Montag, 27.5.2013, Sequoia Nationalpark, Visalia, Bakersfield, Barstow KOA
Unsere nächste Reservierung ist erst in 5 Tagen im Zion, wir haben also die Qual der Wahl. Entweder eine Nacht Lake Isabella oder am Campground im Red Rock Canyon, am nächsten Tag dann Kelso Dunes und am Tag darauf Las Vegas. Oder wir planen ganz um und fahren heute zum KOA Barstow und morgen direkt nach Las Vegas, sparen also eine Nacht ein und bleiben zwei Tage in Vegas.
Ich liebe Las Vegas und ganz ehrlich: nach einer Woche Naturcampgrounds ohne Strom, sehne ich mich nach ein wenig Comfort, nach einer Laundry, einem Whole Foods und einem Pool für uns. Gesagt getan, wir sind um 7 Uhr bereits unterwegs auf der 198, auf dem selben Weg, den wir gekommen sind, zurück in die Sierra. Der Memorialweekend- Abreiseverkehr hat noch nicht eingesetzt, der Campground erwacht gerade erst, als wir den Motor vom Womo starten und die Besucherströme unten vom Tal in den Park hinein sitzen wohl auch noch am Frühstückstisch. So kommt es, daß uns bis um 8 nur eine Hand voll Autos entgegenkommt, hinter uns ist auch niemand und so zuckeln wir die Serpentinen in aller Seelenruhe hinunter.
Als der Gegenverkehr dann zunimmt, liegt das unangenehmste Teilstück schon hinter uns und so verlassen wir den Park mit dem Gefühl, alles richtig gemacht zu haben. Das Timing hätte nicht besser sein können. Anreise am Samstag, wo alle, die für Memorialday reserviert hatte bereits am Freitag angereist waren und zurück am Montag in aller Früh.
In Visalia machten wir dann eine Pause, tankten, kauften ein, frühstückten, statteten Starbucks einen Besuch ab und telefonierten mit der Familie. Die Zivilisation hatte uns wieder.
Als wir dann weiterfuhren, war es Vormittag und das Navi sagte uns, daß noch gute 3 Stunden zu fahren waren. So weit, so gut, aber ab da zog es sich uns zog sich und zog sich. Trotz Interstate und 65 Meilen per Stunde wollte und wollte der Fahrtag nicht enden. Das Kind war die letzte Stunde unleidlich, saß er doch nun seit vielen Stunden im Kindersitz. Als wir endlich in Barstow auf dem KOA ankamen, standen 272 gefahrene Meilen auf der Uhr. Ich war entsetzt! So was hätte ich nie geplant. Wie konnte das passieren?? Da muß ich irgendwo einen Denkfehler gehabt haben Nun gut, es ist ja kein Beinbruch, aber schön war was anderes. Sowas will ich eigentlich vermeiden.
Es war 15:30 Uhr, als wir Site 42 bezogen. Mann und Kind nahmen den Pool in Beschlag und ich die Laundry. 4 Maschinen Wäsche tumbelten bald in den amerikanischen Wäschetrommeln und kamen nach nur 22 Minuten staubfrei, jedoch keineswegs sauber wieder zum Vorschein, um dann in die Trockner zu wandern. Das Zusammenlegen der fertig getrockneten Wäsche hat insgesamt fast am längsten gedauert. Endlich gewaschene Handtücher und Bettwäsche und die Bodys fürs Kind sind mir auch langsam ausgegangen.
Wir aßen draußen zu Abend und danach ging ich noch mit meinem Sohn auf den Spielplatz und sprach dort mit einer Familie, die in der Wüste lebt. "Army" antwortete er auf meine Frage, was ihn denn hier beruflich festhalte und er betonte, daß er noch 2 Jahre bleiben müsse und er mich beneide, daß ich morgen weiterreisen könne.
Zurück im Wohnwagen wurde das Kind nochmal in der Dusche entstaubt und kurz danach schlief er auch schon. Wir Erwachsenen nutzten das Internet und schickten Fotos nach Hause.
Wetter: im Sequoia konnten wir unseren Atem sehen, so kalt war es in der Früh. Im Landesinneren dann 30 Grad.
Übernachtung: Barstow KOA. Site 42. Reservierung notwendig: nein.
Meilen: 272