Wir sind völlig gerädert... Emmi hat sich den Magen verdorben und in der Nacht mehrmals gebrochen. Dabei haben wir uns als Anfängereltern große Sorgen um sie gemacht und waren drauf und dran mit unserer Kleinen ins Krankenhaus zu fahren. Immer wieder wirkte sie wie weggetreten, da ihr Kreislauf dem Ganzen nicht gewachsen war. Am Morgen ist ihr kaum noch was anzumerken. Nur die stinkenden Wäscheberge zeugen von der Nacht. Am Frühstückstisch hat sie schon wieder Hunger und wir geben ihr etwas Weißbrot mit Frischkäse. Die stinkenden Klamotten waschen wir per Hand im Wohnmobil aus, was zur Folge hat, dass wir vor unserer Abfahrt noch mal dumpen müssen. Eigentlich hatten wir geplant, heute um Sedona zu wandern. Das Waschen hat viel Zeit gekostet und wir müssen noch einkaufen, so dass wir planen, zunächst direkt zum reservierten Cave Spring Campground zu fahren und von da zu schauen, was noch möglich ist
Emmi hat genauso wenig geschlafen wie wir und schläft noch auf dem Weg zum Walmart ein. Während Simon bei ihr bleibt, geht Lea einkaufen. Inzwischen ist es schon Mittag und so nimmt sie für uns Erwachsene Fast Food mit. Als Lea die Wohmobil Tür öffnet, geht alles ganz schnell. Emmi öffnet die Augen und fängt sofort an zu brechen. Wo um Gottes Willen hat sie so viel gegessen? Der ganze Sitz wird eingesaut, sie von oben bis unten besudelt und unsere Klamotten bekommen auch ihren Anteil ab. Sie ist wieder ganz schlapp und lässt die Säuberungsprozedur kaum anwesend über sich ergehen. Lea geht noch mal in den Walmart, googelt Erbrechen bei Kleinkindern und kommt beruhigt wieder. Kreislaufprobleme sind bei so Kleinen ganz normal, Emmi muss nun aber Diät halten. Bis auf Muttermilch und etwas Tee bekommt sie in den nächsten Stunden nichts mehr. Wir streichen die geplante Wanderung und beschließen heute so weit wie möglich zu fahren. Unser Rückflug naht und wir haben noch einige Meilen bis nach Las Vegas vor uns. Was, wenn es uns auch noch erwischt? Emmi schläft noch, bevor wir los fahren, ein. Wir essen unser inzwischen kaltes Fast Food und quälen uns durch ein proppe volles Sedona. Es ist Wochenende und Hochsaison, jeder noch so kleine Seitenstreifen wird beparkt. Wir hätten keine Chance gehabt, irgendwo anders als am Campingsplatz zu stehen. Auch am Platz fahren wir aufgrund des Verkehrs mit schlechtem Gewissen vorbei. Wir wollen von unterwegs unsere Reservierung stornieren, so dass noch jemand anders unseren Platz nutzen kann. Die nun kommende Strecke können wir aber dennoch genießen. Emmi schläft, wir sitzen beide vorne und staunen über die schönen Ausblicke. Langsam schlängeln wir uns den Berg hinauf.
Am Nachmittag im Williams versuchen wir auf dem Kaibab Lake Campground unter zu kommen. So hätten wir trotz allem noch einen schönen Platz für den Abend, so unsere Idee. Leider ist der für die Saison schon geschlossen. Maps.me zeigt einen weiteren Campingplatz am Cataract Lake, der sich aber auch nur als Picknickarea entpuppt. Emmi ist inzwischen wach, und wir brauchen dringend eine Unterkunft. So entscheiden wir uns für den nächsten privaten Platz mit Waschsaloon. Keine alt so schlechte Entscheidung, wenn wir unsere über das Bett gespannte immer noch nasse Wäsche betrachten. Als wir Emmi aus dem Sitz nehmen, merken wir zudem, dass die Pampas ihrer Verdauung nicht gewachsen war. Während wir Kaffee trinken und uns mit Emmi ein Buch anschauen, lassen wir unsere Klamotten noch mal maschinell reinigen und anschließend trocknen. Draußen ist zum einen der Platz nicht sehr einladend, zum anderen steht die Temperatur kurz vor dem Gefrierpunkt und weht ein eisiger Wind. Emmi macht ein weiteres Schläfchen und wir nutzen das WLAN. Am Abend bekommt Emmi Hunger und wir geben ihr etwas Schonkost, ehe sie wieder einschläft. Wir gehen ebenfalls früh ins Bett, schlafen aber sehr schlecht. Direkt hinter unserem Wohnmobil rattern die Güterzüge und die Heizung läuft auf Hochtouren.
Liebe Lea, lieber Simon,
ein krankes Kind bereitet einem ja schon zu Hause Sorgen, im Ausland dann um so mehr. Ich kann mir gut vorstellen, wie beunruhigt ihr gewesen seid. Ich musste mal mit unserem jüngsten Sohn in der Türkei ins Krankenhaus, wegen ständigem Erbrechen, war nicht schön.
Ich hoffe mal bei euch geht alles gut.
Liebe Grüße
Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de
Reiseberichte
Hallo Susanne,
es war dann ja doch halb so schlimm. Ich werde aber nie vergessen, wie hilflos und weggetreten unsere Ärmste war. Es gibt halb immer ein erstes Mal und das war die Probe mit krankem Kind. Tatsächlich ist Emmi so gut wie nie krank, und bis dato hatte sie abgesehen von etwas Schnupfen noch nichts. Von daher wurden wir ganz schön gefordert. Gott sei Dank war der Spuk shcnell vorüber und wie müssten nicht ins Krankhaus. Das stelle ich mir im Ausland - vor allem wie bei euch in einem nicht englisch sprachigen Land - nicht so einfach vor... Aslo noch mal Glück gehabt!
Viele Grüße
Lea
2015 & 2019 Südwesten / 2016 Yellowstone / 2017 Namibia