Ich war lange recht skeptisch bezüglich eines Wohnmobils, aber es war nun mal meines Mannes Traum, und schlussendlich war es schon praktisch, wenn man nicht jeden Abend wieder seine Koffer packen musste und bezüglich Route und Übernachtungsort flexibel blieb. Wir entschieden uns für einen Cygnus 27-30 feet mit Slide-out von StarRV, 2’000 Meilen inklusive. Unser einziges Bedenken war, dass wir wegen der Alkoven über der Fahrerkabine keine gute Sicht hätten, was sich dann später als unbedenklich herausstellte. Zum Glück hatten wir kein Motorhome der A-Klasse gebucht, die haben vorne total freie Sicht, sind aber extrem massig und schwerfällig zu fahren.
Zu unserem Camper kann ich im Nachhinein folgendes sagen: Ich war sehr positiv überrascht, es war total komfortabel und geräumig (dank Slide-out). Unser Bett ganz hinten im Motorhome war entgegen meinen Erwartungen sehr bequem, Matratze und Kissen waren richtig gut, jedoch war mir öfters etwas kalt nur mit einem Leintuch und einer sehr dünnen Wolldecke (es fehlte mir einfach eine Kuscheldecke). Aber wir konnten ja je nach Bedarf heizen oder kühlen. Super war auch, dass wir Dusche mit heissem Wasser und Klo immer dabei hatten. Der Kühlschrank, sogar mit Gefrierfach, war ziemlich gross, und wir hatten 3 Gaskochstellen, Backofen und Mikrowelle. Auch Stauraum war genügend vorhanden. Wir hatten uns extra Reisetaschen gekauft, da wir keine platzraubenden Hartschalenkoffer mitnehmen wollten, das wäre aber gar nicht nötig gewesen.
Einziger Nachteil des Motorhomes war, dass es Strassen gab, wo RV’s generell oder ab einer bestimmen Grösse (meist 22 oder 25 feet) keinen Zugang hatten, z.B. auf dem Artist’s Drive im Death Valley, Point Lobos State Natural Reserve oder einige Strassen im Sequoia National Park. Und dass es auf vielen Parkplätzen keinen Platz hatte für ein so grosses Gefährt und es einfach sehr nervenraubend war, in einer Stadt wie Carmel zu fahren, wo die Strassen enger sind und die Äste der Bäume die Klimaanlage oben am Camper runterzureissen drohen.
...