Freitag, 16.08.2013:
Robert und ich wachen früh auf. Klar, dass wir uns leise anziehen und noch mal zu den Dünen laufen. Die Sonne wird demnächst aufgehen.
Wieder sind wir allein, herrlich!
Wir genießen eine Stunde lang eine ganz zauberhafte Morgenstimmung.
Als wir zum Wohnmobil zurückkehren, sind unsere Jungs auch wach. Wir frühstücken, machen alles reisefertig und brechen auf nach Kanab.
Bei meinen Reisevorbereitungen ist mir bei der Buchung der Permits für die South Coyote Buttes ein blöder Fehler passiert: Viel zu spät - also etwa 45 Minuten nach Öffnung des Buchungsfensters – fällt mir siedend heiß dieser wichtige Termin ein.... Mit dem Ergebnis, dass ich an keinem unserer Reisetage vier Permits für die CBS buchen kann.
Drei Permits gibt es noch, aber wir wollen eben gerne zu viert dort hin. Trotz regelmäßiger „Kontrolle“ auf der Website des BLM habe ich kein zusätzliches Permit mehr bekommen. Immer wieder mal gibt es freie Permits an dem ein oder anderen Tag, wahrscheinlich weil jemand sie zurückgegeben hat, aber nicht an unserem Termin.
So, letzte Hoffnung, das BLM - Office in Kanab. Könnte ja sein, dass sie nicht nur die Walk-in-Permits für den Folgetag dort vergeben, sondern auch eventuell kurzfristig zurückgegebene, die über das Internet vergeben wurden.
Einen Versuch ist es wert, also halten wir an und fragen nach. Wie nicht anders erwartet – obwohl erhofft – gibt es keine Möglichkeit an ein zusätzliches Permit für übermorgen zu kommen. Außer wir kommen morgen noch mal her. Nein, das machen wir sicher nicht. Dafür ist die Anfahrt von Page deutlich zu weit. Außerdem würde diese Aktion uns komplett den morgigen Vormittag ruinieren. Dieser Preis ist zu hoch!
Wir fahren weiter in Richtung Page. Wir halten am Lone Rock, weil wir überlegen, dort eine Nacht zu verbringen. Ich bin etwas angespannt, als Robert über den Sand zum Strand fährt. Es rumpelt ordentlich in den Schränken, aber wir kommen an, ohne uns fest zu fahren.
So, da wären wir. Und wir sind nicht allein. Unzählige weitere RVs stehen dicht an dicht und die erste Reihe direkt am Strand ist pickepacke voll.
Es fahren dutzende Speedboats und Jetskis auf dem See, es ist laut und stinkt nach Benzin.
Wir bleiben einige Meter vom Strand entfernt stehen und packen unseren Campingtisch und die Stühle aus. Eigentlich ist uns schon klar, dass wir hier nicht übernachten wollen, viel zu voll.
Schön ist es dort ja schon, wenn man den richtigen Bildausschnitt wählt und den Rest ausblendet...
Aber ein Picknick kann ja mal nicht schaden. Wir essen und beobachten das bunte und chaotische Treiben auf dem See.
Heiß ist es natürlich, auch das gibt vielleicht den Ausschlag, dass wir uns nach Strom und einer funktionierenden Klimaanlage sehnen. Ich mag mir nicht vorstellen, wie idyllisch hier am Abend Dutzende von Generatoren brummen....
Nicht mal die Jungs wollen in den See. WAAAS? Seid ihr krank? Ich kenne meine Kinder nicht wieder. Wir haben hier heißes Wetter, einen See, einen Sandstrand und sie wollen nicht ins Wasser? Ich kann nur vermuten, dass ihnen das Gewusel auf dem See einfach zu viel ist.
Außerdem reizt wohl unseren Jugendlichen die Möglichkeit, auf dem Wahweap CG das WLAN zu nutzen... je früher, desto besser...
Glücklicherweise kommen wir auch problemlos wieder runter vom Strand, auch wenn ich mich während der Rückfahrt zur asphaltierten Straße ein bisschen kräftiger mit den Fingern in die Armlehnen kralle...
Auf dem Weg zum Wahweap CG haben wir einen herrlichen Blick auf den Lake Powell.
Wir bekommen auf dem Campground ohne Vorbuchung ein schönes Plätzchen mit Strom und Wasser. Auf einen Sewer verzichten wir gerne, es gibt ja eine Dump-Station.
Unsere site ist riesig und so gut wie topfeben. Eigentlich ist dies ein extra großer, behindertengerechter Platz, der aber momentan nicht benötigt wird.
Bevor wir uns jetzt aber hier häuslich niederlassen, fahren wir nach Page und plündern den Walmart.
Danach suchen wir das Büro von ccadventures, wo wir schon vor einigen Wochen bei Rick Sparks telefonisch ein offroadtaugliches Fahrzeug vorbestellt haben. Mit seinem 4x4 dürfen wir offiziell auf unbefestigten Straßen fahren, er hat High Clearance und extra große und grobe Reifen.
Trotz Garmin und korrekter Adresse eiern wir ein bisschen durch die Randgebiete von Page und werden nicht fündig. Dann irgendwann, mehr durch Zufall, sehen wir an einem Haus eine kleine Glastür und identifizieren dies als Büro von ccadventures. Super, doch noch gefunden.
Wir hoffen, dass wir unser Auto heute schon mitnehmen können, weil wir morgen gerne sehr früh starten möchten.
Die Jungs bleiben im RV und wir gehen rein... nein, wir wollen reingehen. Geht aber nicht, die Tür ist verschlossen. Das ist ja jetzt doof! Man soll anrufen, wenn man Rick braucht. Ja, dann machen wir das doch mal!
Also...wir versuchen es zumindest. Erster Versuch: Roberts Handy...kein Netz! Zweiter Versuch: mein Handy...kein Netz! Dritter Versuch: Jonas´ Handy...kein Netz. Spitze, und jetzt?
Ein paar Meter weiter ist ein Hotel, Comfort Inn & Suites. Wir gehen hausieren und fragen, ob wir mal telefonieren dürfen. Natürlich dürfen wir!
Jaaa..... hier ist Rick Sparks, bin momentan nicht zu sprechen... Nachricht bitte….. oh je!
Was hätten wir da jetzt für eine Nachricht hinterlassen sollen? Es ist ja noch nicht mal sicher, dass wir das Auto heute schon holen können. Zurückrufen lassen können wir uns auch nicht, so ganz ohne Netz....
Hilft alles nichts, wir brauchen ein Telefon, das funktioniert. Im Walmart wird´s was geben, so hoffen wir.
Wir lassen uns von einer kompetenten Mitarbeiterin kurz beraten, entscheiden uns für ein Billighandy für 10 Dollar und kaufen noch zwei Stunden Guthaben für 20 Dollar dazu, passt!
Sie ist sogar so nett, uns das Handy gleich einzurichten und zu aktivieren. Ach nein... aktivieren geht gerade nicht, sie muss passen. Sie habe alle Schritte durchgeführt, aber die finale Anmeldung könne sie nicht machen, da das Telefonnetz zusammengebrochen sei.... aaaha! Das erklärt so Einiges...
MURPHY!
O.k., versuchen wir unser Glück nochmal beim Büro von Rick, und ja, er ist jetzt da! Und wir können heute schon das Auto mitnehmen, super! Geht doch!
Rick ist ein netter Typ, redet gern und erzählt viel, ist aber auch bei Fragen zu Offroadtouren sehr kompetent und hilfsbereit. Er gibt uns Kartenmaterial mit, zeichnet uns noch Straßen ein und erklärt verschiedene Passagen der Offroadstrecken.
Hinter seinem Büro zeigt er uns die Zerstörung, die die Flash Flood vor knapp zwei Wochen hier angerichtet hat. Unvorstellbar, welche Naturgewalt hier geherrscht hat. Wir haben erschreckende Bilder davon im Netz gesehen.
Unser „Offroader“, ein silberner Dodge Durango, hat außen schon ein paar.... nennen wir es mal… Gebrauchspuren. Er ist innen auch ziemlich staubig und man merkt, dass dieses Auto nicht geschont wird. Aber, er hat nagelneue fette Reifen drauf, und die werden wir wahrscheinlich auch brauchen.
Nachdem uns Rick noch ein paar Schalter am Auto erklärt hat, düsen wir in der Abendsonne zurück zum CG.
Es ist schon wieder spät geworden, aber für Burritos reicht die Zeit noch. Heute mal mit Hähnchenfleisch und frijoles (sagt mir bitte, wenn ihr keine Burritos mehr sehen könnt )).
Der Sonnenuntergang entschädigt uns für die etwas hektischen vergangenen zwei Stunden...
Unsere Tagesetappe:
Hallo Elli,
gut dass Murphy nur grüßen ließ.
Scade, dass wir den Pink Sand Dunes ausgelassen haben, der sieht schön aus- und erst deine Fotos von Page/ lake Powell! Weiter so!
Ich freu mich drauf, Maria
Oh ja, den Dodge Durango hatten wir im Mai auch.
Komisch, ohne jemandem zu nahe zu treten, verleiht Rick immer wieder nur dieses Auto an deutsche Touris.
Ich hoffe, bei Euch hat die Motorkontrolleuchte nicht mehr gebrannt.
Klar, das Auto ist gut und hat uns überall hingebracht. Möchte aber nicht der Mieter sein, bei dem der Motor enfdlich kapituliert...
Gruß Tanni
Liebe Grüße, Tanni
Liebe Elli,
erstmal wieder ein mega Bilderlob - die Hand ist genial!!!!
Schade, dass ihr am Lone Rock so Pech hattet, wir waren ja gerade mal 1,5 Wochen später dran, aber nun kann ich verstehen was unser Nachbar meinte, als er sagte, dass wir zum Glück die ruhigere Zeit für unseren Aufenthalt gewählt hatten. Wir haben wenns hoch kommt 4 Motorboote fahren "gehört" ansonsten war es wirklich ruhig. Eine Kanugruppe war vor Ort und gab ein wunderbares Bild ab.
Lärmgeplagt waren wir da eher am Colorado, aber zum Glück auch erst nach Sonnenaufgang :)
Liebe Grüße,
Kathi
Herzliche Grüße
Kathi H.
"Life begins at the end of your comfort zone"
-Neale Donald Walsch-
Hallo Elli,
das mit den Teenie-Kindern und Wifi kenne ich nur zu gut! Sie mögen zwar die Natur aber bei mehreren Tagen ohne Wifi geht gar nichts mehr, man war ja so lange "von der Außenwelt abgeschnitten". Da kann man dann nur ein Mc Donalds oder einen entsprechenden Campground suchen....Unsere größte Leistung war 6 Tage ohne Wifi.
Jetzt wird dein Bericht super interessant für unsere Planung im nächsten Jahr. Ich hatte eigentlich vor, bei billigermietwagen.de nach einem Jeep für 2 - 3 Tage in Page Ausschau zu halten, ab und zu soll da ja einer im Angebot sein. Aber eure Alternative ist , zumindest versicherungstechnisch, bestimmt besser. Wie seid ihr denn zufrieden gewesen?
Liebe Grüße
Susanne
Liebe Grüße
Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de
Reiseberichte
Hallo Tanni,
Nun, er wird nicht so einen unüberschaubar großen Fuhrpark haben...
Hi Susanne,
Was das betrifft, bin ich ja der Hasenfuß in der Familie. Ich hatte mehr als einmal ein ziemlich ungutes Gefühl, und da hat es auch nicht viel genutzt, dass mir mein Mann ständig versichert hat, dieses Auto sei genau für solche Einsätze gebaut worden....
Zufrieden waren wir schon... aber es gab auch einen kleinen Zwischenfall.... am übernächsten Tag....
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Elli,
das frühe Aufstehen und bei tollem Licht fotografieren haben wir in diesem Urlaub vermisst.
Die Jahreszeit und die Region war dazu nicht so optimal, und das Wetter spielt dann ja auch eine Rolle.
Herzliche Grüsse Gisela
Hallo Elli,
Kompliment... tolle Bilder!
Herzliche Grüße, Sylke