Samstag, 24.08.13:
Eigentlich möchte ich noch vor dem Frühstück mit Robert den Broken Arch Trail laufen, aber Jeremie jammert, er habe Hunger und wolle frühstücken. Ach Menno...immer diese niederen Bedürfnisse...
Weil es wieder ganz schön sonnig ist, können wir das Frühstück noch einmal auf unserer schönen site im Freien genießen.
Wir waschen uns im Waschhaus, machen uns abfahrbereit und los geht's Richtung Visitor Center.
Da fällt mir ein, dass wir doch noch zum Viewpoint des Delicate Arch fahren könnten. Jetzt scheint ja wenigstens die Sonne. Wir entscheiden uns für den Upper Viewpoint, obwohl wir da eine halbe Meile hin und dasselbe wieder zurück laufen müssen. Und eigentlich wollen wir nicht allzu spät aus dem Arches NP herausfahren.
Aber bei so schönem Sonnenschein...
Jeremie geht mit, Jonas bleibt im Womo, er hat Bauchweh.
Der Weg ist schnell gelaufen, eine halbe Meile ist ja nicht der Rede wert. Jeremie gefällt es dort oben am Viewpoint. Er findet schöne Steinchen, die ausschauen wie Kristalle, und kann ein bisschen auf den Felsen herumklettern.
Einem Spielzeug gleich, thront der Delicate Arch dort oben und wird schon wieder, wem könnte man es verübeln, von unzähligen ameisengleichen Besuchern heimgesucht.
Nach diesem kurzen Abstecher fahren wir weiter zur Windows Section. Ganz großes Pech, dass unmittelbar vor unserer Ankunft dort zwei Busladungen voll Asiaten ausgespuckt werden. Ganz schön voll ist es dort jetzt, und jeder will sich vor allem und jedem fotografieren lassen. Dadurch haben wir so gut wie keine Chance auf Bilder ohne Leute drauf, schade.
Ich gehe durch den Turret Arch auf die andere Seite und noch ein Stück weiter, klettere dort wieder auf einen Felsen hoch und kann dann ein Window durch den Turret Arch hindurch fotografieren. Aber leider auch mit vielen Leuten, trotz längerem Warten keine Chance...
Ein bisschen halten wir uns in der Windows Section noch auf, gehen dann aber zurück zum Womo.
Den Double Arch schenken wir uns heute, es ist viel zu viel los.
Auf dem Weg zum Visitor Center...
Beim Visitor Center bekommt Jeremie sein Junior Ranger Abzeichen und ich schreibe schnell zwei Postkarten an zu Hause, die ich dort einwerfen kann.
Dann fahren wir nach Moab zu McDonalds, Wifi schnorren. Ich will schnell nachsehen, ob unser heutiger CG im Colorado National Monument eine Dump Station hat. Ich finde widersprüchliche Angaben, aber wir entscheiden uns, es darauf ankommen zu lassen. Wir hätten auch nochmal beim Slickrock CG vorbei fahren können, um dort zu dumpen, aber wir sparen uns die Zeit und gehen dieses kleine überschaubare Risiko ein...
Wasser gibt es auf dem Saddlehorn CG auf jeden Fall, und auch Toiletten mit Wasserspülung, also kommen wir notfalls ohne Dumpen durch die eine Nacht.
Lebensmittel brauchen wir noch, also stoppen wir beim Citymarket. Jonas begleitet mich, aber Jeremie bleibt im Auto und geht mit Robert tanken. Das Einkaufen dauert wieder mal etwas länger als gedacht, aber wir finden das Meiste und laden den ganzen Kram ins Auto.
Auf dem Parkplatz des Virginian Motel will Jonas unbedingt mit seiner Freundin chatten, denn beim McDonalds hat es mit seinem Handy nicht geklappt. Jetzt ist er hier erfolgreich, aber unsere iPhones oder auch das iPad fängt hier kein Wlan auf, das ist ja doof. Während Jonas chattet, gehe ich mit Robert halt nochmal in ein Sportgeschäft, was sollen wir auch sonst machen?
Danach macht sich Hunger bemerkbar... Oh Mann, irgendwie kommen wir heute nicht so recht auf die Strecke, tausend Dinge haben wir zu erledigen. Egal, gegessen werden muss sowieso, also gehen wir noch einmal auf großen Wunsch unserer Kinder zum Pizza Hut. Pizza und Nudeln, natürlich wieder zu viel, um alles zu schaffen. Egal, was wir nicht mehr essen können, wird eingepackt.
Jetzt aber endlich los, on the road zu unserem nächsten Ziel, dem Colorado National Monument.
Über den Hwy #128 am Colorado entlang, eine Traumstrecke, vor allem bei schönem Wetter. Wenn wir denn welches hätten... aber zwischenzeitlich verdecken dicke Wolken die Sonne. Wir können uns allerdings sehr gut vorstellen, wie schön es sein kann, bei Sonnenschein hier unterwegs zu sein.
Ab der Interstate #70 fahre ich mal, weil Robert müde ist. Etwas anders zu fahren als ein VW-Bus, das grosse Schiff, aber nach einer Weile hab ich mich wieder dran gewöhnt.
Richtig Spaß macht mir das Fahren, als wir die Einfahrt zum Colorado National Monument passieren, weil es dann in vielen Kurven durch atemberaubende Felsmassive zum Visitor Center und Campground geht.
Gegen 17:30h Uhr erreichen wir bei einsetzendem Regen das Visitor Center. Das ist hier extrem schön ausgestattet. Sehr viele Dinge werden sehr ansprechend erklärt, richtig toll gemacht.
Jeremie holt sich sein Junior Ranger Booklet und Robert kauft das Buch von Edward Abbey "Desert Solitaire". Die daraus vorgelesene Passage bei unserer gestrigen Fiery Furnace Tour hat uns schon ziemlich beeindruckt...
Dann fahren wir auf unseren CG. Unsere site ist sehr schön und hat einen riesengroßen Vorgarten, der direkt am schroffen Abhang endet...
Und eine Dump Station gibt es tatsächlich nicht, Mist!
Leider ist es sehr windig und regnet immer kräftiger, also sind wir ans Womo gefesselt, sofern wir nicht im Regen spazieren gehen wollen...
Nun, dann gibt es eben ein Nachmittagskäffchen (naja, ist schon 18 Uhr...) mit Muffins und Cookies. Danach spielen wir alle zusammen eine Runde Tutto und Ubongo.
Als der Regen etwas nachlässt, erkunden wir unseren riesigen Vorgarten und genießen einen wunderschönen Blick auf Fruita bei Nacht. Leider können wir nicht draußen sitzen, es ist viel zu windig und regnet immer wieder mal.
Abends essen wir nichts mehr, denn das Mittagessen und die Muffins am späten Nachmittag haben schon ordentlich reingehauen.
Zum Waschen gehen wir alle ins Waschhäuschen, weil wir nicht sicher wissen, wieviel Wasser unser Fresh Water Tank noch her gibt. Das heben wir uns lieber fürs nächtliche Pipimachen auf... Also morgen müssen wir wirklich dringend dumpen!!
Aber ich muss sagen, dass Haare waschen unter einem kleinen Wasserhahn mit kaltem Wasser und anschließendem Trocknen am Händetrockner auch mal ganz gut funktioniert! Ich bin allerdings ziemlich dankbar, dass ich allein im Waschraum bin und mich niemand dabei beobachten kann, wie ich mich mit meinen Verrenkungen unter dem Händetrockner zum Affen mache...
Als wir schlafen gehen, wird uns schmerzlich bewusst, dass schon zwei Wochen unseres Urlaubs vorüber sind. Meine Güte, wie schnell das geht....
In Fruita unten im Tal tröten hin und wieder Züge vorbei, und wir hören einige Zeit lang die Hupe... Hoffentlich fahren die nicht die ganze Nacht...
Unsere Tagesetappe:
Hallo Elli,
mein Kompliment, Du hast so toll diesen Tag beschrieben, kann mich direkt rein versetzen. Aber nach so 2 Wochen gibt es bei uns auch immer solche Tage, man hat so einiges zu erledigen, aber eigentlich keine Lust dazu. Das Camper-Urlaubsleben ist so richtig toll zum Abschalten, man will den lästigen Dingen nicht mehr nachgehen.
Und dann das schlechte Wetter, aber Ihr habt es Euch ja gemütlich gemacht!
Jetzt bin ich gespannt, wie es weitergeht
Herzliche Grüsse Gisela
Hallo Gisela,
ja, es gibt schon Tage im Urlaub, wo es einfach nicht so richtig läuft. Wo einfach zu viel an Kleinkram ansteht, der viel Zeit verschlingt.
Wenn dann während der Fahrt das Wetter schlechter wird und bei Ankunft am Ziel der Regen einsetzt, ist das halt auch nicht unbedingt stimmungsaufhellend...
Aber ich denke, das kennt jeder von uns...
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de