Tag 02: Von Las Vegas ins Death Valley

Erwartungsgemäß schlafen wir nicht soooo gut und lang, aber doch ganz akzeptabel. Wir frühstücken im Zimmer. Croissants und Muffins haben wir gestern schon beim Walmart mitgenommen. Tee und Kaffee können wir uns auch zubereiten, also alles prima.

Da es noch sehr früh am Morgen ist und wir erst um 11 Uhr auschecken müssen, lassen wir unseren ganzen Kram auf dem Zimmer und fahren zuerst zum Las Vegas Sign. Zusammen mit Elvis und zahlreichen anderen Touris warten wir etwa 15 Minuten, bis es heißt: The Sign is yours! Schon vor 8 Uhr morgens steppt hier der Bär. Überrascht bin ich von den Elektrowägelchen, die ich hierzulande nur von unseren Senioren kenne. Vielleicht ist es in Las Vegas hip, damit eine Stadtbesichtigung zu machen, wer weiß.

Im Walmart suchen wir uns kurze Zeit später unsere restlichen Sachen zusammen. Das dauert, die Wege sind lang und wir laufen suchend hin und her, bis wir alles haben.
Ich wollte eigentlich von zuhause einige Dinge vorbestellen. Die Registrierung hatte dank meiner eSim und amerikanischer Telefonnummer auch geklappt. Allerdings klappte die Bezahlung mit Kreditkarte nicht und so müssen wir nun unseren Kram selbst zusammensuchen. Allerdings gar nicht so schlecht, denn wir finden im Store auch einen günstigen Gasgrill, obwohl der uns bei der online-Bestellung nicht angezeigt wurde und wir einen wesentlich teureren bestellt hätten.

Nach dem Check-Out im Hotel steuern wir noch den Bass Pro Shop an. WOW, was für ein Sportgeschäft!

Allein die Einrichtung ist schon fast ne Doppelseite in unserem Fotobuch wert. Sowas von detailverliebt und toll. Wir erstehen einige Tüten Trekkingessen und auch kleine Gaskartuschen für den Kocher.

Erschreckend hingegen der erste Stock, in dem Waffen aller Art verkauft werden, auch halbautomatische… Nicht minder erschreckend auch das große Interesse daran. Es sitzen viele Leute rum, die auf Beratung warten…

So, und dann hätten wir auch schon wieder Hunger. Bevor wir uns auf die Reise machen, noch mal ein Besuch bei einem In-N-Out Burger, mmmh….

Und dann geht es rein in das Vergnügen, die Rundreise beginnt. Wir machen uns auf ins Death Valley. Viel karge Landschaft bis dahin, Wüste halt.

Noch mal den Tank füllen, obwohl noch nicht so viel gefahren, aber im Death Valley gibt es nichts oder es ist abartig teuer.

Kurzes Fotoshooting beim Eingangsschild, boah.... heiß….!!!

Natürlich ist auch im Death Valley die Landschaft auf den ersten Blick eher karg, dennoch ist es irgendwie faszinierend. Die Temperaturen steigen kontinuierlich. 

Gut über 40°C haben wir beim Furnace Creek Visitor Center. Als wir aussteigen, bläst uns ein Heißluftfön ins Gesicht, das brennt ziemlich unangenehm. Es ist völlig unvorstellbar, hier irgendwo das Zelt aufzustellen. Den Furnace Creek CG können wir schon mal vergessen. Hatten wir uns schon gedacht.

Wir flitzen noch kurz ins Visitor Center, das gleich schließt und kaufen den Annual Pass. Auch hier wird uns geraten, höhere Lagen zum Zelten aufzusuchen. Als Alternative hatte ich schon den Wildrose Campground ausgesucht, aber der liegt halt schon wieder eher grob in Richtung westliche Ausfahrt aus dem Valley und das ist alles andere als klein…

Das heißt, unsere sämtlichen Besichtigungsspots hier in der Gegend sollten wir heute noch abhaken. Das wird eng… Da wäre doch ein früherer Start ins Death Valley nicht schlecht gewesen. Wir hatten absichtlich etwas nach hinten raus getrödelt, um nicht zur größten Hitze dort zu sein...

Zuerst fahren wir zum Badwater Basin. Bis wir dort sind, zeigt das Thermometer 48°C. OMG!!!

Wir steigen aus, der Heißluftfön bläst unermüdlich. Nasse Tücher ums Gesicht sind ruckzuck wieder knochentrocken.

Also lange kann man das draußen nicht aushalten, das ist echt unmenschlich. Aber gut, wir wissen jetzt, wie es sich anfühlt. Mein Handy meldet „das iPhone muss sich abkühlen“ und auch meine Kamera wird saumäßig heiß.

Im klimatisierten Auto fangen sich Mensch und Maschine und kommen wieder auf Normaltemperatur. Wir nehmen auf dem Rückweg den Artists Drive mit, aber die Uhr tickt…

Zum Sonnenuntergang wollen wir am Zabriskie Point sein. Das bekommen wir hin, aber für Dantes View reicht uns die Zeit nicht mehr.

Die Fahrt zum Wildrose Campground wird auch noch eine ganze Weile dauern und wir werden eh schon in die Dunkelheit kommen. Und der Jetlag ist ja auch noch nicht verdaut…

Trotz Kargheit haben wir immer wieder andere faszinierende Ausblicke auf das Death Valley, das nicht nur Tal, sondern auch – logisch - Berge hat. Dass es sooo bergig ist, hatten wir nicht auf dem Schirm. Wir fahren und fahren, die Sonne ist längst untergegangen und die Dämmerung wird zur Dunkelheit. Immer noch einige Meilen bis zum Wildrose Campground.

Nachdem ganz knapp vor unserem Auto ein Vogel urplötzlich von der Straße hochfliegt und fast unsere Windschutzscheibe touchiert, erschrecken wir uns mächtig. Das passiert in Folge mehrmals, außerdem hopsen jetzt auch noch die Hasen kreuz und quer über die Straße. Mit deutlich verringerter Geschwindigkeit fahren wir vorsichtig weiter. Gut so, denn plötzlich stehen dann auch noch einige Esel auf den Fahrbahn rum. Hier ist ja was los....

Es geht nochmal deutlich in die Berge für den Wildrose Campground. Diese Strecke werden wir morgen wieder zurückfahren müssen.

Der Campground ist total verlassen, es ist keine Menschenseele hier. Es ist schon total dunkel und wir müssen uns erst mal kurz orientieren. Wir finden eine site, die eben genug für unsere beiden Zelte ist. Während meine Männer die Zelte aufbauen, widme ich mich unseren Urlaubseinstiegsburritos.

Alles geht super Hand in Hand und wir genießen unser Abendessen und die Stille auf dem CG. Obwohl, so ein Rascheln und Knacksen im Gebüsch neben unserer Site passt irgendwie nicht so ins Bild… Als wir ein verrostetes „Ih-Ahh“ hören, wissen wir, dass wir doch nicht ganz allein sind und den CG mit ein paar Eseln teilen. 

Der Sternenhimmel ist unbeschreiblich schön und wir sitzen einfach nur da und genießen. Und ein paar Bildchen gibts natürlich auch noch.