irgendwann kommen wir an, genießen im lokalen Starbucks unser Frühstück und stürzen uns gleich ins Getümmel … Wir ergattern ein paar Jeans und ein paar Kindersachen, aber irgendwie will in der doch etwas sterilen Mall nicht wirklich Shopping-Laune aufkommen.
Wir beschließen, uns den Strip von Süden kommend „hochzuarbeiten“ und fangen entsprechend in der Mandalay Bay an, fahren mit der Monorail über das Luxor zur Ritterburg des Excalibur, um über eine Brücke nach NewYork und weiter zum MGM zu kommen…. Puh! Wahnsinn, welch schiere Größe die Hotels alle haben, und alle gleich mit riesigen Shopping-Malls und den Casinos sowieso. Wir wundern uns, welche Touristenmassen jeden Tag nötig sind, um die Hotels halbwegs voll zu kriegen und verstehen jetzt auch, wie über den Wettbewerb jedes Jahr neue Attraktionen versuchen die Reizüberflutung zu steigern und so die Besucherströme zu sich zu lenken.
Andererseits ist es auch schön zu sehen, wie unterschiedlich die Konzepte sind, mit denen die Hotels versuchen, ganz unterschiedliche Bedürfnisse zu befriedigen. Und wir haben jetzt ja nur die großen Hotels am Strip gesehen … die unzähligen kleineren Hotels Offstrip nicht mitgezählt.
Bei unserem Großen macht sich am frühen Nachmittag die Müdigkeit bemerkbar und er verdrängt seinen kleinen Bruder aus dem Buggy für einen kleinen Mittagsschlaf. Der Kleine sitzt fasziniert auf Papas Schulter und weiß nicht, wo er als nächstes hinschauen soll. Wir entdecken im MGM das exakt gleich gestaltete Rainforest Cafe, das wir bereits zu Beginn unserer Reise in Anaheim besucht haben … aber eigentlich sind wir natürlich auf der Suche nach dem M&M-Shop mit den riesigen, bunten Röhren.
Gesucht, gefunden … aber leider hat unser Großer nichts davon, weil er immer noch genüsslich vor sich hin schnarcht… wir nehmen trotzdem eine große Tüte als Erinnerung mit und dann merken wir, dass Las Vegas wahrlich nicht für Familien mit kleinen Kindern geschaffen ist!
Wir stecken in der Zwickmühle und haben die Wahl zwischen Pest und Cholera. Nachdem auch der Kleine auf meiner Schulter eingeschlafen ist und ich ihn auf den Arm halten muss, weil der Buggy ja noch durch den Großen belegt ist, wollen wir nur noch ins Hotel zurück.
Doch wie am besten? Zu Fuß zieht sich der Weg ganz schön, zumal die Querstraßen ja nicht einfach per Ampel überquert werden können, sondern nur per Brücke rauf / Brücke runter passiert werden können… immer wieder ein Spaß mit dem überladenen Kinderwagen.
Die Alternative wäre, den Bus zu nehmen, der uns fast vor die Haustüre gebracht hätte. Allerdings darf dort der Kinderwagen nur im zusammengeklappten Zustand mitgenommen werden, und wie unser Großer reagieren würde, wenn wir in Schlaftrunken aus seinen Träumen wecken kann sich jeder selbst ausmalen.
Wir entscheiden uns für den Fußweg und kommen fix und fertig im Venetian an … eine Wanderung im NP ist nichts dagegen.
Abends raffen wir uns nochmals auf und fahren mit jetzt wieder munteren Kindern erneut im Bus, diesmal in die andere Richtung zur überdachten Freemont Street …. Uns erwartet ein buntes Feuerwerk an Licht-Spektakel und Live-Musik und so sehen wir einen weiteren Kontrast von Las Vegas … auch Gigantismus, aber doch auch etwas weniger distanziert wie die großen Nobel-Schuppen.
Die Rückfahrt mit dem Express-Bus gerät um 11 pm aufgrund eines Mega-Staus zur Geduldsprobe und so fallen wir alle um Mitternacht todmüde ins Bett … ohne zu wissen, was wir von dieser Stadt halten sollen! Es ist die letzte Nacht in Amerika, morgen ist Heimreise angesagt!
Hallo Ihr Vier,
Ihr habt meine Bewunderung - so viel Las Vegas, und dann noch mit kleinen Kindern und zu Fuß! Wow!
Das habe wir bisher irgendwie noch nicht geschafft, obwohl wir schon 4 x dort waren. Wir haben die Stadt einfach immer nur zum Abkommen und Abfliegen benutzt, und sind 2x ein wenig auf dem Strip entlang gelaufen.
Jedesmal sagen wir uns "nie mehr Las Vegas", aber es liegt so günstig für eine Südwesttour.
Herzliche Grüsse Gisela