Tag 12: 16.09.15 - Yellowstone - von Madison zum Upper Geysir Basin & Fairy Falls

16.09.2015 - von Madison zum Upper Geysir Basin & Fairy Falls 

Wetter: Schon wieder Regen und kalt
Autor: Eric

Der Plan für heute war, früh aufzustehen und den Sonnenaufgang am „Grand Canyon of the Yellowstone“ zu genießen. Der Wettergott war allerdings ausgesprochen ungnädig und es kübelte die ganze Nacht wie aus Eimern und hörte auch am Morgen nicht auf. Also gab es eine Planänderung und wir zogen das Programm von morgen auf heute vor. Wir standen trotzdem früh auf und wollten Richtung Old Faithful, um uns im Tagesverlauf durch die Geysir-Basins wieder nach Madison zu schaffen. Da wir nicht wussten, wie schnell sich die Parkplätze am Old Faithful füllen würden, brachen wir früh gegen 7:30 Uhr auf, wurden auf dem Weg nach Süden eine Weile von einer Bisonherde aufgehalten. 

(zum Vergrößern der Bilder drauf klicken)

Am Old Faithful konnten wir noch aus ca. 2.000 Parkplätzen wählen. Wenn das kein Anzeichen für Sauwetter ist?
Dort frühstückten wir erstmal, gingen dann in’s Visitorcenter, um die nächsten zwei Regenschauer auszusitzen.

Uns war nicht klar, dass man dem Old Faithful aus dem Visitor Center durch die Scheibe beim Ausbrechen zuschauen kann. Viele Touristen in kurzen Hosen und Sandalen fanden das wirklich praktisch. 

WLAN gab es leider nicht, somit auch kein Wetterupdate, na gut. Noch zwei/drei Trailheftchen besorgt, noch einen Film über Yellowstone im Auditorium mitgenommen, aber es regnete immer noch. Zurück zum Womo, wieder rein in die Regenklamotten, den nächsten Old Faithful-Ausbruch gab es dann im Freien mit Regenschirm. Bei grauem Himmel hebt sich die Wasserfontäne halt nicht so sonderlich ab, doch eher was für Sonnenschein.

Anschließend nahmen wir das Upper Geysir Basin in Angriff, die Pools sahen ungefähr so trüb aus wie das Regenwetter, das war jetzt kein wirklicher Spaß. Saukalt war’s auch, Mütze und Handschuhe hätten nicht geschadet,  waren aber leider im Womo.

Unterwegs trafen wir überraschend Lothar (Snoopy) und seine Frau Ute, die vom Wetter ungefähr genauso begeistert waren wie wir. Eigentlich waren wir erst für heute Abend auf dem Madison CG verabredet, wo wir ursprünglich ein nettes Beisammensein am Lagerfeuer planten. Wir quatschten ein bisschen über unsere bisherigen Urlaubserfahrungen, bis uns vom Rumstehen noch ein bisschen kälter war als vorher, dann verabschiedeten wir uns wieder und weiter ging’s.

Wir gingen ungefähr bis zum Beauty Pool, ab und zu ein Foto unter dem Regenschirm, der Gedanke, wie schön das sicher alles mit Sonnenschein wäre. Ein bisschen Frust machte sich breit, auch so kann Urlaub aussehen. Ausreichend durchgefroren, anständig nass und mit mäßiger Laune machten wir uns auf den Rückweg zum Womo, unverhofft kam tatsächlich sekundenweise die Sonne raus, während es allerdings weiter regnete. Zurück zum Womo, besseres Wetter abwarten und die ganze Runde nochmal von vorne? Nee, das machten wir nicht.

Wir setzten uns ins Womo und fuhren Richtung Midway Geysir Basin. Wenn wir gestern bei Regen wandern konnten, können wir es heute auch. Wieder kam uns eine Bisonherde auf der Strasse entgegen.

Wir wendeten am Trailhead zu den Fairy Falls, nahmen den nächsten Pullout und parkten unser Womo (direkt am Trailhead ist das Parken von RV's leider verboten). Gleiches Programm wie gestern: Regenklamotten, Schirm, Rucksacküberzüge und los ging es auf den Trail zu den Fairy Falls.

Es regnete wieder, die Hügelbesteigung zur Grand Prismatic Spring-Bewunderung war keine Option, wir stapften durch den Regen Richtung Fairy Falls. Der Trail zu den Wasserfällen führt durch Wald, war nicht wirklich spektakulär. Wir waren hier ziemlich schnell allein unterwegs, so dass wir es für eine gute Idee hielten, uns trotz Bärenspray angeregt zu unterhalten. Bei dem miesen Wetter gar nicht so leicht...

Die Fairy Falls hätten im Schatten gelegen, falls die Sonne geschienen hätte. Schien sie aber nicht, wir machten kurz Rast hier (und Ulli hielt immer wieder leicht nervös Ausschau nach Bären... )

Anschließend gingen wir weiter Richtung Imperial Geysir. Unglaublich aber wahr - das Wetter hatte ein Einsehen und es kam die Sonne raus...

Der Imperial Geysir war eine echte Sehenswürdigkeit. Ein Geysir, mitten in einem blau-gelb-grünen Pool, der ungefähr alle zwanzig Sekunden ausbrach, das ganze Wasser aus diesem Geysir-System floss bergab zu einem weiteren kleinen Geysir. Entscheidend war aber, dass die Sonne rausgekommen war und die ganze Szenerie in ein schönes Licht tauchte. Und weit und breit kein Mensch...

Nach vielen Fotos aus vielen unterschiedlichen Blickwinkeln machten wir uns auf den Rückweg...

Die Sonne verzog sich wieder, trotzdem ließen wir es uns nicht nehmen, noch den kleinen Hügel gegenüber der Grand Prismatic Spring zu erklettern.

Es war nicht um die Mittagszeit, es war kein warmer Tag, die Sonne schien nicht, trotzdem sah die Spring von oben sehr schön aus. Es war ein Haufen Dampf über der Spring, dafür waren im Hintergrund dunkle Regenwolken zu sehen, die das Ganze interessant machten.

Wir hatten viel asiatische Gesellschaft dort oben, offensichtlich steht der Geheimtipp mit der Hügelbesteigung inzwischen auch in chinesischen und japanischen Reiseführern . Andererseits mussten wir uns um Bären keine Gedanken machen, es war so viel Radau dort oben, dass alle Bären einen großen Bogen um den Hügel machen mussten.

Wir warteten eine ganze Weile, ob die Sonne es doch nochmal durch die Wolken schaffen würde, das war aber nicht der Fall. Also spazierten wir zurück zum Womo.

Und dann nochmal der Blick von unten in Richtung Grand Prismatic Spring...

Zurück am Auto machten wir bei der nächsten Gelegenheit einen U-Turn und fuhren wieder nach Madison. Dort regnete es inzwischen wieder kräftig, so dass heute zur Abwechslung mal mit Regenschirm gegrillt wurde . Wieder ein durchwachsener Tag, das Wetter wollte nicht ganz so, wie wir wollten. 

Und auch hier wieder die Grafik zum Trail:

Entfernung bis zum Imperial Geysir und zurück: 11,7 km

Und hier die ganze Tagestour (inkl. Autofahrt):