Schon gestern haben wir entschieden, im Zion NP nur zu übernachten und heute morgen gleich weiter zu fahren. Der Trail zum Observation Point , der mich wirklich interessiert hätte, ist gesperrt, Baden im Fluss geht wegen der Flash Flood auch nicht, da lockt uns doch eher die bunte Felsenwelt des Valley of fire.
Jeremie legt noch seinen Rangerschwur im Visitor Center ab und kassiert dafür bereits zum dritten Mal ein Junior Ranger Badge des Zion NP.
Wir verabschieden uns von Steffi und Family, da sie noch einen weiteren Tag im Zion bleiben und auch nicht Las Vegas als letzte Station eingeplant haben. Vermutlich werden wir sie noch einmal kurz bei der Womo-Abgabe sehen, aber das ist nicht sicher.
Los geht’s, ab auf die Strecke. Die Jugend pennt nach kurzer Zeit schon wieder ein (wie kann man nur soviel schlafen???) und wir kommen gut voran.
Als wir auf die Interstate fahren, weist nichts, wirklich aber auch gar nichts auf eine eventuelle Sperrung hin. Dann sollten wir doch keine Probleme haben auf unserer Strecke. Links und rechts der Straße sind noch einige tiefere Pfützen, zum Teil fast schon kleine Seen auszumachen, ebenso sind einige Spuren von ausgewaschenem Sand auf der Fahrbahn. Wir hatten mit etwas höherem Verkehrsaufkommen gerechnet, aber es ist fast nichts los hier.
So kommen wir gut durch bis zu besagtem Exit 93. Hier steht die Highway Patrol mit Blinklicht, die Fahrbahn ist in beide Richtungen ab jetzt gesperrt. Beim Ausfahren sehen wir, dass in etwa 100 Metern Entfernung ein großer Teil der Fahrbahn weggebrochen und überschwemmt ist.
Wir erreichen Overton und machen uns auf die Suche nach einem Supermarkt. Bei Lin´s, einem sehr gut sortierten Markt, kaufen wir Tortillas und Toastbrot als Beilage für die letzten beiden Abendessen des Urlaubs.
Dann geht es direkt ins Valley of Fire. Meine Güte, was ist denn hier heute los? Auto an Auto fährt durchs Valley durch. Oh, klar, die Umleitung nach Las Vegas geht direkt hier durch. Zum Osteingang rein, zum Westausgang raus, oder umgekehrt.
Wir suchen uns ein schönes Plätzchen - diesmal die site #41 - auf dem Atlatl Rock CG, der noch ziemlich leer ist, und bezahlen unsere entrance fee zusammen mit der CG-Gebühr bei der self registration. Beim Einfahren in den CG sehe ich ein Womo-Abenteuer-Reservierungsschild an einem Pfosten. Das dazugehörige Womo ist gerade nicht da, aber ich bin schon gespannt, wer das sein könnte.
Unsere Kinder entdecken einen Chuckwalla, der in den Felsen herumklettert. Ganz schön groß, diese Echsen.
Wir essen eine Kleinigkeit und machen uns auf den Weg zum Scenic Drive. Robert hat vorsorglich die Koordinaten des Crazy Hill ins Garmin eingetickert, den wollen wir suchen.
Ein Fotostopp am Rainbow Vista...
...dann geht es noch ein Stück weiter und wir parken am Parkplatz der Fire Wave. Robert schlägt sich mitsamt Garmin in die Pampa und wir anderen folgen ihm.
Als wir angeblich angekommen sind, hat der gefundene Fels zwar eine schöne bunte Färbung, aber so gar nichts mit dem Bild im e-guide der Synnatschkes gemein, sodass ich steif und fest behaupte, wir sind falsch! Weder Form noch Farbe kommt dem nahe, was ich mir eingeprägt habe.
Egal, es ist heiß und die Kids wollen zurück zum Womo. Wir fahren bis zum Ende des Scenic drive, um den White Domes Trail zu laufen.
Jonas und Jeremie klinken sich aus, sie warten beim Womo im Schatten, während ich mit Robert und Nathalie los laufe. Schnell noch mein Langarmshirt und die Kappe nass gemacht und übergestreift, so lässt sich die Hitze prima aushalten. Es ist mir fast zu kalt, denn weite Teile des Trails sind um diese nachmittägliche Zeit im Schatten. Ich bin froh, als wir mal eine Weile in der Sonne laufen.
Es geht vorbei an fantastischen Felsstrukturen...
... enge Pfade zwischen Felsen hindurch, vorbei an originellen und zahlreichen cairns...
... und schließlich durch einen farbigen Canyon...
Der Trail ist toll, aber fotografisch gesehen ist es schlicht die falsche Tageszeit. Aber man kann leider nicht immer überall zur besten Tageszeit seine Bilder machen. Wir sind dennoch froh, dass wir den Trail gelaufen sind. Und natürlich gibt es dann doch einige Bilder, die uns am Ende ganz gut gefallen.
Nach der Rückkehr zum Wohnmobil überlegen wir, ob wir noch einmal zur Fire Wave gehen sollen. Im Grunde ist es zu früh, der Sonnenuntergang wird erst in etwa zwei Stunden sein. Wir hatten letztes Jahr eigentlich schon so schöne Bilder gemacht. Der Himmel ist heute ebenso blau, hat ebenso wenig Wolken und heiß ist es auch und Jonas und Jeremie wollen schnell zum Campground.
Nun, dann fahren wir wieder zum Campground zurück. Ein herrlicher Farbenrausch auf dem Scenic Drive, wie eigentlich überall im Valley of fire, ich liebe es!
Auf dem CG steht mittlerweile das Womo der Womo-Abenteurer wieder am Platz, aber sie haben Besuch von einem Paar. Dann warten wir noch ein wenig, bevor wir hinüber gehen.
Das junge Paar, das kurz darauf an unserem Platz vorbeikommt, ist reich bepackt mit allerhand Nützlichem, was man für einen Womo-Urlaub braucht. Beim kurzen Small-Talk stellt sich heraus, es sind ebenfalls Womo-Abenteurer (Chrissy90), die sich bei den anderen Womo-Abenteurern mit deren übrigen Habseligkeiten eindecken konnten.
Dann gehen wir mal rüber und schauen, wer das ist. Der Mann stellt sich als Markus vor, doch erst als er „tidstein“ erwähnt, fällt bei mir der Groschen. Den Namen hab ich schon gelesen und sogar in seinem Planungsthread erwähnt, dass wir uns möglicherweise im VoF treffen.
Wir unterhalten uns ein Weilchen sehr nett, aber Markus und seine Frau putzen gerade ihr Wohnmobil für die Abgabe, da wollen wir sie nicht länger aufhalten.
Die letzten Steaks kommen auf den Grill, leider zäh wie Leder. Irgendwie haben wir das falsche Fleisch gekauft. Die übrigen Burgerbuletten machen das aber wieder wett und wir können unser letztes gegrilltes Abendessen des Urlaubs trotzdem genießen.
Lange suchen wir nach dem Mond, der aber erst recht spät über den Felsen aufgeht. Dafür wird er dann aber in (fast noch) voller Pracht angestrahlt.
Übrigens waren wir doch am richtigen Crazy Hill. Ein weiterer Blick auf das Bild bei den Synnatschkes beweist dies. Nahezu unglaublich, was Tageszeit und Perspektive (und vielleicht noch ein wenig Bildbearbeitung...) doch ausmachen... Ich gebe mich geschlagen...
Ein wenig Aufregung gibt es, als Markus auf unseren Platz kommt und fragt, ob wir mit einem unserer Handys hier Empfang hätten. Jason, der CG-Host, liege ein paar Plätze weiter am Boden und erzähle was von „heart attack“, obwohl er selbst eher von einer „alcohol attack“ ausgehe...
Egal, der Mann braucht Hilfe, also ruft Markus mit meinem Handy die 911 an. Er muss an die fünf Mal den Atlatl Rock CG buchstabieren, dann bricht die Verbindung ab und wir glauben nicht wirklich daran, dass eine Ambulanz kommt. Aber siehe da, nach etwa 15 Minuten kommen zwei Rangerfahrzeuge mit Blinklicht und kurz drauf hören wir die Sirene der Ambulanz, die nach weiteren drei, vier Minuten auf dem Platz ist. Anscheinend ist Jason kein unbeschriebenes Blatt, was derlei „attacks“ angeht... Jedenfalls wird er von allen Beteiligten mit Namen angesprochen,“Oh, Jason, it´s you again...“.
Nachdem wieder Ruhe auf dem Platz eingekehrt ist, genießen wir ein letztes Mal unser Lagerfeuer und trinken unser vorletztes Corona, während wir unsere Erlebnisse gedanklich Revue passieren lassen und unsere persönlichen Highlights bestimmen.
Hallo Elli,
das Mondfoto ist einfach genial und das Valley of Fire immer wieder einen Abstecher wert. So eine Chuck Walla möchte ich auch mal vor die Linse bekommen. Leider sieht man auf dem Foto nicht, wie groß er wirklich ist.
Der Bericht bekommt am Ende schon so langsam einen sentimentalen Abschieds-Touch
Schade, bald ist eure schöne Tour vorbei
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Hallo Elli,
aber der Crazy Hill ist doch wirklich klasse.O.k., vielleicht nicht ganz so farbintensiv wie bei dem Synnatschke-Führer, aber in allen rot-lila-orange und gelbtönen für mich einfach jedes Mal wieder umwerfend.2013 war ich zuerst alleine da unten,weil Günter doch mit dem Fuss Probleme hatte.Als ich ihn mit meiner Schwärmerei lange genug genervt habe, ist er am Abend doch noch die paar Meter mit runter gelaufen und war genau so fasziniert.
In diesem Jahr haben wir ihn uns nochmals in aller Ruhe angesehen, Fotos gemacht und die Farbenpracht einfach genossen.
Schade, dass euer toller Urlaubsbericht langsam zu Ende geht, es hat so viel Spaß gemacht, diesen mit euch zu erleben.
Danke dafür!!!
Liebe Grüße, Tanni
Hallo Elli,
ich freue mich immer wieder, vom Valley of Fire zu lesen und Fotos zu sehen. Das war im Südwesten unser allererster Übernachtungsplatz und bereits da wusste ich, diese Gegend werden wir noch öfter besuchen!
Ja, schade, auch Eure Tour geht wie die von Ulli und Eric langsam zu Ende.
Liebe Grüße
Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de
Reiseberichte
Hallo Elli,
beim Betrachten Deines Crazy Hill-Fotos musste ich soeben auch zuerst überlegen, ob er es wirklich ist... sieht ja ziemlich unscheinbar aus. Ich denke, die Farbenpracht hängt stark von der Tageszeit ab, wir haben am frühen Vormittag (so ca. 9 Uhr) dieses Foto gemacht:
Euer Foto ist von weiter links aus aufgenommen, meines von oberhalb des Hill.
Wer aber noch stärkere Farben auf seinen Fotos präsentiert, hat meines Erachtens dann nicht mehr noch bessere Lichtverhältnisse gehabt, sondern in die Nachbearbeitungs-Trickkiste gegriffen... (gilt z.B. auch für die Yant Flat-Fotos der Synnatschkes, manch einer hat sich danach schon vor Ort gewundert und vergeblich die vermeintliche Farbenpracht gesucht).
Zum medizinischen Notfall: es beeindruckt mich immer wieder, wie schnell die Ambulance vor Ort ist! Wir hatten mal auf einem absolut entlegenen CG einen epileptischen Anfall behandelt (ich dachte, das dauert bestimmt ewig bis die Paramedics kommen), dennoch traf das Fahrzeug bereits nach ca. 10 min. ein.
Liebe Grüße
Uli
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Elli,
ich sage nur: wie immer klasse Bilder und dazu Deine amuesante Beschreibung eures Erlebten.
Auch bei uns war hier im Valley of Fire wieder Ende unserer Riese.
Genauso erging es uns.
Und sie schmiedeten schon wieder neue Plaene....
Liebe Gruesse aus dem suedlichen Amerika,
Bine + Dieter
Hallo Sonja, Tanni, Susanne und Bine,
tja, leider ist das Ende der Reise nah. Das tut beim Schreiben des Berichtes fast nochmal genauso weh und macht ähnlich sentimental wie in echt... Da nützt es auch nichts, das ewig rauszuzögern...
@Uli: Ja, da habt ihr die deutlich bessere Tageszeit genutzt, das ist wahr! Sieht schon viel besser aus als unser Bild. Ich würde aber auch nochmal zu anderer Uhrzeit am Crazy Hill vorbeilaufen, so weit ist das vom Parkplatz ja nicht. Ebenso möchte ich auch den White Domes Trail nochmal am Morgen laufen. Die Gelegenheit hab ich sicher noch irgendwann!
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Liebe Elli
Gerne schliesse ich mich Bine an: klasse Bilder wundervoll amusanter Bericht - I love it!!!
Und ja, das Herz wird schon schwer, wenn das Ferienende naht - ich habe jeweils eine etwas gröbere Krise
Sei herzlich gegrüsst
Esther
Hallo Elli,
wie immer tolle Bilder aus dem VoF, oft gesehen, aber immer wieder schön
, unser absoluter Lieblingspark
Das mit der " heart attack" hatten wir auch schon mal, das volle Programm mit Ranger und Ambulance beim Nachbarn am Lake Mead, und glaub ja nicht, dass die Ranger die Motoren ihrer Autos ausmachen
Il mondo è un libro. Chi non viaggia ne legge una pagina soltanto( St. Agostino)
Viele Grüße
Christian
Scout Womo-Abenteuer.de