Jetlag und Ausschlafen passt nicht zusammen, habe ich morgens um 3 Uhr gedacht, als ich hellwach war. Konnte aber zum Glück noch bis um 5 Uhr im Halbschlaf verbringen. Da war dann auch die ganze Familie wach, aber bis zum Frühstück waren es noch 2 Stunden. Nachdem wir die erfolgreich vergammelt haben, hatten wir endlich unser erstes echtes amerikanisches Frühstück. Es war schon ziemlich basic, und – natürlich – unfassbar süss. Alles. Sogar für die Kinder.
Anschließend zogen wir los, die Gegend erkunden. Es ging zuerst Richtung Hafen Marina del Rey, der um die Ecke lag.
Dann ging es zu den Venice Channels, eine schöne Siedlung in der Nähe von Venice Beach, umgeben von Kanälen.
Die Farben und die Häuser waren sehr schön, eine sehr entspannte Gegend. Vor allen Häusern gab es diese Schilder hier:
"Armed response"... wir konnten uns vorstellen, was damit gemeint ist...
Dann gings weiter nach Venice Beach. Es war noch relativ früh, daher war noch nicht viel los. Es war trotzdem schon lustig, dort entlang zu schlendern.
Wir machten auch mal kurz am Strand Pause, das Wasser war aber schon noch relativ kühl. Hier gab es auch die ersten Wellenreiter, die wir natürlich noch oft an den Pazifikstränden antreffen sollten. Außerdem gab es noch weitere nette Wesen:
Ein Mann hat mit den Krabben rumgespielt, und sich ordentliche Schnittwunden an seinen Pulsadern zugezogen. Die er dann stolz präsentiert hat. Ich habe lieber etwas Abstand gehalten.
Dann kam der Mittagshunger, und wir setzten uns in ein Restaurant an der Strandpromenade. Nach und nach haben wir realisiert, dass Essen gehen ca. 50% teurer ist als in Deutschland (wo Essen gehen wiederum sehr günstig ist). Plus Trinkgeld. Zu der Rechnung wollten wir die üblichen 15-20% Tip geben, wie es auch auf dem Zettel netterweise schon vorgerechnet war. Da sahen wir, dass bereits 20% "Gratitude" in der Rechnung enthalten waren. Auf Nachfrage teilte uns der Kellner mit, dass dies auch eine Art Trinkgeld sei. Nun, wir saßen halt an der Strandpromenade von Venice Beach, da gelten vermutlich auch besondere Regeln.
Nach dem Essen war es auch nicht mehr weit bis zum Santa Monica Pier, dem Ende der Route 66. Inzwischen war LA aufgewacht, und samstäglicher Trubel hatte sich eingestellt. Auf dem Pier...
...und auch im Wasser. Wo kamen die auf einmal alle her?
Eigentlich wollten wir auch noch mal an den Strand, aber die Sonne stand inwzischen fast senkrecht. Ohne Sonnenschirm wurde man am Strand gegrillt. So haben wir uns einfach unter ein paar Palmen beim Muscle Beach von Santa Monica gelegt. Und noch ein wenig Jetlag kompensiert. Also ein schönes Nickerchen gehalten.
Es wurde da nicht langweilig, überall gab es Sportbegeisterte die die unterschiedlichsten wilden Workouts betrieben haben. Reck-, Seil-, Bodenakrobatik, allein oder mit mehreren, mit Musik im Ohr und gerne auch mit Zuschauern.
Aber so richtig kamen wir heute noch nicht aus dem Tritt, die Anreise stecke uns noch in den Knochen. Selbst eine kurze Shoppingsession auf der Third Street konnte die müden Geister nicht erwecken.
Inzwischen war es auch schon 6pm, also Zeit langsam zurückzukehren. Per Google Maps haben wir uns für die Bus-Option entschieden.
(Diese Tsunami-Schilder gab es dort überall. Macht auch Sinn, einen richtigen Schutz vor dem Pazifik gibt es eigentlich nicht, es geht ziemlich flach von der Strandpromenade zum Meer über.)
Im Bus lernten wir dann, dass man passend zahlen muss. Also eigentlich wussten wir das schon, aber wir haben gelernt dass es auch keine Ausnahmen gibt. Wir haben zwar frisch ein paar Banknoten an einem der hunderten ATM Automaten gezogen, aber wir hatten nur 20er Noten. Und der Bus kostete 5 Dollar. Was zwar sehr günstig war, aber wir konnten es leider nicht zahlen.
Der Busfahrer war aber nett und ließ sich auf den Kompromiss ein, dass wir die Fahrgäste im Bus nach Wechselgeld fragen können. Prima, nur...im Bus gab es keine Fahrgäste. Wir nahmen das als Aufforderung, schon mal Platz zu nehmen, und ich habe dann die Aufgabe übernommen, jeden der neu einstieg nach Wechselgeld zu fragen. Ich fands lustig, es gab sehr nette Reaktionen, und schließlich konnten wir passend zahlen.
Zurück beim Hotel gab es noch das erste Fast Food Essen, und dann war der erste erlebnisreiche USA Tag schon zu Ende. Am nächsten Tag sollten wir dann endlich unser Womo abholen, und wir freuten uns schon sehr darauf.