Unser Fazit

Fazit

Nach meinem mittlerweile 9ten USA Urlaub in den letzten gut 30 Jahren und über 55 Wochen in den Vereinigten Staaten habe ich ja gedacht, das bisher Erlebte sei nie und nimmer zu toppen, zumal wir ja jetzt auch schon zum dritten Mal mit Kindern unterwegs und entsprechend „eingeschränkt“ waren.

Anja wirft mir immer vor, ich verkläre die Vergangenheit und messe jeden USA-Urlaub mit meinem ersten wirklichen Roadtrip, der mich als junger Student fast 10.000 Meilen von San Francisco bis San Diego, von Las Vegas durch den durch Südwesten bis hinein nach Kanada und dann wieder die Küste hinab bis SFO geführt hatte. Wenn man sich in einen jungen Menschen versetzt, der ganz auf sich (und den Mitreisenden) und das Zelt gestellt und so viele Highlights das erste Mal sieht, mag man mir ein wenig Schwärmerei nachsehen.

Unser erster WoMo Urlaub 2011 (da kannte ich dieses Forum noch nicht) hatte uns dann in drei Wochen von Seattle nach San Francisco geführt und war weitgehend ungeplant, dh. wesentliche Ziele und die sich daraus ergebende Route, genau wie Besuche bei der Familie zu Beginn und am Ende des 4wöchigen Urlaubs standen weitgehend fest, Campgrounds waren jedoch keine gebucht, um möglichst flexibel zu sein.

Nach den Erfahrungen hieraus –das Heraussuchen der genauen Route und Zwischenstopps am Vorabend für den Folgetag, Entscheidung über Hikes erst in den National- bzw. Stateparks und ganz besonders das Suchen nach einem freien Campground teils mit „fahrunwilliger“ Familie – wurde unser zweiter WoMo Urlaub sehr viel genauer geplant.

Unsere USA Erfahrung half uns dabei, aber wir wollten ja nicht lediglich Erinnerungen auffrischen, sondern auch viel Neues Erleben.

Jeder Campground wurde vorab gebucht, oder wenn das wegen FCFS nicht möglich war, kannten wir mögliche Alternativen in der näheren Umgebung und die passenden Telefonnummern. Im Vorfeld war genau klar, welche Highlights wir uns anschauen bzw. welche Trails wir erwandern wollten und dazu gab es eigentlich immer Alternativen. Dies ermöglichte uns ein völlig entspanntes Fahren, da ja alle Ziele und Fahrtzeiten feststanden.

Eigentlich kann man sagen, dass sich unsere Route natürlich nach den Highlights dh. z.B. nach den Nationalparks aber mindestens im gleichen Maße nach den ausgewählten Hikes bzw. Aktivitäten richtete. Bei der Auswahl der Trails halfen uns die Berichte hier im Forum und einige einschlägige Quellen im Netz (Danke Fritz!). Dabei gab es zwei maßgebliche Kriterien:

1. Die Trails und Aktivitäten sollten besonders schön und interessant für uns Eltern sein und
2. Sie mussten kindgerecht dh. Trails abwechslungsreich und von der Anforderung her, von Lea zu bewältigen sein.

Wir haben versucht, möglichst viele Begegnungen mit Wasser einzubauen, weil das eigentlich jedes Kind glücklich macht. Zu erwähnen ist, dass die Kinder auf unserem einzigen privaten CG in Torrey nicht einmal im Pool waren, obwohl sie wussten, dass es den dort gegeben hätte. Es gab dennoch reichlich Gelegenheit für unsere Wasserratten, in diesem Urlaub nass zu werden.

Als Naturfreunde lieben wir die Abende auf den wunderschönen staatlichen CGs, dennoch empfanden wir auch die Woche mit dem Jeep im Vorfeld, die Tage in LA und Las Vegas als absolut gelungen. Wir haben bewusst viele Parks eingebaut, die etwas abseits der touristischen Hauptrouten liegen wie z.B. Sunset Crater, Petrified Forest, Canyon de Chelley oder das Dinosaur NM. Jedes dieser Ziele war neu für uns und ein großes Highlight. Die allerschönsten Ziele lagen aber im Bereich um Page bis zum Zion NP und von dort entlang des Highway No. 12 bis zum Arches NP. Dies sind die Ziele, die man immer wieder besuchen kann, weil es hier einfach jedes Mal etwas Neues zu entdecken gibt.

Auch wenn nicht alles ganz so geklappt wie geplant hat, so würde ich unsere Route genau so wieder fahren. Die intensive Vorbereitung hat den Urlaub weit mehr entspannt, als dass sie ihn in ein enges Korsett gepresst hätte. Viele Hikes, die ich auf der Liste hatte, haben wir ohne Wehmut spontan aus dem Programm gestrichen, weil es Alternativen gab, die einfach besser in die Situation gepasst hatten. Somit waren wir immer flexibel genug und haben jetzt schon einige Ziele für 2015 fest vor Augen.

Zum WoMo: Auch wenn wir mit dem S27 von Moturis ein paar Probleme hatten (nicht funktionierende Abwassersensoren – ein allgegenwärtiges Problem – sowie einen Kurzschluss in der Elektrik – wohl die Kinderkrankheit in einem fast neuen Fahrzeug) waren wir mit Moturis voll zufrieden und würden wegen dem guten Preis-Leistungsverhältnis auch sofort wieder dort buchen. Übernahme, Rückgabe und Transfers verliefen weitgehend reibungslos.

Highlights der Eltern: CBS/White Pocket, Little Wild Horse und Bell (Slot) Canyon, Narrows, Antelope Slot Canyon, Jeeptour durchs Monument Valley,
Leas Highlights: Narrows, Fountains des Bellagio vom Hotelzimmer, Wanderung zum Ohh-Ahh-Point am Grand Canyon
Flops: Mossy Cave

Flüge mit Kindern: Mit ausreichend Alternativen zum reinen Fernsehkonsum des On-Board Entertainment Systems problemlos. Mit Kindern zahlen wir aber gerne etwas mehr und fliegen non-stop.

Urlaub mit Kindern im WoMo: Genial, während der Fahrt ist alles verfügbar, Pausen sind jederzeit möglich, waren aber nie nötig. Man kommt auf dem CG an und kann die Kids sofort draußen Spielen lassen.

Staatliche CGs in den USA: Für uns kommt eigentlich nichts andres in Frage, weil die großzügig angelegten Sites in wundervoller Natur von Privaten kaum zu schlagen sind. Falls man mal waschen muss, geht auch ein privater CG, dessen Infrastruktur (Pools, Internet) wohl für einige Kinder wichtig sein können. Das Highlight an jedem Abend ist ein schönes Lagerfeuer unter freiem Sternehimmel.

Unsere schönsten Wanderungen (empfehlenswert nicht nur mit Kids):

-          Little Wild Horse und Bell Canyon / in der Nähe des Goblin Valley SPs (ca. 10 Meilen, oder auch nur einen Teil davon): Familientaugliches Slot-Canyon Erlebnis der Extraklasse

-          Narrows / Zion NP(Entfernung beliebig, aber richtig schön wird’s, wenn die Massen umgekehrt sind). Feuchte Erlebnis-Wanderung durch den Vergin River, auf angemessenes Schuhwerk und Wetterbedingungen achten

-          Wanderung zum Ohh-Ahh-Point am Grand Canyon

-          Escalante River / Escalante Natural Bridge / GSENM (ca. 4 Meilen) mit zahlreichen Flussquerungen

-          Hike zur Fire Wave im Valley of Fire

-          (Ranger-Guided) Adventure Hike in den Grand Canyon hinein

-          Hike zum Corona Arch bei Moab

-          Hike zum Delicate Arch

-          Ranger Guided Hike zur Fiery Furnace

-          Cottonwood Teepees (ca. 4 Meilen, Permit!)

-          White Pocket (ca. 4 Meilen)

Empfehlenswerte Wasserlöcher für Kinder:

-          Lake Powell (abseits vom Strand des Wahweap Camppgrounds)

-          Pazifik ab bzw. südlich von LA z.B. Long Beach

-          Virgin River: Die Narrows oder z.B. direkt am Watchman CG

-          Escalante River (in Verbindung mit der Wanderung zur Escalante Natural Bridge

-          Mill Creek in Moab

-          Escalante River (in Verbindung mit den Upper Calf Creek Falls)

-          Highline Lake State Park

-          Baden im Clorado, z.B. an der Big Bend of the Colorado Recreation Area

Abschließend bleibt nur ein nochmaliger Dank an die Aktiven hier im Forum. Dann werde ich mich mal an die Planungen für 2015 machen!

LG Mike