16.05. Angels Landing im Zion

Freitag / WoMo-Tag 16 / 0 Meilen / Wetter teils sonnig, teils bewölkt und sehr warm

Watchman Campground Site A014R / vorgebucht / 40 $ inkl. Gebühren für 2 Übernachtungen

Es soll einen Ort geben, an dem die Engel landen! Als ich erstmals in diesem Forum von Angels Landing las und vor allem die Fotos sah, war mir klar, da muss ich rauf!

Da ich es in Betracht zog, dass der im oberen Teil ausgesetzte Weg eventuell nicht ganz den Vorstellungen meiner Gattin entspricht, haben wir gemeinsam diesen Weg zu Hause ausführlich besprochen und auch als Alternative den Observation Point in der engeren Wahl gehabt. Aber nach 33 gemeinsamen Jahren kennt man sich und vor allem FRAU kennt MANN. Wir einigten uns also auf Angels Landing mit der klaren Vorgabe, dass meine Frau dort stoppt, wo sie sich nicht mehr wohl fühlt!

Heute stand also Angels Landing auf dem Programm. Gerne vermeiden wir bei solchen Touren größere Menschenmassen und so standen wir um 6 Uhr auf. Ein kurzes Frühstück und zu Fuß rüber zum nahen Visitor Center. Jawohl, wir saßen drin im ersten Shuttle-Bus des Tages! Ausstieg an der Haltestelle „The Grotto“.

Während meine Frau noch kurz das Örtchen aufsuchte unterhielt ich mich mit der heimischen Tierwelt.

Schnell weg, da kommen Wanderer!

Auf der Schautafel nochmals die Wegstrecke angeschaut und ca. 7:30 Uhr ging es dann wirklich los.

Den Landeplatz fest im Blick:

In diese Wand haben die Amerikaner den Weg regelrecht hinein gebaut:

So sieht das dann von oben aus.

Um 8:50 Uhr war dann Kopfkino bei meiner Frau angesagt. Technisch wäre der weitere Weg für sie kein Problem gewesen und vor 10 Jahren wäre sie hier ohne größere Probleme weiter gegangen. Doch mit zunehmenden Alter bekommt sie immer mehr Höhenangst. Da ist es absolut wichtig, dies zu respektieren und ich war froh, dass meine Frau die Entscheidung traf, bis hierher und nicht weiter. Sie suchte sich einen schönen Rastplatz, bekam das Fernglas für Beobachtungen und einen dicken Schmatz.

Hier also noch mit dabei, aber schon mit Bedenken              ab hier war ich dann alleine unterwegs

Ich bin dann also den restlichen Weg alleine weiter – und war zu der Zeit auch wirklich alleine unterwegs. Ich sage nur, „der frühe Vogel….“

Der Aufstieg ist wirklich toll. Ich konnte diesen Weg so richtig genießen. Ja, das ist schon ein feines Plätzchen Erde!

Oben angekommen musste ich den Gipfel nur mit einem Amerikaner teilen. Mit dem kam ich auch nett ins Gespräch und erfuhr, dass er mal als Soldat in Deutschland stationiert war. Ich genoss die Rundumsicht und erleichterte meinen Rucksack um einen kleinen Teil meiner Brotzeit.

Mal schauen, was da alles im Rucksack steckt (war nicht mein Rucksack , erst Foto gemacht und dann erst dem Amerikaner einen Tipp gegeben, dass sich da in seinem Rucksack etwas tut!)

Der Amerikaner hatte ein paar Krümel übrig und so waren die Chipmunks sehr zutraulich (und ich mit meinem Teleobjektiv happy).

Dann ging es wieder diesen schönen Weg hinab. Beim Abstieg hatte ich mittlerweile einiges an Gegenverkehr und ich war froh um den frühen Aufstieg. Auch stiegen da Leute auf, die da absolut nichts zu suchen hatten. Leute mit eindeutigen Problemen der Höhenangst, panischem Blick! Warum tun sich Leute so etwas an?

Diesen vier Mädels musste ich erklären, dass sie auf der falschen Seite der Kette unterwegs sind!

Die nächsten beiden Fotos zeigen sehr schön diesen besonderen Felsen. Super, wie die Felsen senkrecht in die Tiefe fallen.

Nach 1 h 20 min war ich dann wieder bei meiner Frau. Der war nicht langweilig geworden, denn sie hatte mit dem Fernglas die anderen Leute beobachtet. So erzählte sie von einer Frau in unserem Alter, die manche Stellen auf dem Hosenboden rutschend überwand! Wir haben dann gemeinsam den Rest der Brotzeit vertilgt.

Beim gemütlichen Abstieg sahen wir viele Leute schwer schwitzend aufsteigen. Liegen in der Früh noch viele Teile im Schatten geht man später eben in der Sonne.

Wir sind dann noch rechts auf den Kayenta-Trail abgebogen. Erstes Ziel der Middle Emerald Pool und von dort zum Lower Emerald Pool abgestiegen.

Über den Lower Emerald Pool Trail ging es zur Zion Lodge.

An der Zion Lodge haben wir dann Burger mit Pommes gegessen. Müde waren wir, also ein paar Minuten Erholung in der angrenzenden Wiese.

Wir hatten noch etwas Zeit und auch Lust! So sind wir mit dem Shuttle-Bus zwei Stationen ins Tal hinein gefahren bis Weeping Rock. Wir haben uns die hängenden Gärten angeschaut.

So, nun ging es aber zurück zum Campingplatz wo wir um 16:15 Uhr ankamen. Ich begab mich wieder sofort in meinen privaten Pool. Das tat gut! Heute musste ich dann den Pool sogar mit meiner Frau teilen. Die war immerhin mit den Füßen im Bach.

Dann war eine Runde Schlaf angesagt. Der Tag hatte ja früh angefangen und fleißig waren wir auch. Nach dem Abendessen gab es dann wieder ein gemütliches Lagerfeuer. Mir träumte von Engeln, die an einem wunderschönen Platz landeten.

Noch ein Wort zu Angels Landing:

Es ist eine tolle Wanderung und im oberen Bereich auch super gesichert. Ich empfehle aber, den Weg nur zu gehen, wenn man schwindelfrei ist, keine Höhenangst hat und auch trittsicher ist. Gutes Schuhwerk ist dabei selbstverständlich notwendig!