Hallo zusammen,
die Erwartungen für diesen Tag waren höher als für den Tag davor, es stand die Fahrt über die #12 bis zum Capitol Reef an – aber diesmal wurden sie etwas enttäuscht. Es war auf der ersten Hälfte der Strecke bewölkt, so dass die Landschaft nicht so spektakulär wirkte, und drückend schwülwarm, so dass alle keine Lust auf eine Wanderung hatten (sowohl der Weg am Escalante River entlang als auch der Lower CalfCreek wären uns zu lang gewesen) - vielleicht hatten wir nach der Hälfte des Urlaubs einfach einen kleinen Durchhänger.
So legten wir einen Mittags-Stop in Boulder ein und besuchten den Anasazi Indian Village State Park – dieses kleine Museum einer Indianersiedlung passte leider zur Stimmung: sehr enttäuschend, wirklich sehr dünner Inhalt und auch als Mittagspausen-Stopp kaum eine Empfehlung.
Interessanter fanden wir die Strecke ab dem Pass, als es in Nadelwälder ging – schöne Aussichten und angenehm kühle, frische Luft. Wir hatten geplant, noch in der Höhe auf dem Single Tree Campground zu übernachten (laut Karten dem 3. Campground auf der Strecke) – die ersten 2 Campgrounds waren schön ausgeschildert, aber für den Single Tree haben wir die Ausschilderung übersehen (oder es gab keine?) und haben es erst ein gutes Stück weiter gemerkt. Daraufhin haben wir entschieden, zum Capitol Reef Nat. Park weiter zu fahren und auf einen Platz im Fruita Campground zu hoffen – aber obwohl wir an einem Donnerstag gegen 14 Uhr ankamen, war er leider ausgebucht (am nächsten Tag, einem Freitag, wären um 14 Uhr noch Plätze frei gewesen).
Bevor wir zum Campen den Nationalpark verließen, haben wir noch den Fruita-Bezirk besichtigt und zum dritten Mal das Heft für das Junior Ranger Abzeichen mitgenommen. Dafür war wieder ein Ranger-Programm nötig, und zeitlich passend wurde ein Junior-Geologist-Programm angeboten: an sich nett gemacht, aber eher für etwas ältere Kinder ab 10 Jahren, und ohne Englisch-Kenntnisse sehr schwierig. Für unsere Tochter hat es leider nicht viel gebracht, aber für uns Eltern war es witzig: die nette Rangerin hat jede kleine Mitarbeit der Kinder extrem überschwänglich gelobt: Awesome, You did a great job,… - in gleichem Tonfall wie man sich bei uns darüber lustig macht (um mich nicht falsch zu verstehen: ich finde es schön, dass in den USA vieles positiver gesehen wird und mehr gelobt wird als bei uns – aber wenn auch die allerkleinsten Dinge überschwänglich gelobt werden, dann bleibt keine Luft mehr, zu differenzieren).
Nach dem Ranger Programm sind wir zum kleinen Laden im Bauernhof und haben leckeren Apfelkuchen gekauft – insgesamt waren wir vom Fruita-Bezirk aber nicht recht begeistert, weil es nicht wirklich viel zu sehen gibt. Vielleicht lag es etwas am schwülen Wetter und der Eindruck ist besser, wenn es im Tal angenehm frisches Wetter gibt.
Da wir möglichst wenig wieder zurückfahren wollten um einen Campingplatz zu finden, haben wir das einzige Mal der Reise wild gecampt! Direkt an der West-Ausfahrt aus dem Capitol Reef kann man bei Mile-Marker 73 ein paar Meter nördlich der Straße herausfahren (offiziell muss man 80m abseits der Straße stehen) – der Weg ist auch für RVs gut befahrbar (zumindest so lange es nicht stark regnet), und es gibt einige Ecken, an denen man einigermaßen eben stehen kann. Neben uns standen noch knapp 10 andere Fahrzeuge.
Die Abendstimmung war sehr schön - man braucht also nicht immer einen offiziellen Platz, um eine schöne Übernachtungsmöglichkeit zu haben!
Wetter: 25°, teils sonnig, teils bewölkt, recht schwül; reine Fahrzeit 2h
VIele Grüße
Frank
Hallo FRank,
ja, so kann es einem manchmal gehen: auch der USA-Urlauber hat nicht immer ein Hochgefühl, das Wetter ist nicht immer spitze - dazu muss man stehen und hoffen, es geht vorbei. Morgen ist der nächste Tag - auf ein Neues !
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Frank,
ich glaube das geht jedem mal so, das Wetter paßt nicht, die Kinder quängeln (oder Mann oder Frau
), der CG ist "full", oder man steht einfach mal mit dem linken Fuß zuerst auf.
Der Tag hat dann aber noch sehr schön geendet. Boodocking ist doch mal ganz spannend, gerade an einer so schönen Stelle.
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Hallo Bernhard, hallo Sonja,
das freut mich sehr, dass Ihr unseren Bericht mitlest und mitfühlt!
Ja, am Tag drauf war alles schon wieder fein, so wie den Rest der Reise, und auch das Boondocking war echt spannend, vor allem für unsere Tochter - ganz alleine im Freien (aber so alleine war es ja nicht, es standen einige andere außenrum).
Viele Grüße
Frank
Alantheras - Frank