Nach einigen Tagen Planen, Kramen, Packen geht es heute endlich los. Wir werden um 8 Uhr morgens von Leas Vater abgeholt. Am Vorabend haben wir den Gepäck-Kofferraum-Check gemacht, so dass das Beladen fix geht. Mit der Reisetasche auf dem Rücksitz und einer gefalteten Lea in der Mitte passt alles rein. Also fahren wir mit zwei Koffern, einer Reisetasche, vier Handgepäckstücken, einem Buggy und einem in Müllbeuteln verpacktem und mit Handtüchern gepolstertem USA-Babyautositz nach Düsseldorf. Der Verkehr ist flüssig und so kommen wir viel zu früh an. Am Priority-Schalter folgt der Schock des Tages, man findet für Emmi kein hinterlegtes Esta. Großes Gesuche, leichte Panik unsererseits, was ist da nur schief gegangen? Drei Mann vergleichen Zahlen und Buchstaben und irgendwann folgt die Lösung: Beim vorabendlichen Online-Check-In haben wir die 0 mit dem O verwechselt. Wir sind erleichtert, Emmi müde und hungrig und so ziehen wir uns ohne Gepäck zum Stillen in eine ruhige Ecke zurück. Emmi spürt wohl Mamas Aufregung, an Schlafen ist daher gar nicht zu denken. Also gehen wir lieber schon mal durch die Sicherheitskontrolle. Wir werden mit Kind durchgewunken und so sind wir trotz langer Schlange fix auf der anderen Seite. Wir schieben den Buggy durch allerlei Geschäfte, vom Schlaf ist sie immer noch weit entfernt. Na gut, dann wohl Kaffee für Mama und Papa, mitgebrachtes Gemüse für Emmi. In der Manduca findet sich dann endlich Erlösung, bis kurz vorm Boarding schlummert Emmi selig. Wir haben Best Class gebucht und haben so mächtig viel Beinfreiheit. Emmi krabbelt zwischen unseren Füßen und ist nach ihrem Schläfchen bestens gelaunt.
Leider können wir – obwohl wir vorne sitzen – bei uns kein Babybettchen anbringen. Das geht auf diesem Flug in der Mittelreihe. Die beiden 1,60m großen Damen haben leider keine Lust mit uns zu tauschen. Angeblich sei die Beinfreiheit bei Ihnen (selber Tarif) noch ein wenig besser, und die Kniee.. Die können selbst ausgestreckt die Wand mit den Füßen nicht erreichen, wir würden unser Baby liebend gern ablegen. Aber alles Bitten des Stewards nützt nichts, die Damen bleiben dabei. Der Start ist kein Problem, als die Kleine müde wird, hilft mal wieder nur die Manduca. Insgesamt spielt und schläft sie aber sehr gut und der Flug ist schneller vorbei als befürchtet. Die Landung verschläft sie sogar komplett. Und so lassen wir sie auf Leas Arm schlafen, während alle anderen das Flugzeug verlassen. Ganz in Ruhe bekommen wir sogar unseren Buggy noch am Flugzeug. Und dann die Überraschung: Auf wirklich jeder Einreise in die USA haben wir Familien mit Kindern beobachtet, die rausgewunken wurden. Nicht so in der kinderunfreundlichen Stadt Las Vegas. Wir stehen mit Kind auf dem Arm – Buggy geht natürlich nicht mehr – singend über eine Stunde. Sind wir doch nachdem wir uns beim Flugzeugverlassen so viel Zeit gelassen haben nun ganz hinten in der Schlange. So wartet unser Gepäck schon auf uns und Uber geht auch zügig. Den Autositz haben wir von einem Womo-Forum-Mitglied gekauft. Ohne - so sagt es uns der Fahrer - auch kein Uber unsere Tochter. Wir lassen unser Gepäck auf unser Zimmer im Flamingo bringen, lassen Emmi etwas spielen, trinken und essen und dann gehen wir kurz vor die Tür.
Emmi ist mächtig beeindruckt von der Blinkewelt. Wir drehen eine klitzekleine Runde über den Strip und kommen passend zum Wasserfontänen-Spektakel am Bellagio vorbei. Zum Abendessen entscheiden wir uns dann für schnelle Burger und nehmen sie mit in unser Zimmer. Emmi ist unterwegs eingeschlafen und wir machen uns auch schnell bettfertig. Leider ist Madam dann wieder wach, hell wach. Die Nacht wird nicht so einfach. Hunger, wach, unzufrieden, Zahn kommt, und wieso ist eigentlich Nacht... Papa darf leider gar nichts machen und Mama schläft fast im Stehen mit Baby in der Mandu ein.
Hi Simon,
uiii, den Schock am Flughafen mit dem Esta braucht wirklich niemand. Kann mir gut vorstellen, wie es euch da ging.
Dann noch das lange Warten an der Immigration und die "netten" Damen im Flieger ... jetzt kann es ja nur noch besser werden.
Bin schon gespannt,
LG mike
Liebe Grüße, Mike
Experience!
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Simon,
happy days.
Auch wir mussten damals mit weinendem Kleinkind unter gefühlt hunderten von Einreisenden über eine Stunde in der Immigration-Schlange ausharren, nicht in Las Vegas, sondern in Los Angeles (hier der Link). Wir wurden zwar beruhigt, als unsere Kleine am Einreise-Automaten nicht in die Kamera schauen wollte, aber rausgewunken wurden wir leider trotzdem nicht. Ist wohl immer etwas Glückssache.
Schöne Reisezeit für diese Gegend, ein Traum!
Viele Grüße
Alex
I love not man the less, but nature more
Reisebericht "The Big Circle" (LAX-LAX)
Hallo Simon,
positiv gesehen: Schön, dass der Flug trotz der Ignoranz der 1,60 Ladies so gut geklappt! Das macht doch sicher euch (und anderen Eltern) Mut, so eine Fernreise nochmal anzugehen!
Wie ätzend die Tortur mit dem Auf-dem-Arm-halten-müssen war, kann ich mir allerdings gut vorstellen. Allerdings wurden wir, auch in Las Vegas, genauso wie dieses Jahr in Los Angeles und vor den Abflügen in FFM und AMS jeweils sehr freundlich "durchgewunken". Vielleicht hattet ihr echt einfach Pech. Das nächste Mal wird's bestimmt auch mit dem schnellen Durchkommen klappen.
Ansonsten wollte ich noch sagen: Euer Vorwort zum Reisen mit Baby ist toll! Unsere Kinder sind zwar aus der Babyzeit raus, wir hätten aber Eure Tipps gut gebrauchen können, wenn wir noch so Kleine Mäuse hätten. Gute Sache also für andere! Und streckenweise so lustig geschrieben! Ich musste bei Eurer Zeitauflistung Tränen lachen! Genau so ist es! Entschleunigung at it's best! Aber wie Ihr schon schriebt: Man kann sich an die langsamere Reisegeschwindigkeit gewöhnen und daran auch seinen Gefallen finden.
Ich freue mich jedenfalls zu lesen, wie es bei Euch weiterging!
Rund um Las Vegas 2018; Südkalifornien 2019