Die Nacht war kalt und der Morgen noch recht kühl. David möchte ein morgendliches Feuer zum Wärmen machen, also sammeln wir mit Begeisterung nochmals Holz, allerdings raucht unser morgendliches Feuer so stark, dass wir es bald wieder ausgehen lassen. Unser erstes Ziel ist der angeblich voluminöseste Baum der Welt der General Sherman Tree, über 2000 Jahre alt, der Gipfel zwar abgebrochen, wächst er aber immer noch in die Breite. Mit dem Shuttlebus ist der ganze Park gut zu erkunden.
Am Sherman sammeln sich die Besucher, wobei die anderen Sequoias in der Umgebung mindestens genauso beeindrucken. Den Bäumen sieht man überstandene Brände an. Wir wollen den 3km langen Congress-Trail ablaufen, der uns noch eine ineressante Begegnung bescheren wird. In der Nähe vom Sherman geht der Trail ab der uns gut gefällt und die Menschenmenge verläuft sich auch schnell. Wir laufen ungestört an den Baumgiganten entlang, unterqueren einen umgestürzten Sequoia bis wir dann doch wieder auf eine kleine Gruppe treffen, die heftig am fotografieren ist. Der Grund wird uns schnell klar und mir wird schon mulmig. Ein junger Bär tummelt sich unter einem Baum und ein andere liegt oben im Baum. Die Bären sind nicht so groß und wirken deshalb auch nicht so bedrohlich und in einer Gruppe zu beobachten wirkt sowieso beruhigend.
Jedenfalls wagen sich die Leute näher und näher an die Bären heran. Mein Jüngster und mein Ältester mit an vorderster Front, was mir gar nicht behagt. Ich halte mich lieber etwas abseits, weil wir es trotzdem mit wilden Tieren zu tun haben vor denen ich gehörig Respekt habe und auch eine Gruppe nur trügerische Sicherheit bietet. Während der Bär anfänglich unbeirrt unter dem Baum herumsucht, scheint er auf einmal seine Umgebung wahrzunehmen und dreht sich Richtung beobachtender Touristen. Die allzunahe Gruppe scheint ihm nicht zu behagen. Er trottet einige Schritte in ihre Richtung, wirkt verärgert und macht einen kraftvollen Satz auf sie zu, bremste dann aber gleich wieder ab. Alles ging erstaunlich schnell vor sich. Diese Schnelligkeit und Wendigkeit hätten wir dem Tier nicht zugetraut. Wir zogen uns erschrocken zurück und das war es wohl auch was der Bär wollte. Ein einziger Satz reichte und er hatte wieder einen ausreichenden Sicherheitsabstand hergestellt und seine Ruhe. Wir trauen uns jetzt aber nicht mehr den Trail wie geplant fortzusetzen, weil wir am Rückweg nochmals näher an den Bären vorbei müssten und wir das Verhalten eben doch nicht so richtig einschätzen konnten. Vielleicht war ja auch noch das Muttertier in der Nähe. Also nehmen wir lieber den verkürzten Rundweg, der uns noch an beeindruckenden Sequoias vorbeiführt. Mit den Bären hatten wir ein Erlebnis, das wir so schnell nicht vergessen. Die Tiere trugen Ohrmarken, anscheinend kennen die Ranger alle Tiere im Park und können einschätzen, ob Bären aggressiv werden und entsprechend reagieren und aus dem Park entfernen. Nach einer kurzen Brotzeit nehmen wir den Bus zum Museum, wo der Big Tree Trail startet. Ein kurzer Rundweg, wie der Name schon sagt, vorbei an großen Sequoias, wobei wir den Bear Hill meiden. Vor die Linse kommt uns ein Murmeltier, das sich in einer Baumhöhle aufhält. Letztes Ziel ist der Moro Rock, ein 300m hoher Granitmonolith mit großartigem Ausblick über die Sierra Nevada. Mit dem Bus fahren wir zurück zum Campground, sammeln nochmals Feuerholz fürs abendliche Lagerfeuer und heute kocht zum ersten Mal unsere Tochter – Nudeln mit Thunfischsoße – das sollte es noch desöfteren geben, schmeckte aber auch sehr gut. Heute haben wir einen klaren Himmel mit Sternenblick – das genießen wir immer wieder.
Hallo Irmgard,
so eine Bärenbegegnung ist doch was ganz besonderes! Euer Bär sieht richtig niedlich aus. Euch scheint ja der Sequoia NP auch so gut gefallen zu haben, ich würde zu gerne noch mal dort hin.
Liebe Grüße
Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de
Reiseberichte
Hallo Irmgard,
das sind aber richtig schöne Bärenfotos geworden, so nah dran. Lustig, der Kleine hat mal anständig BUHH gemacht und hatte wieder seine Intimspäre zurück. Dass die Mama irgendwo dort war hätte ich auch angenommen. Auf der Bear Hill Wanderung haben wir unseren Schwarzbären getroffen.
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Hallo Irmgard,
wie putzig! Der ist ja total niedlich gewesen, da vergisst man leicht, dass Bären gefährliche wilde Tiere sind.
Wir hatten ja leider kein "Bärenglück", aber ich gönne es allen von Herzen, die Bären in der Freiheit beobachten können.
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de