Es war schwer zu sagen, ob uns die Hitze oder die Aussicht auf einen schönen Sonnenaufgang morgens schon früh aus dem Womo gescheucht hat. Evtl. war es auch die Aussicht auf einen schönen erlebnisreichen Tag in Page. Das mit dem Sonnenaufgang hat sich jedenfalls schon mal sehr gelohnt.
Die Kinder mussten geweckt werden, da wir schon früh zum Veranstalter der Tour zum Upper Antelope Canyon mussten.
Fast wäre das Ganze für uns komplett ins Wasser gefallen. Viele Dinge hatten wir ganz gut organisiert, aber das mit der Reservierung dieser Tour ist uns irgendwie durch die Lappen gegangen. Irgendwo hatte ich gelesen, dass man problemlos einen Platz bekommt. Von wegen...am Vortag habe ich dann im Walmart beim üblichen Surfen (während der Rest der Familie Leckereien zusammensammelt) realisiert, dass alle Touren für Wochen ausgebucht waren. Schöner Schreck. Mit der langsamen Walmart Flatrate war es ein echtes Abenteuer, dann doch noch über wilde Pfade 4 Tickets für die erste Tour am nächsten Morgen zu bekommen. Die Buchungsseite war irgendwie dubios, aber wir hatten keine Wahl. Und dass es teuer war, wussten wir ja schon.
Der Stress hatte sich gelohnt, morgens hatten wir dann wirklich unsere Tickets in der Hand, und warteten gespannt auf den Jeep-Shuttle um Upper Antelope Canyon.
Ich glaube, die Fahrt war für uns fast noch spannender als der Canyon selbst, das war sehr lustig damit erst durch Page und dann über staubige Straßen zum Eingang des Canyons zu fahren.
Dass wir mit die ersten waren, hatte den Nachtteil, dass wir nicht in den Genuss der berühmten "Beams" kamen. Aber den Vorteil, dass es noch einigermaßen entspannt losging.
Wir hatten eine tolle Guide (was ist die weibliche Form von Guide?). Sie hat das alles sehr professionell und symphatisch durchgeführt. Und so ging es dann durch den Canyon.
Die Gesteinsformationen sind schon wirklich sehr beeindruckend. Tolle Licht-Schatten-Impressionen...
Und irgendwann war man dann draußen. Am anderen Ende. Dann ging es wieder zurück.
Ich war glaube ich war der Letzte, der den Guide gefragt hat, wie ich mein Handy einstellen musste, um die besten Farben zu bekommen. Tip-tip-tip, fertig. Und dann sieht es auf einmal so aus:
Ein kurzes Fazit zu dem Canyon: Wie oben gesagt, die Felsformationen sind schon wirklich sehr beeindruckend. Aber ein wichtiger Aspekt ist, die besten Bilder rauszukitzeln. D.h. die richtige Einstellung der Kamera zu finden, damit das am besten aussah. Die wirklichen Farben und Impressionen waren aber anders. Nicht schlechter, aber anders. Vor allem dunkler. Das fand ich etwas schräg, aber ok. Was auch etwas schräg war, war die minutiöse Durchschleusung der Gruppen. Da ging es teilweise um Sekunden, vor allem auf dem Rückweg. Das ist schon sehr gut organisiert, und wir sind ja auch froh noch einen Platz bekommen zu haben. Und insgesamt waren wir ca. 50 Minuten im Canyon, was gut gepasst hat. Man muss sich einfach darauf einlassen, dann ist das ohne Frage ein tolles Erlebnis.
Und dann gings wieder zurück, über staubige Wege, nach Page.
Als wir wieder zurück beim Horst waren, war es brütend heiß. Zu heiß, um direkt was anderes zu unternehmen. Also... Zeit für unseren ersten Mc. Donalds Besuch in USA! Schön klimatisiert. Und für die Kinder auch kulinarisch ein Highlight (ich glaube die Meinung der Erwachsenen ist bei dem Thema eh nicht so wichtig...). Jedenfalls gingen wir alle glücklich und gestärkt zum nächsten Punkt, dem Glen Canyon Dam Overlook. Hier hat man wieder einen tollen Blick in das Colorado-Tal. Nicht ganz so spektakulär wie beim Horseshoe Bend, aber trotzdem toll. Und natürlich mit Blick auf den Damm und die Dam Bridge.
Das
Anschließend ging es zum Tanken, unser Horst war auch durstig. Zu Maveriks. Per Webseite (glaube es war "GasBuddy") haben wir immer die günstigsten Tankstellen ausgemacht, was uns insgesamt einiges gespart hat.
Aber hier hatten wir etwas Pech. Wie üblich steckte ich meine Kreditkarte ein, und wollte tanken. Aus irgendeinem Grund wurde der Vorgang abgebrochen (im Nachhinein habe ich gelernt, an dieser Tankstelle muss man vor der Abnahme des Zapfhahns unbedingt vorher (!) auf eine bestimmte Stelle drücken, um den Benzintyp auszuwählen. Nachher war zu spät.... Aber kein Problem, dachte ich, wir haben ja noch eine Kreditkarte dabei für solche Fälle. Ging auch nicht, aus dem selben Grund. Also bin ich rein, und habe das dann zähneknirschend bar bezahlt. Eigentlich nicht der Rede wert. Aber...nach und nach haben wir realisiert, dass durch diese Aktion unsere beiden Karten gesperrt wurden. Das habe ich in einem längeren Gespräch mit unserem Kreditinstitiut später am Tag erfahren. Zum Glück hat die Dame am Telefon sich überreden lassen, eine der Karten wieder freizugeben. Aber vorher musste ich die wildesten Fragen beantworten, damit sie auch wirklich sicher war, dass ich kein Krimineller war.
Insgesamt war das kein wildes Problem, eher die Kategorie kleine Nicklichkeiten, die im Urlaub passieren können. So konnen wir halbentspannt zum Glen Dam fahren und die technische Meisterleistung mit Damm und Brücke staunend bewundern. Im Damm haben wir auch eine Führung gemacht, wie von vielen empfohlen. Das war sehr unterhaltsam und informativ.
Ein Blick in die Generatorhalle. Der vordere Generator wurde gerade erneuert, so dass man einen Blick reinwerfen konnte.
Die Familie hat anschließend noch jede Minute im klimatisierten Souvenierbereich ausgenutzt, ich bin aber trotz Hitze dann doch mal über die Brücke gelaufen.
Dann gings wieder zurück zum Campground, wir wollten den Tag noch ein wenig am See genießen. Ein letzter Blick auf Brücke und Damm...
Dann gings am Seeufer wieder zurück zum Campground.
Am See waren wir leider zu spät, um den nächsten Programmpunkt zu realisieren, eine Standup-Paddling Session auf dem Lake Powel. Vielleicht klappt das ja morgen früh...Dafür gings aber so ins kühle Nass, schwimmen bis raus zu den Bojen.
Der See war sehr trübe, aber herrlich erfrischend. Schon ein wenig gespenstig, wenn man weiß dass irgendwo durch den See (also vermeintlich unter einem) sich auch solche Colorado-Schluchten wie beim Horseshoe Bend winden. Aber ich glaube vom ursprünglichen Flussbett waren wir noch ziemlich weit entfernt.
Den Sonnenuntergang konnten wir wieder unverbaut von unserem Stellplatz aus genießen. Inzwischen hat es sich etwas zugezogen, was der Szenerie aber keine Abbruch tat. Und auch nicht der all-abendlichen Grillsession.