Montag / WoMo-Tag 12 / 53 Meilen / Wetter bis zum frühen Nachmittag sonnig, dann plötzlich Schneefall der sich zwischendurch zu einem kleinen Schneesturm ausartete, ab 17 Uhr Auflockerung und sogar noch etwas Sonne. Eher ein kühler Tag (sicherlich auch der Höhe geschuldet).
North Campground Site 11 / vorgebucht / 45 $ inkl. Gebühren für drei Übernachtungen
Schon wieder getrödelt - erst um 8:00 Uhr aufgestanden. OK, so richtig brisant war es heute nicht! Weiter ging es um 10 Uhr Richtung Red Canyon, unserem ersten Etappenpunkt heute. Kurz nach Glendale gerade noch in Fahrtrichtung rechts gesehen: „Deutsche Bäckerei“ – geil! Sofort einen Wegpunkt in Pocket Earth gesetzt, da wird beim Rückweg vom Bryce Canyon zum Zion gestoppt (momentan waren wir brottechnisch noch gut versorgt).
Hier mal die Daten zur Bäckerei:
Forscher Bakery
110 North State St.
Orderville, UT 84758
Phone (435) 648-3040
Email wendyforscherbaker@yahoo.com
Website: http://www.forscherbakery.com/
Hours of operation Monday-Sunday 8 a.m. - 6 p.m.
Koordinaten: 37.27945 N 112.65854 W
Auf der Weiterfahrt entdeckten wir im Vorbeifahren linkerhand den Bryce Zion Campground. Der ist von der landschaftlichen Lage schöner, wie unser Bauer RV Park.
Die Fahrt zum Red Canyon genossen wir, die Hochebene um den Ort Hatch mit dem schönen mäandernden Bach gefiel uns sehr gut. In der Ferne grüßten frisch angeschneite Berge. Mal sehen, wie das mit dem Schnee dann wird!
Von der US-89 abgebogen auf die 12 und ein Schild teilte uns mit, dass wir nun in den Dixie National Forest einfahren. Keine 300 Meter weiter grüßten dann schon die roten Felsen des Red Canyon (woher der nur seinen Namen hat?). Eine erste kurze Wanderung gleich am Anfang gefiel uns sehr gut. Der frische Schnee in dieser roten Wunderwelt machte sich gut.
Weiter zum Visitor Center, wo wir uns wieder einmal wunderten mit welchen RV-Bussen die Amerikaner durch die Gegend fahren, hinten dran dann oft ein großer PKW.
Im Visitor Center erkundigten wir uns nach Wanderungen. Es wurde uns freundlich empfohlen, keine Wanderungen zu machen, dies sei nicht möglich wegen den matschigen Wegen vom Schneefall. OK, auch eine Meinung, wir hatten eine andere und sind ja entsprechend ausgerüstet. An den sehr guten Schautafeln vor dem Visitor Center suchten wir uns dann „unsere“ Wanderung heraus und waren froh, diese gemacht zu haben. Der Vorteil der Ranger-Empfehlung war, dass wir den Trail und die Landschaft für uns alleine hatten.
Auf dem Rückweg zum Parkplatz fiel uns schon auf, dass in der Ferne ein Wolkenband aufzog. Wir haben uns da nichts weiter gedacht und den nächsten Trail heraus gesucht. Wir entschieden uns für den Tunnelview-Trail. Kurz, bevor wir den Tunnel View hatten, begann es leicht aber in großen Flocken zu schneien. Hoppla, was soll das denn!!! Nun, kurz noch bis zum Tunnel View und dann Kehrtwende zurück zum WoMo. Bis wir beim WoMo waren, war der Schneefall auch schon teilweise stärker. Also Weiterfahrt durch die beiden Tunnels – ja, liebe Gattin, ich sehe es, es schneit, ja die Straße kann rutschig sein! Ja, ich fahre doch ohnehin schon so vorsichtig! Ja, wir haben keine Winterreifen! …
Ich fuhr dann aber wirklich vorsichtig und spontan entschieden wir uns (eigentlich war ich es) zu einem Zwischenstopp beim Bryce Canyon Pines, einem Restaurant, welches in Fahrtrichtung auf der linken Seite mit einem schönen Schild grüßt. Schuld war natürlich das Schild. Wenn da steht „HOME OF THE FAMOUS SOUP AND PIE“, dann muss MANN da einfach einen Stopp einlegen.
In Anbetracht der Menükarte war schnell geregelt, dass die paar Restkilometer bis zum Bryce Canyon meine Gattin fährt. Damit war der Weg frei für…..
Ich kann mich auch an eine wirklich sehr gute Suppe erinnern.
Yeap! Und dann musste auch noch der Pie probiert werden, ich sage euch, ein Gedicht! Normalerweise gehört dieses Restaurant in die Highlights-Karte!
Das Flair hat uns gut gefallen und im Vorraum kann man auch nette Sachen käuflich erwerben.
Bei Schneefall ging es weiter zum Bryce Canyon (ja, meine Frau fuhr wirklich vorsichtig). An der Zahlstelle konnten wir wieder einmal den Annual Pass zeigen. Dessen Erwerb hatte sich wirklich rentiert. War ein guter Tipp hier aus dem Forum. An der Zahlstelle auch ein großes Schild „All Campgrounds fully booked“. Tja, nur gut, dass wir reserviert hatten.
Erste Anlaufstelle war das Visitor Center, welches uns gut gefallen hat. Wir hatten Zeit für einen sehr gut gemachten Film über den Bryce Canyon. Beim Ranger erkundigten wir uns nach den Wetteraussichten. „Wir erwarten gutes Wetter ohne Störungen! Wir haben allerdings diesen Schneefall auch nicht erwartet!“. Gut, wenigstens eine ehrliche Antwort. Wir sind halt eben auch über 2.000 m unterwegs. Positiv denken – wird schon werden für den nächsten Tag!
Wir sind dann um 17:20 Uhr auf unsere schöne Site 11 gefahren (woher nur immer diese tollen Site-Empfehlungen kommen…). Das WoMo war schnell gelevelt.
Meine Frau legte sich ein wenig schlafen. Es wurde heller, ich wollte raus zu einer ersten Kontaktaufnahme mit dem Bryce Canyon. Meine Frau wollte nicht mit, das warme Bett hatte in dem Moment die besseren Argumente.
Schnell hatte ich eine Wegspur gefunden, die mich in wenigen Minuten zum Rim führte. Wow! Wow! …und nochmal Wow! Gut, ich hatte natürlich schon Fotos vom Bryce Canyon gesehen, aber dann unvermittelt an der Rim-Kante stehen und diese Anblicke genießen – toll!
Die Sonne focht immer wieder einen Kampf mit den Wolken aus. Es war eine schöne Stimmung.
Kein Nachteil ohne Vorteil! Da meine Frau nicht dabei war, konnte ich mir den einen oder anderen Fotostandpunkt aussuchen, der ansonsten zu Diskussionen geführt hätte („Wahnsinn, viel zu gefährlich, da kann man runterfallen…“). SO entstand z.B. auch dieses Foto:
Eine gute Stunde war ich unterwegs. Beim Rückweg über dem Campingplatz fiel mir dann dieser nette Wohnanhänger auf. Das amerikanische Pärchen (so in meinem Alter etwa) erklärte mir dann sehr freundlich diesen Wohnanhänger, zeigten mir, wie sie schlafen, kochen und wo das Bier gekühlt wird. Selbstverständlich durfte ich ihr Schätzchen fotografieren.
Zurück am WoMo dann nochmals die schöne Lage dieser Site festgehalten.
Und was steht da auf dem Tisch? Richtig, es wurde wieder gegrillt.
In der Nachbetrachtung waren wir froh, die Fahrt von Page bis zum Bryce Canyon auf zwei Tage aufgeteilt zu haben. Rein von der Fahrstrecke geht es natürlich an einem Tag, aber so hatten wir genügend Zeit für schöne Wanderungen zu den Hoodos und im Red Canyon. Über die diversen Fotostopps will ich gar nicht erst reden.
Wir sind dann relativ früh um 22:15 Uhr ins Bett. Warum? Ein Verdacht hatte sich bestätigt, wir hatten ein Problem mit unseren Bordakkus. Schon bald war die Batterieladung so weit unten, dass wir nicht mehr heizen konnten (das Gebläse geht über das Bordnetz). Und dann wurde es einfach zu kalt. Generator einschalten außerhalb der Generatorzeiten kam für uns überhaupt nicht in Betracht. Normalerweise nutzen wir den Generator sowieso so gut wie gar nicht. Trotz langer Fahrzeiten wurden also die Akkus nicht richtig geladen.
Um die Geschichte an dieser Stelle komplett zu erzählen:
Am nächsten Tag beim Road Bear Kundendienst angerufen und einem netten Schweizer Mitarbeiter (der Dialekt war eindeutig) das Problem geschildert. Kurz darauf ein Rückruf, dass wir mit dem WoMo zu einer Tankstelle mit angeschlossenem Reparaturbetrieb nach Bryce Canyon City fahren können. Die würden sich das Problem anschauen und nach Rücksprache mit Road Bear entsprechend reagieren. Ok, hörte sich gut an, super Service von Road Bear. Nur – wir hatten aber null Bock bei Kaiserwetter auf eine Wanderung zu verzichten und dafür wahrscheinlich einen halben Tag an einer Tanke zu verbringen. Wir haben dann mal unsere weitere Reiseplanung angeschaut, vor allem die Tage, an denen wir keinen Strom haben werden. Bis auf Bryce Canyon waren dies Höhenlagen, in denen man mit normalen Nachttemperaturen rechnen kann. Blieben also noch zwei Übernachtungen im Bryce Canyon. Die werden wir überleben, wenn wir ein wenig den Generator innerhalb der erlaubten Generatorstunden nutzen. Das hat dann auch gut funktioniert. Am Ende der Reise standen 6 Generatorstunden = 18 $ zu Buche. Bei der WoMo-Übergabe wollten wir diese 6 Generatorstunden auf Kulanz ohne Berechnung bekommen. Bekamen wir dann auch, allerdings mit der Erklärung, dass dies wirklich Kulanz war. Das Problem wäre ein kleiner Relaisschalter gewesen, ein Billigteil welches innerhalb kürzester Zeit gewechselt gewesen wäre. Road Bear hatte uns eine Lösung angeboten, die wir nicht wahrgenommen hätten. Da waren wir nach dieser Erklärung absolut mit Road Bear einer Meinung. Nett, dass Road Bear trotzdem die 18 $ übernommen hat.
Wir haben dazu gelernt. Manchmal ist der Fehler wirklich schnell behoben.
Und wir müssen hier den tollen Kundendienst von Road Bear loben. Ein gutes Gefühl, denn vielleicht hat man ja mal wirklich ein richtiges Problem!
Hi Günther,
wenn du schon das Restaurant Bryce Canyon Pines so empfiehlst (dort , wo du eine so gute Suppe gegessen hast, dass es dich am Weiterfahren hinderte ;-) ) dann sollte hier auch ein Google Karte drin sein
Mile Marker 10
Website: http://www.brycecanyonmotel.com/
Bin wohl dran vorbeigefahren -- wird mir nach dir nicht mehr passieren ;-)
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Günther,
dann auch noch meine Meinung zum von dir schön beschriebenen Erstkontakt mit dem Bryce Canyon: auch beim 2. und 3. Mal ist es überwältigendes Gefühl, an dieser Kante zu stehen ! Vielleicht auch zu sagen: "weißt du noch: das letzte Mal hat es ganz heftig gestürmt ...."
Dein Reisebericht gefällt mir : richtig locker und immer noch begeisterungsfähig im Urlaub !
Wo ist eigentlich dein Hut ?
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Günther,
das Bierglaserl haste aber diesmal stehen lassen, oder - duck und weg
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Hallo Günther,
ich kann deine Frau nur zu gut verstehen, meine Männer (und Töchter) sind mir auch immer zu waghalsig! Tolle Fotos vom Bryce, wir haben in diesem Jahr mal eine Wanderun im Red Canyon gemacht, aber da lag auch kein Schnee - sehr zu empfehlen, ist den kurzen Stop wirklich wert!
Liebe Grüße
Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de
Reiseberichte
Hallo Günther,
schon witzig, da wart ihr genau einen Tag nach uns im Bryce und bei euch gabs wieder deutlich mehr rote Steine zu sehen als bei uns... ;-)
(hier unser Tag)...
Liebe Grüße,
Ulli
Scout Womo-Abenteuer.de
www.dezembercamper.de
@Ulli, ich habe mir gerade deinen Bericht angeschaut. Ist ja schon interessant - diese Unterschide in dieser kurzen Zeit. Danke!
@Sonja, ich war ja bereits versorgt mit einem großen Glas und meiner Gattin reichte das "Kleine".
@Bernhard, keine Sorge, der Hut kommt noch öfters - war (und ist) ja mein treuer Begleiter geworden
Und vielen Dank für die Karte und den Link auf Bryce Canyon Pies - da habe ich nicht daran gedacht 
Liebe Grüße aus Neubeuern / Oberbayern,
Günther