Sonntag, 18.08.2013:
Heute heißt es früher aufstehen für unsere Kinder. Wir sind dann aber doch einigermaßen gnädig und hetzen sie nicht. Dennoch muss ein schnelles Frühstück in Form einer Apfel-/ Kirschtasche oder Cookies, sowie ein Glas Milch zunächst mal reichen. Genügend Vesper habe ich gemacht, Brötchen mit Käse und Salami, ein bisschen Gemüse und Obst zusammengepackt. Jede Menge Wasser befindet sich in unseren Trinkbeuteln und im Dodge.
Um 7:30h fahren wir los. Unser Ziel: Die South Coyote Buttes und White Pocket. Dass beides an einem Tag eng werden kann, wissen wir und so setzen wir uns eine Priorität.
Da wir leider nur drei CBS-Permits für uns vier haben (ihr erinnert euch – die Elli hat´s verschlafen, rechtzeitig am Rechner zu sitzen...) ist unser Plan folgender: Wir wollen zunächst zur White Pocket fahren, dort unsere Kinder müde machen, dann zu den Cottonwood Teepees, wo dann die müden Kinder gerne am Auto bleiben, während Mama und Papa bei den Teepees wandern gehen.
Soweit zum Plan.
Same procedure as yesterday, erst auf die #89, dann zur House Rock Valley Road.
Erst mal 20 Meilen bis zum ersten Abzweig. Die Anfahrt über Paw Hole wurde uns nicht empfohlen, da sie eine längere Tiefsandpassage bergauf hat. Für den Rückweg o.k., aber auf dem Hinweg sollen wir die längere Strecke „außen rum“ nehmen. Machen wir. Und das zieht sich. Und zieht sich. Und zieht sich.
An Hand der Synnatschke Topo Map mit den Koordinaten für die Abzweigungen finden wir uns fast problemlos zurecht. Aber die Streckenverhältnisse werden immer schlechter, immer langsamer kommen wir vorwärts. Durch die ausgefahrenen Tiefsandpassagen hüpfen wir stellenweise wie ein Känguruh.
Aber nur durchschleichen ist ja auch nichts, dann kommen wir ja nie an, trotzdem müssen wir stellenweise doch sehr vorsichtig mehrere felsige Passagen überfahren.
Nach drei Stunden und teilweise elenden Meilen erreichen wir endlich den Trailhead der White Pocket.
Wir schnüren die Wanderschuhe, und währenddessen kommt Familie Petzoldt, die zeitgleich mit uns auf dem Wahweap Campground wohnt, an. Nicht abgesprochen und doch zur gleichen Zeit am gleichen Ort.
Los geht’s, wir sind schon gespannt, wie es uns hier gefällt. Der Fußweg vom Trailhead ist nicht weit, schon nach wenigen Minuten haben wir den ersten grandiosen Ausblick auf diese sagenhafte Wunderwelt der bunten Felsen.
Ehrfürchtig stehen wir davor und staunen. Dieses Staunen nimmt kein Ende, denn hinter jedem Stück Felsen erwarten uns wieder neue Wunder der Natur. Wir können kaum fassen, geschweige denn beschreiben, wie schön es hier ist.
Gute drei Stunden laufen wir hier herum und machen viele Bilder. Jonas und Jeremie suchen sich hin und wieder ein schattiges Plätzchen. Denn auch hier ist es natürlich wieder heiß.
Hier wünschte ich mir, mal zwei Tage bei Temperaturen um 25 Grad zu verbringen.
Little Stonehenge...created by Jeremie.
Familie Petzoldt ist zeitgleich mit uns zurück am Parkplatz und wir verwerfen unser Vorhaben, die Cottonwood Teepees noch in das Tagesprogramm „hineinzuquetschen“. Stattdessen beschließen wir, gemeinsam zurückzufahren. Kann ja nicht schaden, in dieser Abgeschiedenheit einen Joker in Form eines zweiten Fahrzeugs in der Hand zu haben.
Zurück fahren wir über Paw Hole. Nicht weit entfernt vom Weg sehen wir die satt braunen Teepees. Da es noch nicht so spät ist, wäre ich gerne doch noch die kurze Strecke zu den Teepees hingelaufen, um sie aus der Nähe anzuschauen. Permits hätten wir ja... also, zumindest für drei Personen...
Als wir uns gerade mit Rainer darüber verständigen wollen, erscheint auf unserer Armatur ein Warnsignal: „check gages“. Was heißt jetzt „gages“? Weiß das jemand? Ich sage Rainer kurz Bescheid, sein Sohn schaut im Wörterbuch nach „gages“, Mist, „gage“ heißt Pegel, wir verlieren also irgendeine Flüssigkeit. Und es tropft auch was aus dem Motorraum!
Ganz ehrlich, wäre nicht Familie Petzoldt dabei gewesen, ich hätte einen schlimmen Anfall von Schnappatmung bekommen! Ich hätte uns schon im Auto übernachten und auf Rettung am nächsten Tag hoffen sehen.
Also, Motorraum auf, was ist da los? Robert checkt den Ölstand, Rainer inspiziert den Kühlerschlauch und findet tatsächlich ein Loch in der Zuleitung, aus dem das Kühlwasser herausspritzt. Natürlich ist der Motor saumäßig heiß und man kommt nicht besonders gut an die Zuleitung heran. Mit Hilfe von Leukosilk aus unserer Verbandtasche kriegt Robert aber doch das Loch irgendwie zugeklebt und wir fahren weiter.
Vorbei an Paw Hole, das sicher sehr schön gewesen wäre...
Aber mit dem provisorisch geklebten Schlauch wollen wir auf keinen Fall das Risiko eingehen, liegenzubleiben.
Nun fahren wir voraus und es geht glücklicherweise alles gut. Die Warnung auf dem Display verschwindet und die Motortemperatur bleibt stabil.
An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an Familie Petzoldt!!! Ich war sehr froh über eure Begleitung!!
Zurück auf dem Campground mache ich mich auf den Weg in die Laundry. Wer weiß, wann sich die Gelegenheit wieder bietet. Nach eineinhalb Stunden haben zwei Ladungen Wäsche die Waschmaschine und den Trockner durchlaufen und sind wieder frisch, wenn auch nicht ganz sauber. Nicht umsonst läuft die Waschmaschine bei uns zu Hause knapp 3 Stunden. Da wäre es ein Wunder, in 30 Minuten das gleiche Ergebnis zu haben.
Währenddessen bringt Robert den 4x4 zurück und kann mit Rainer in dessen Wohnmobil wieder zum Campingplatz zurück fahren. Und unsere Jungs gehen noch einmal im Lake Powell baden.
Eigentlich haben wir noch Vesperbrote von unserer heutigen Tour übrig. Die sollten unser einfaches und bescheidenes Abendessen werden...
Aber irgend jemand grillt schon wieder auf dem Campground und es riecht so unverschämt lecker...
O.k., ich hole drei Steaks aus dem Gefrierschrank, taue sie kurz in der Microwelle auf und dann grillen wir auch, ätsch! Die Brote können wir ja dazu essen.
Mahlzeit!
Nach dem Essen sitzen wir Großen noch bei Familie Petzoldt am Lagerfeuer und quatschen ein bisschen, denn morgen trennen sich unsere Wege wieder.
Hi Elli,
Glück gehabt ! auch mit der Gewissheit, mit euren Begleitern eine Sicherheit zu haben.
Tolle Bilder - besonders gefällt mir der Überlebenswille des dünnen, grünen Bäumchens mit der langen Wurzel ! und die grüne Oase ein paar Bilder drunter .
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Bernhard,
tja, der Witz ist... das Bäumchen ist nirgends angewachsen, es liegt einfach nur so rum. Wir konnten es wohin auch immer für unsere Fotos drapieren.... Tssstss, dass dort auch noch Requisiten rumliegen...
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Elli,
jetzt machts du mich sprachlos : grüne Requisiten ?
GRüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Moin Elli,
wieder mal sagenhafte Bilder von einer tollen Lokation die wir leider noch nicht besucht haben.
Ein Glück, dass ihr bei den Problemen mit dem Auto nicht alleine wart. Gemeinsam findet man oft schneller eine Lösung und verfällt nicht in Panik.
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Hallo Elli,
sehr mitreißend geschrieben und super Fotos. Mals sehen wann ich endlich zu unserem Bericht komme, und die Fotos bearbeitet habe ...
Und unsere Hilfe bei den CBS bestand ja hauptsächlich in unserer Anwesenheit, also nichts zu danken.
Das grüne Bäumchen habe ich übrigens auch auf dem Foto, ist sogar bei den Kandidaten (#106) für den diesjährigen Kalender dabei. Also nicht vergessen über die Bilder abzustimmen (http://www.womo-abenteuer.de/node/7813)
Gruß Rainer
Hallo Elli,
gefällt mir sehr gut Eure Tour. Schöne Fotos aus einer tollen Landschaft. 3 Stunden anfahrt über solche Wege...... ich weiß nicht ob ich das riskieren würde, es sei denn Rainer ist auch in der Nähe, für alle Fälle Kann man das Ziel auch ohne GPS finden?
Das mit dem Bäumchen ist ja interessant. Woher bekommt der der Baum seine Feuchtigkeit. Eigentlich kein Wunder in dieser Wunderlandschaft.
Liebe Grüße Peter
Hallo Elli,
puh, das ist ja noch einmal gut gegangen. Da wir die Strecke ja auch kürzlich gefahren sind, kann ich gut mit Euch nachfühlen. Herrliche Fotos und tolle Erinnerungen!
Liebe Grüße
Didi
Präsident des Vereins Abenteuer Wohnmobil
Man muss Träume auch mal in die Tat umsetzen, ansonsten bleiben es Träume
Halo Elli!
Das Fahren im Gelende kann schon zu einem Abenteuer werden, negativ als auch positiv.
Die Fotos können mir nur ansatzweise zeigen, was für eine grandiose Natur man vor die Augen bekommt, wenn man die Gegend selbst nicht besucht hat. Da müssen wir unbedingt hin, auch ohne Permit kann man dort sehr viel erwandern. Es gibt so viele schöne Ecken, nicht nur dort. Manchmal habe ich das Gefühl, dass uns die Zeit davon läuft..... Das wird bestimmt unser nächstes Ziel werden. Vor 2 Jahren haben wir uns im Südwesten einen groben Überblick geschaffen. Jetzt ist es an der Zeit zu handeln.
Jetzt lese ich aber weiterhin hier mit und warte aud die nächsten Fotos!
Lieben Gruß, Jindra
Es gibt für uns noch viele Fragen, wir haben die Welt nicht überall gesehen!
Unser Blog
Hi Elli,
traumhaft....., unsere nächste Tour muß diese Gegend beinhalten!
Gut, dass Ihr Leukosilk dabei hattet. (Damit habe ich auch schon klappernde Schranktüren zugeklebt!)
Herzliche Grüsse Gisela
Hallo Elli,
White Pocket ist einfach traumhaft, waren im April mit dem Paria Outpost auch dort.
Ganz tolle Bilder, die du uns da präsentierst. Herzlichen Dank und weiter so!!!
Liebe Grüße, Tanni
Liebe Grüße, Tanni
Hallo zusammen!
@Rainer:
In dem Moment war eure Anwesenheit für mich das schönste Geschenk!
@Peter:
Ein GPS erleichtert das Finden des Weges, aber noch vor gar nicht allzu langer Zeit haben die Menschen solche Wege auch ohne GPS gefunden. Unsere Jugend kann sich das heute nicht mehr vorstellen....
Soll heißen, ja, es geht schon, aber sicherer ist es schon mit diesem netten Hilfsmittel. Im Zweifelsfall muss man eben evtl. noch mal ein Stück zurück fahren und den anderen Abzweig nehmen...
@Jindra:
Das kann ich nur unterstützen! Und die Zeit wird keinem reichen, all das zu sehen, was man gerne sehen möchte. Es gibt einfach zu viel!
@Gisela:
Ja, das stimmt. Allerdings haben wir auch alles verbraucht und haben gleich am nächsten Tag duck tape und neues Verbandmaterial gekauft... just in case....
@ tanni:
Da waren die Temperaturen sicher angenehm, oder?
@alle:
Vielen Dank für euer positives Feedback, das freut mich wirklich sehr. Ich weiß das auch zu schätzen, wenn ihr euch die Zeit nehmt, ein paar Zeilen hier zu schreiben.
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Liebe Elli
Ein schöner Bericht, ich lese gerne mit... Wir waren im Juli auch in den CBS und White Pocket, allerdings mit Steve von der Paria Outpost. Auf dem Weg hatten wir zweimal einen platten Reifen und waren sehr froh über seine Ortskenntnis und sein Satellitentelefon - aber auch bei Euch ist ja alles gut ausgegangen! Daran sieht man wieder, dass man auf alles vorbereitet sein muss...
Auf jeden Fall bin ich schon gespannt auf Eure Weiterreise!
Viele Grüsse
Katrin
Hi Elli,
kann ich voll nachvollziehen. Ich träume immer noch täglich von der Gegend. Wenn ich das mit der Autopanne lese wird mir ganz anders. Eigentlich hatte ich auch auch mit einem 4wd geliebäugelt, aber das lässt mich dann schon zweifeln!
Was hat der Vermieter dazu gesagt?
LG Mike
Liebe Grüße, Mike
Experience!
Scout Womo-Abenteuer.de
Hi Mike,
Nun, Rick war bei der Abgabe gar nicht da... Robert hat ihm eine Nachricht hinterlassen, er hat sich aber nicht bei uns gemeldet.
So wie es aussah, hat die Zuleitung am Keilriemen gescheuert, was ja an sich auch nicht unser Verschulden ist.
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de