Heute sind wir 7.20Uhr mit Wecker aufgestanden. Wir wollten den Cascada Lake Trail laufen und nicht erst in der Mittagshitze dort sein. Naja wir haben doch ganz schön getrödelt und waren erst 10.30Uhr dort. Auf dem Parkplatz waren aber nicht viele Auto´s also kein Problem zu parken. Der Weg führt gleichermaßen durch Wald und über Wiesen mit schönen Ausblicken. Da man kaum Höhenmeter überwindet wird der Weg als Easy eingestuft und er ist auch für jeden zu machen, obwohl es hin und zurück insgesamt 7km sind. Wir haben mit ein bisschen Aufenthalt am Lake gute 2h hier verbracht. Leider waren auf dem gesamten Wegen doch sehr viele Moskitos und auch die anderen Stechfliegen. Am See konnten wir einige Fliegenfischer beobachten aber sonst auf dem Weg mal wieder no wildlife.
Wir hatten ja mittlerweile auch von mehreren Rangern gehört das diese Zeit in der Mitte des Sommers halt sehr schwierig ist und die Tiere sich Tagsüber weiter in den Wald zurückziehen. Als nächstes machten wir dann noch die Strecke bis zur Fishing Brigde, hier waren wir die Tage zuvor noch nicht gewesen. Auf dem Weg durchs Hayden Valley sahen wir immer wieder einige Bisons und dann auch endlich große Herden. Nächster Halt war dann das Mud Volcano Area. Einen Rundweg von einem Kilometer kann man hier laufen und einige sprudelnde Schlammtöpfe sehen die teils auch ordentlich gemüffelt haben. Im ganzen Area konnten wir auch wieder mehrere Bisons beobachten die sich hier wohl auch sehr wohl fühlen. Teilweise waren diese auch echt nah am Weg, aber sie schienen sich nicht an den Touristen zu stören.
Man kann nur hoffen das die Leute immer den nötigen Respekt vor den Tieren haben damit sie nicht irgendwann doch mal sauer werden, den ein oder anderen auch tödlichen Vorfall soll es ja schon gegeben haben. Wir sind anschließend weiter zur Fishing Brigde. Zuerst haben wir uns das Visitor Center angesehen und dann einen Blick auf den Lake Yellowstone geworfen. Man dachte sofort man wäre wieder ganz woanders. Wenn wir nochmal zum Lake Yellowstone kommen sollten würde ich hier sehr gern eine Tour mit einem Boot machen, vielleicht irgendwann mal.
Auch auf der Fishing Bridge selber hat man einen tollen Blick. Danach haben wir den Rückweg angetreten, waren nochmal kurz im General Store weil mal wieder etwas fehlte und dann haben wir zum zweiten Mal auf dem Canyon Village Campground eingecheckt. Für uns der schönste der drei Yellowstone Campgrounds die wir besucht hatten. Vielleicht kann mir jemand beantworten warum im Yellowstone alles von dieser Xanterra gemanaget wird und nicht wie sonst von recreation.gov?
Den Abend hatten wir diesmal etwas anders geplant als sonst, haben zuerst Abendbrot gemacht und sind dann nochmal losgefahren. Erst haben wir einen Stop am Artist Point vom Grand Canyon of the Yellowstone South Rim gemacht. Hier war jetzt nichts mehr los, nur noch ein paar Autos auf dem Parkplatz und wenige Leute am Aussichtspunkt. Hat sich auch gelohnt hier nochmal hingefahren zu sein, eine einmalige Aussicht.
Dann ging es weiter zum eigentlichen Ziel, nochmal das Hayden Valley. Hier wird ja empfohlen herzukommen und nach Wildlife Ausschau zu halten. Gleich nach wenigen Metern Fahrt lag eine große Herde Wapitis vor dem Wald, überall sah man Köpfe aus dem Gras ragen. Weiter ging es und wir konnten wieder Bisons sehen, erst einzelne Tiere dann größere Herden. Wir sind dann langsam weiter gefahren und in vielen Haltbuchten standen bereits Fahrzeuge und Leute mit Ferngläsern und Kameras mit riesigen Objektiven. Dann kamen wir über eine Bergkuppe und sahen schon mehrere Autos mit Warnblinkern auf der Straße und am Rand stehen. Man konnte wieder eine große Herde Bisons sehen, aber das war nicht der wirkliche Grund für den Stau. Vielleicht 50 Meter entfernt von den Bisons stand ein anderes Tier. Endlich war es soweit und wir haben nun im vierten Nordamerikaurlaub auch mal einen Bären zu sehen bekommen. Er war ca. 100m von der Straße entfernt und suchte auf der Wiese nach Futter. Mit dem Fernglas konnte man ihn gut erkennen, für Beweisfotos mit dem Handy war er zu weit weg. Später als er weiter lief und wir etwas dichter waren konnten wir mit der Kamera dann noch ein paar ganz passabele Bilder machen. Leider ist unser Teleobjektiv jetzt nicht für solche Aufnahmen gemacht, aber immerhin als Beweisfoto reicht es alle Male.
Das man im Hayden Valley gute Chancen auf Wildlife Sichtungen hat wussten aber auch viele andere Menschen und so bildete sich binnen weniger Minuten ein riesen Stau und bestimmt 50 und mehr Fahrzeuge standen überall an und auf der Straße. Irgendwann nährte der Bär sich mit ein paar Laufschritten dann der Straße und so bekamen auch die ersten Beobachter das Laufen. Alle drängelten sich irgendwie weiter nach vorn mit ihren Autos, Alarmanlagen gingen los und auch als wir genug hatten da wir den Bären eh nicht mehr sehen konnten nachdem er die Straße kreuzte hatten wir keine Chance unsere Parkposition zu verlassen. Der Bär kreuzte dann im Laufschritt die Straße und einen Abhang in Richtung Yellowstone River hinunter wo er dann seine Ruhe hatte. Man konnte ihm richtig ansehen das er einfach nur schnell da durch wollte und weg von den Menschen. Zum Glück wurde er nicht aggressiv. Ja es gibt eine herrliche Tierwelt im Yellowstone NP das steht fest, aber der Menschenandrang ist heftig und so eben auch wenn irgendwo ein Bär auftaucht. Diese Autoschlangen und teils einfach nur egoistischen Menschen die nur sich und ihr eigenes Foto sehen gehören eben auch zur Wahrheit vom Besuch im Yellowstone NP. Mir ist klar dass es sicher auch der Reisezeit geschuldet ist, die wir leider aufgrund der Ferien nicht anders wählen können, aber man sollte sich sicher im Klaren sein das man zu einem absoluten Hot Spot der USA fährt und wenn man sich populäre Ziele sucht, man dort eben auch nicht alleine ist. Als wir dann auch irgendwann mal weiter konnten sind wir noch bis zum Mud Volcano Area gefahren, haben umgedreht und sind langsam zurück. Am Village haben wir dann noch einen Wapiti Hirsch gesehen. Wir sind dann nochmal ein paar Meilen Richtung Norris gefahren, dort haben wir wieder Bisons und Deer´s gesehen und dann sind wir zurück zum Campground, es wurde auch langsam zu dunkel. Hatte sich auf jeden Fall gelohnt nochmal abends loszufahren auch wenn die Begleitumstände einen kleinen Beigeschmack geliefert haben. Über eines waren wir auf jeden Fall froh, dass wir diese Bärensichtung aus sicherer Entfernung machen konnten und er uns nicht irgendwo auf einem Trailhead begrüßt hat.