24.05. Die Wasserfall-Tour: Vernal & Nevada Falls

Samstag / WoMo-Tag 24 / 0 Meilen / Wetter sonnig, teilweise mit Wolken, angenehm warm

Campground Lower Pines Site 66 / vorgebucht / 80 $ inkl. Gebühren für vier Übernachtungen

Das Bild zeigt bereits den heutigen Plan, und zwar komplett. Aufstieg über den Mist Trail zum Vernal Fall und weiter zum Nevada Fall. Abstieg über den John Muir Trail, so wird die Sache rund!

Um 7:30 Uhr aufgestanden, super Wetter, Frühstück im Freien. Also erneut ein super Start in einen super Tag!

Wir sind es gemütlich angegangen. Zu Fuß zur nahen Haltestelle des Shuttle-Bus. Auf dem Hinweg gleich ein Deer mitten auf der Straße angetroffen, das dann erstmal die parkenden Autos mit der Zunge untersucht hat (mal schauen, ob ich später noch Videos nachreiche). An der Haltestelle mussten wir nicht lange warten auf den nächsten Bus. Genau eine Station später sind wir dann bei „Happy Isles“ wieder ausgestiegen. Mittlerweile war es 9:30 Uhr und es ging los zum Vernal Fall.

Wieso heißt der Weg hir nur Mist Trail – komisch!

Der Aufstieg war auf alle Fälle sehr schön, sehr schöne Blicke auf den Wassserfall und Regenbogen in verschiedenen Facetten.

Nach gut 300 Höhenmetern sehen wir also das Wasser den Vernal Fall hinunterstürzen.

Eine schöne Stelle, hier wollen wir die Landschaft ein wenig genießen. Also perfekter Ort und perfekte Zeit für eine erste Brotzeit. So gestärkt konnte es weiter gehen zum zweiten Wasserfall, den Nevada Falls. Wir konnten beobachten, dass viele Leute (über Schuhwerk, Kondition usw. möchte ich da gar nicht näher drauf eingehen) bis zum Fuß des Vernal Falls gehen. Noch relativ viele gehen auch bis zum Vernal Fall nach oben hin. Doch beim Weg Richtung Nevada Falls werden die Wanderer schon merklich weniger – und bewusst habe ich ab hier das Wort Wanderer benutzt, den meist stimmt jetzt Schuhwerk und Kondition. Wir genießen auf alle Fälle den Aufstieg und den Blick auf die ins Tal stürzenden Wassermassen des Nevada Falls.

Eine kleine Anekdote am Rande (ist mir gerade wieder beim ersten Probelesen wieder eingefallen):

Kurz nach dem Vernal Fall trafen wir auf ein junges amerikanisches Pärchen mit einem Plattfuß. Den Plattfuß hatte der Boy. Nun ja, Plattfuß war eine fast vollständig abgelöste Sohle an seinem Turnschuh. Ob wir im Helfen könnten? Ich ging in Gedanken den Inhalt unserer beiden Rucksäcke durch und musste die Beiden leider enttäuschen. Drei Schritte weiter fiel mir unser 1.-Hilfe-Täschchen ein. Also drei Schritte zurück und aus dem 1.-Hilfe-Täschchen eine Mullbinde geholt. Ich zeigte dem Boy, wie es funktionieren könnte. Als wir weiter aufstiegen, ließen wir zwei junge Amerikaner zurück, die voller Hoffnung waren. Ich dachte, voller Hoffnung, einigermaßen gut wieder ins Tal zu kommen. Ich war ehrlich erstaunt, als wir die Beiden freudestrahlend oben am Nevada Fall wieder antraffen - die Mullbinde am defekten Schuh. Mutig, mit so einem Plattfuß weitere 300 Höhenmeter aufzusteigen!

So sieht es dann von oben aus.

Dort oben gab es dann den Rest unserer Brotzeit. Meine Frau warf einen Apfelbutzen (außerhalb Bayerns auch als Kerngehäuse eines Apfels bekannt) auf die Seite und sofort huschte ein Squirrel heran. Geschützt in einer Felsenspalte war dann also auch Brotzeit für das Squirrel angesagt.

Ein kleines Nickerchen habe ich mir redlich verdient. Immerhin sind wir knapp 600 Höhenmeter aufgestiegen und außerdem braucht mein Zeigefinger der rechten Hand dringend eine Pause (das ist der Finger, der immer den Auslöseknopf an der Kamera bedienen muss).

Das war aber auch ein gemütliches Plätzchen

Viele Fotos später (der Zeigefinger hatte sich ausgeruht) machten wir uns um 13:30 Uhr wieder auf den Weg hinab. Ein letzter Blick zurück, hinten steht mächtig der Liberty Cap.

Für den Abstieg haben wir ja den schönen John Muir Trail gewählt. Hier sieht man im Abstieg noch öfters sehr schön hinüber zum Nevada Fall.

Der John Muir Trail wird auch als Pferde-Trail verwendet.

Das war der Führer, also ein wahrer Experte. Und was hat er auf? Jawohl - sowas tragen richtige Männer

Um 15:30 Uhr waren wir wieder im Tal. Anstelle Shuttle-Bus ging es jetzt zu Fuß zurück zum Campingplatz. Wir wählten dafür den Weg direkt durch den Campground Upper Pines und merkten hier erst, wie groß dieser Campground ist. Da ist ja Lower Pines richtig schnuckelig dagegen.

Schlafen, Duschen, Lesen, zum Glacier Point rauf geschaut.

Als ich da so rauf schaue, haben wir mal kurz andiskutiert, wie es denn wohl wäre, da oben die Abenstimmung zu genießen. Gut 30 Meilen rauf und dann vor allem wieder gut 30 Meilen runter im Dunklen – wir ließen es bleiben (aber schön wäre es bestimmt da oben).

Also Abendessen hier unten machen und den Abend im Freien ausklingen lassen. Um 21 Uhr wurde es dann draußen doch zu kühl. Also rein ins WoMo und dort nach langer Zeit mal wieder das Kartenspiel Watten gespielt.

Schon der dritte tolle Tag hier im Yosemite Nationalpark, man was waren wir zufrieden!