Heute steht die längste Etappe an, von Cheyenne über Scottsbluff in den Wind Cave NP.
Knapp 300 Meilen. Kann man ja mal machen..
Wir sind auch dementsprechend früh aus dem bequemen Bett (das ungewohnte Licht von oben durch die Dachluke tut natürlich seinen Teil dazu bei) und haben die Facilities des Campgrounds genutzt.
Für ein Frühstück draussen war es vor allem Lydia doch noch etwas zu kühl. Das hat uns noch manchen morgen begleitet..
So waren wir gegen 7.45 Uhr abfahrbereit und sind los.
Die Fahrt über die I-80 und vor allem über den Hwy-71 ist teilweise ganz schön einsam. Teilweise war weder vor noch hinter uns ein Auto zu sehen. Dafür war die Landschaft überraschend grün bzw. blühend gelb.
Damit hatte ich kaum gerechnet, irgendwie hatte ich Prärie trockener erwartet. Ach ja, Windkraft kennt man hier mittlerweile auch..
Einige Meilen vor Gering wurde es in den Wildcat Hills dann etwas hügeliger und interessanter, und kurz vor 10 Uhr trafen wir am Scottsbluff National Monument ein.
Am Eingang haben wir erstmal den Annual Pass gekauft und haben uns dann einen Parkplatz aussuchen können, es war ziemlich leer. Denn die freundliche Rangerin hat uns direkt gesagt, dass wir auch mit unserem kurzen Bärchen nicht rauf fahren können.
Wir haben uns das Besucherzentrum angesehen und sind anschließend über den Saddle Rock Trail auf den Fels gelaufen. Eine schöne Strecke für den Anfang. Die laut Wetter-App offiziellen 25 Grad kamen uns auf dem Weg nach oben allerdings deutlich mehr vor. Gut, dass wir ausreichend Wasser dabei hatten.
Auf diesem Weg haben wir übrigens für 14 Tage den einzigen Nachweis gesehen, dass es hier Schlangen gibt..
Nach ausgiebigen Genuss der Aussichten in alle Richtungen habe ich den am oberen Parkplatz anwesenden Ranger gefragt, ob wir dort auch auf den Shuttle warten könnten. Offenbar war der aber für einen Sonntag Mittag nicht mehr vorgesehen. Jedenfalls hat uns der Ranger freundlich in sein kleines Elektromobil gebeten und hat uns nach unten gefahren.
Nach einem kleinen Imbiss unter einem der Schutzdächer sind wir weiter zum Chimney Rock, einer weiteren Landmark für die westwärts ziehenden Siedler. Wir sind nur bis zum Besucherzentrum gefahren, es gibt auch eine Dirtroad bis an den Fuß des Rocks. Den Besuch des Zentrums (2 oder 3 $ Eintritt) haben wir dann gelassen, denn es war ja noch etwas zu fahren.
Auf der Weiterfahrt auf dem Hwy-385 Richtung Hot Springs liegt Alliance und damit Carhenge fast schon auf der Strecke.
Aber auch dort gab es nur ein paar Fotos, und wir fuhren weiter zum Wind Cave NP.
Schnell wurde uns klar, dass es heute nicht ohne Regen abgehen wird. Und tatsächlich fing es pünktlich zur Ankunft gegen 16:30 Uhr an zu gewittern und zu regnen. Bei Tagestemperaturen knapp über 30 Grad kein Wunder. Wir sind den relativ leeren Platz in aller Ruhe abgefahren und haben uns für den D-Loop entschieden, der den ruhigsten Eindruck machte.
Kaum aufgestellt, wurde das Anti-Brumm forte eingeweiht. Aber da war es schon fast zu spät, denn die lieben Tierchen sind schon über Lydia hergefallen, als sie mich auf den Platz D13 eingewiesen hat.
Der Regen verging, es wurde wieder sonnig. Wir sind den kurzen und wenig spektakulären Natur Trail gegangen, danach wurde der Grill eingeweiht.
Und weil zwischenzeitlich ein Ranger sein Abendprogramm angepriesen hat, haben wir das auch besucht. War nicht weit weg von unserem Stellplatz und wurde von ca. 20 Leuten besucht: "Where have all the Bisons gone?"
Tja, gute Frage. Denn mehr als drei weit entfernte Bisons im Regen gab es über den Tag nicht zu sehen.
Nach dem Abendprogramm war es schon ganz schön kühl, und wir verkrümelten uns auf die Sitzecke bzw. dann auch schnell in's Bett.
Übrigens, fast auf der Strecke liegt auch die Eisenbahn. Schon imponierend, diese langen Kohlezüge..