So ganz früh brauchten wir heute nicht aufstehen, weil der Laden, in dem wir unsere Narrows-Ausrüstung ausleihen wollten, erst um 9 Uhr aufmachte.
Wir wurden von blauem Himmel empfangen, und konnten mit einem gemütlichen Frühstück in den Tag starten. Wir waren trotzdem ein wenig unruhig, da wir
- nicht wussten, ob der Laden (Zion Adventure Company) noch genügend Ausrüstung hatte (wir hatten nichts reserviert).
- nicht wussten, ob wir die Ausrüstung überhaupt brauchten. Wir hatten eigentlich auch nicht mehr ganz so neue Turnschuhe dabei, die vielleicht auch gereicht hätten.
- vermutlich genau zur Stoßzeit für den Park-Shuttle anstehen mussten, was absolut nicht zu empfehlen war, wie wir gelesen haben.
- noch genügend vom Tag übrigbleiben würde.
- as Angels Landing vielleicht doch die bessere Option war.
- ...und zu dieser Liste kam später noch ein weiterer Punkt hinzu...
Aber... am Ende des Tages waren wir begeistert, alle Bedenken haben sich aufgelöst, und wir haben einen perfekten Tag erlebt.
Der Laden hatte noch massenhaft Schuhe, Socke und Stöcke in allen Größen. Wir bekamen sogar noch ein Video vorgeführt, in dem auf die Gefahren in den Narrows hingewiesen wurde.
Dann ging es mit dem ersten Bus zum Parkeingang, und dann zu Fuß bis zum Ende der Warteschlange. Hier bekamen wir erst mal einen Schreck, da die Schlage ca. 150-200m lang war. Aber es fuhren dauernd Busse, so dass man einigermaßen schnell voran kam. Am Ende der Schlange stand dann ein Ranger, der zu unserer (und ich glaube aller) Bedenkenliste(n) einen Punkt hinzufügte. Er stellt sich vor die versammelte Touri-Schlange, und verkündete in regelmäßigen Abständen:
Es wäre für den Nachmittag starker Regen gemeldet. Das kann in den Narrows lebensgefährlich sein. Außerdem wären wir von den Veranstaltern bewusst nicht davor gewarnt worden, da diese nur auf ihren Profit bedacht wären...
Harte Worte. Zum einen, da seine Wetterprogrnose komplett anders war als alle verfügbaren Wetterberichte, die wir gesichtet haben. Dort war überall das perfekte Wetter gemeldet. Zum anderen... ich fand es ein starkes Stück, die netten Leute aus unserem Laden so zu beschimpfen. Und die anderen Veranstalter waren sicher auch ähnlich nett.
Es wäre sehr schade gewesen, wenn wir dadurch unsere Pläne geändert hätten. Ich glaube, alle anderen waren auch ein wenig verunsichert, aber alle sind weiter in die Shuttles eingestiegen.
So fuhren wir mit dem Shuttle in das schöne Tal. Inzwischen wurde es langsam heiß, und gegen halb 11 kamen wir bei der Endstation an.
Hier wurde das Gepäck noch mal neu verzurrt, die Ausrüstung angezogen und eine Stärkung eingeworfen.
Das Vorbild für dieses Foto mit der Schuh-Kontrolle hatten wir aus einem anderen Bericht hier aus dem Forum:
Nach ca. 2km Wanderung in das Tal kam dann der Einstieg in den Fluss. Es hat sich wohl wirklich keiner beindrucken lassen von dem Ranger, es waren Massen, die sich auf den Weg machten.
Am Anfang war es noch ein wenig ungewohnt, aber mit der Zeit bekam man Routine und wusste, wie und wo man am besten und sichersten durch den Fluss kam.
Inzwischen sind die meisten der Turnschuh-Abenteurer auch schon wieder umgekehrt, so dass es langsam ein wenig ruhiger wurde.
Etwas später ging es dann schon darum, wie man mit möglichst viel Spaß durch den Fluss kam.
Es war ein sehr heißer Tag, aber da unten in den Narrows mit dem kühlen Wasser war es perfekt. Und die Szenerie war einfach gigantisch, mit den steilen, mächtigen Felsen, die mehr als hundert Meter senkrecht in die Höhe ragten. Nach jeder Kurve gab es wieder einen neuen spektakulären Blick, und die Sonne warf dazu schöne Schatten in das Tal. Wir gingen wie im Rausch immer weiter und weiter. Haben aber trotzdem zwischendurch das Wetter gecheckt und des öfteren geschaut, wohin wir uns bei einem Flash Flood retten könnten. Gar nicht so einfach in dem sehr engen Tal. Es war aber weiterhin nur Sonne gemeldet.
Das kleine Seitental, den Orderville Canyon, haben wir nicht verpasst. Dort sind nur wenige reingegangen, hier war es noch enger, mit genauso hohen Felsen. Und kleinem Mini-Wasserfall.
Hier gab es langsam Stellen, wo es schwierig wurde. Große Felsen, man musste raten und versuchen, an welcher Stelle man noch weiterkam. Und vor allem wieder zurück kam.
Irgendwann war dann wirklich Schluss, aber auch gut so, denn wir wollten das Haupttal auch noch ein wenig langlaufen.
Hier gab es wieder ein paar mehr Leute, sogar eine junge Mutter, die ihr Baby mit dabei hatte. Krass.
Es gang dann noch weiter bis ca. Höhe Wall Street Ends, da haben wir uns einstimmig entschieden, wieder umzukehren. Inzwischen war es ca. 14 Uhr, das passte also sehr gut.
Kurz vor Ende haben wir eine schöne Stelle gefunden, in der wir eine Badepause machten. D.h. drei gingen baden und klettern, und eine hat das fotografisch festgehalten. Im Schatten liegend.
Danach war man zwar endgültig patschnass, aber bei dem Wetter auch egal. Und herrlich, sich einfach mal ein wenig im Fluss treiben zu lassen.
Auf dem Rückweg gab's noch ein kurzes Highlight, eine Schlange räkelte sich am Wegesrand. Sie zeigte sich leider zu kurz für ein Foto. Insgesamt gab es zum restlichen Tag so gut wie keine Fotos mehr, das Pulver war einfach verschossen. Es ging gemütlich im Shuttle zurück, diesmal ohne Schlange stehen. Etwas wehmütig schauten wir zum Angels Landing. Wenn das nur halb so gut wie die Narrows ist, hätten wir vielleicht besser noch einen Tag hier verbracht. Der Zion gefgiel uns inzwischen super gut. Von Springdale aus kann man gar nicht einschätzen, wie schön das Tal im NP wirklich ist. Wir haben sogar überlegt, einen Tag länger zu bleiben, und Las Vegas einen Tag zu verschieben. Andererseits waren wir mit Eindrücken gesättigt, und hielten uns so an den ursprünglichen Plan.
Der Rest des Tages war ähnlich wie der vorherige. Entspannung am Campground. Duschen, Swimmingpool, Grill, Lagerfeuer.
Und wieder mal den nächsten Tag planen. Die Fahrt nach Las Vegas war soweit klar. Das Hotel war gebucht. Aber das Hotel hatte laut Webseite keinen eigenen Parkplatz für RV's. Ich habe daher mal dort angerufen, und die haben mich beruhigt, dass man den RV problemlos an der Seitenstraße abstellen konnte. In seltenen Fällen wäre dann zwar schon mal eingebrochen worden. Aber meistens ginge das gut. Ok...wir haben entschieden, dass sich das gut anhört. Wir werden einfach all unser Gerümpel mit aufs Zimmer nehmen.
So konnten wir uns schon auf den nächsten Tag freuen, und den Abend schön ausklingen lassen.
Hallo Neusser,
mit Begeisterung habe ich deinen Bericht über die WasserschuhWanderung gelesen!!
Wir sind im August im Zion und haben einen halben und dann noch einen ganzen Tag dort.
Jetzt die wichtige Frage: wie lange sollte man für einen gemütlichen hike im Wasser einplanen? Reicht es ab Mittags mit shuttle und schauen, wandern....? Wan n fährt der letzte shuttle wieder raus?
Wo ist der Laden für die Schuhe (wir campen auf dem watchman CG)
Ich bin echt dankbar für die Beantwrotung meiner Fragen
- da schon sehr aufgeregt und in totaler Vorfreude
Sonnige Grüße
Sunny