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Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 06 – Di 16.7.2013 – Kelso Sand Dunes und Las Vegas

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eagle eye
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Tag 06 – Di 16.7.2013 – Kelso Sand Dunes und Las Vegas
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
195 Meilen
Besuchte Highlights: 
Fazit: 
Heat kills!

Tag 06 – Di 15.7.2013 – Kelso Sand Dunes und Las Vegas

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Heute war erneut ein Tag in der Wüste eingeplant. Wir wollten auf dem Weg nach Las Vegas, wo wir in 3 Tagen endlich unser RV übernehmen wollten, einige Wanderungen im Mojave NM unternehmen. Auf dem Plan standen der Teutonia Peak, der Ring Loop Trail und zuerst die Kelso Sand Dunes. Erst spät am Abend wollten wir dann in Las Vegas einchecken, weswegen ich gleich morgens beim Cosmopolitan anrief, um ein für uns geeignetes Zimmer weit oben im Hotel reservieren zu lassen.

Das Auto mal wieder voll beladen - zum letzten Mal!

Nach dem letzten „kostenlosen“ Frühstück des Urlaubes ging es erst nochmal zum Visitor Center des Joshua Tree NP, das glücklicherweise genau auf unserer Route lag. In einer schönen und langen „Zeremonie“ wurde Lea zum Junior Ranger eingeschworen und musste u.a. geloben, viel über den Park zu lernen, ihn zu beschützen und ihren Freunden davon zu erzählen. Die Eltern übersetzten simultan und Lea sprach den entsprechenden „pledge“ nach, wobei sie etwas stutzen und lachen musste, als sie zum Abschluss versprechen musste, immer auf ihre Eltern zu hören. Bei aller Ernsthaftigkeit, war bei dem Ablegen des Junior Ranger Schwurs halt auch oft etwas Humor dabei. Feierlich, Ernsthaft und gleichzeitig lustig- das können die Amis halt! Lea bekam also ihre heiß ersehnten erste „Badge“ und Moritz kaufte sich von seinem Urlaubsgeld, das er von seinem Opa erhalten hatte „Schlangi“, ein Klapperschlangen-Plüschtier mit echter Rassel. Ob es pädagogisch nun so wertvoll ist, diese gefährlichen Tiere derart zu verniedlichen möchte ich jetzt mal außen vor lassen, beide Kinder hatten jedenfalls im weiteren Verlauf der Reise viel Spaß mit Schlangi. Die Eltern kauften sich noch einen Magneten und dann waren wir auch schon „on the road again“.

Unterwegs im Nirgendwo.

Auch wenn manch einer die Wüste als trostlos empfinden mag, ich liebe es ja, auf diesen endlos langen Straßen ohne jeglichen Verkehr durch das Nirgendwo zu fahren. Die Musik wurde entsprechend aufgedreht und Schlangis Rassel sowie die bekannten Muscheln ergänzten Papas Musikauswahl. Nach einer gewissen Zeit in der Eintönigkeit der Wüste wurde Lea dann wieder nachdenklich und meinte etwas enttäuscht, dass sie sich „Wüste“ irgendwie anders vorgestellt hatte. Das Bild von weißen Sandbergen und Palmen in einer Oase mussten wir also dann doch etwas zu Recht rücken aber mit Sand konnte die Reiseleitung ja dienen: Nachdem wir bald den Amboy Krater – der die Gedanken unserer Tochter rasch in andere Bahnen lenkte - passierten, bogen wir auch schon von der Hauptstraße (darf man so einen gottverlassenen Highway überhaupt so nennen?) ab. Um genau fünf Minuten vor 12 Uhr schlugen wir dann die letzte Autotür auf dem Parkplatz vor den Kelso Sand Dunes zu.

5 vor 12. Ist das etwa ein schlechtes Ohmen?

Blick auf die Kelso Dunes vom Parkplatz. Scheint ja ein netter kleiner Hike zu werden.

Irgendwann wurde die Vegetation spärlicher...

... und der Sand tiefer.

Ja das sah schon eher nach der Wüste aus, wie sie sich unsere Tochter vorstellte. Lediglich die grünen Palmen fehlten. Naja, und das Wasser aber das trugen wir ja in zahllosen Flaschen mit uns herum. Dafür gab es reichlich „brennend heißen Wüstensand“. Dieses Lied lag uns nämlich recht schnell auf den Lippen. Anja, die noch ambitioniert und zügig gestartet war, wurde mit Mo auf dem Rücken rasch langsamer, als es in den tiefen Sand und stetig und immer steiler bergauf ging. Bald wurden wir von zwei jungen durchtrainierten Niederländern mit blankem Oberkörper überholt. Obwohl ich die Kinder und mich regelmäßig mit Wasser, das ich getreu nach dem Motto „Hike Wet“ immer wieder in Ihre Mützen goss, abkühlte merkte man Lea die Anstrengung deutlich an. Ein paar Minuten nachdem sie uns überholt hatten und wir gut die Hälfte der Düne erklommen hatten, kamen uns die Holländer auch schon wieder entgegen. Wenn das so schnell ginge, konnte es ja eigentlich gar nicht so schlimm werden dachte ich noch als unsere „Leidensgenossen“ auf meine Frage hin berichtetet, dass sie aufgrund der Hitze umgekehrt seien. Habe ich eigentlich schon berichtet, dass ich noch eine Woche zuvor in Frankfurt beunruhigt den Thread hier im Forum zur Hitzewelle im Südwesten verfolgt hatte? Naja, jetzt waren wir jedenfalls "live" mitten drin und wie sollte es anders sein, auch noch in der allergrößten Mittagshitze! Ein paar hundert Meter weiter und nun wirklich kurz vor dem Kamm der Düne war Anja dann völlig fertig und wollte ebenfalls umkehren. Nachdem Lea zwischenzeitlich auch schon mehrfach umkehren wollte, hatte sie aber ob des nahen Ziels doch der Ehrgeiz gepackt und war sichtlich hin und hergerissen zwischen dem Erreichen des Ziels und einem schnelleren Ende ihres Leidensweges. Ich erwog kurz, alleine auf den nahen Kamm zu klettern, während meine Familie umkehren sollte. Zum Glück erkannte ich dann aber doch die Vorboten eines nahenden Hitzeschlages. Die Vernunft siegte und ich durfte (für den Rest des Urlaubes) die Kraxe übernehmen. Meine Frau wurde sehr zu ihrem Leidwesen noch nass gespritzt und etwas abgekühlt und dann ging es zurück zum Auto. Bergab ließen sich Lea und ich dann von den Dünen tragen – wir rannten immer wieder ein paar Meter zur Freude von Moritz der mich in der Kraxe immer weiter antrieb. Das machte er übrigens in den nächsten Wochen beständig, nur wollte er auch, dass ich über die Felsen rannte wenn es bergauf ging. Anja ließen wir allerdings nicht mehr aus den Augen, denn bei ihr hatten inzwischen auch Kopfschmerzen eingesetzt. Im Sand entdeckten wir jetzt auf dem deutlich einfacheren Weg hinab unzählige Spuren von Schlangen und ich fragte mich schon insgeheim, wer oder was da so in den ganzen Löchern am Wegesrand zu Hause war. Wieder am Auto angekommen hatte sich Anja dann bald etwas erholt, die Kopfschmerzen aber blieben noch für einige Stunden. Das Thermometer zeigte 116 Grad Fahrenheit an - will ich eigentlich wirklich wissen, wie warm das in Grad Celsius ist? Also verzichteten wir auf die anderen beiden Hikes und fuhren nach Vegas, wo dann wieder das Wasser in Form eines überdimensionierten Springbrunnens einen größeren Stellenwert einnehmen sollte.

Nach etwas Fast-Food kurz vor der Wüstenmetropole bogen wir auf dem Weg zu unserem Hotel auf den Strip ab und hatten aufgrund eines ausgiebigen (und eigentlich immer währenden) Staus die erste Möglichkeit, die Fountains des Bellagios zu bestaunen. Ich hatte bewusst ein Zimmer im Cosmo mit Fountain View gebucht, da ich meiner Frau und den Kindern eine Freude machen wollte - selbstlos wie ich nunmal bin. Dank meines Anrufes am Morgen bekamen wir dann ein Zimmer im 46. Stock. Beim Einchecken bot man uns dann noch ein großzügiges Upgrade an, aber ich war mit dem gebuchten Zimmer (133 Euro für uns vier für ein Zimmer mit Balkon und hoch über den Fountains) so glücklich, dass ich wohl selbst die Präsidentensuite nicht genommen hätte auch wenn ich sie umsonst hätte haben können. Das Zimmer übertraf dann noch alle Erwartungen: Es war wirklich groß, modern aber edel eingerichtet und dann dieser Blick, der nachts dann noch besser werden sollte. Ein wenig musste ich mich dann schon fragen, ob es so sinnvoll gewesen war, in diesem Wahnsinnshotel drei Nächte zu verbringen, bevor wir im Wohnmobil ja wieder auf den 5 Sterne-Luxus verzichten mussten. Diese Gedanken wurden dann jedoch schnell durch ein Krachen unterbrochen und die Kids und meine Frau stürmten zum Fenster. Die Fountains hatten begonnen. Zunächst durften die Kids leider nicht auf den (absolut sicheren) Balkon gehen, da Anja - nennen wir es einmal - „Respekt vor Höhe“ hat. Meine kühnsten Erwartungen an das Zimmer waren jedenfalls übertroffen worden und meine Familie stürmte fortan wann immer wir auf dem Zimmer waren alle 20 Minuten zum Fenster und später dann auch auf den Balkon, um den Tanz der Wasserfontainen zu bewundern.

Abends schauten wir die Wasserspiele dann noch von unten und richtig mit Musik an, die man oben aufgrund der Höhe nur wenig hören konnte. Wir gingen durch das Bellagio und dann auf dem Strip entlang zum Vulkan vor dem Mirage, um die dortige kostenlose Show anzuschauen.

Das Foyer des Bellagio - Wunderschön!

Und auch die obligatorische Blumenausstellung war ein Eyecatcher.

Meine Tochter ist von Magie und Zauberern begeistert. Leider gibt es von Siegfried und Roy nur noch die Statue. Mal sehen was sich in dieser Hinsicht noch organisieren lassen sollte...

War es am Abend grade etwas abgekühlt, so heizte uns der Vulkan wieder mächtig ein!

Auf dem Rückweg nochmals die Fountains "von unten" angeschaut. Unser Hotel sieht man hinten links.

Die Kids fielen dann nach unserer Rückkehr ins Hotel totmüde ins Bett, nicht ohne allerdings noch einmal einen ausgiebigen Blick auf die grandios beleuchtete Glitzerwelt samt den inzwischen hell strahlenden Fountains geworfen zu haben. Auf dem Balkon mit herrlicher Aussicht schrieb ich dann Lufthansa wegen unserer Verspätung auf dem Hinflug bestens gelaunt noch eine nette Mail, nachdem ich mich wiederrum hier im Forum über unsere Fluggastrechte informiert hatte. 

Bei dem Ausblick wollten wir eigentlich gar nicht schlafen gehen.

Liebe Grüße, Mike

 

Experience!

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RT-Treiber
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Beigetreten: 19.08.2013 - 14:11
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RE: Tag 06 – Di 15.7.2013 – Kelso Sand Dunes und Las Vegas

Hallo Mike,

interessant was man als "Vater" seiner Tochter so im Laufe der "Fortsetzungs Serie" erfährt. Wink

Wir haben uns schon gewundert warum Anja Dir das Tragen von Moritz freiwillig überlassen hat. Jetzt ist es uns klar.

NB: 116 ° F sind 46-47 ° C War das im Schatten?? Ich weiß, da gibts keinen Schatten.

Freuen uns schon auf die spannenden Fortsetzungen.

LG

Ellen + Peter

 

Didi
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Beigetreten: 25.08.2009 - 23:52
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RE: Tag 06 – Di 15.7.2013 – Kelso Sand Dunes und Las Vegas

Hallo Mike,

ach sieh mal an, wir haben am 31.5. sogar gesehen, wie sie die Blumen vorbereiteten (gerade auch in unserem Reisebericht geschrieben):

Liebe Grüße
   Didi
Präsident des Vereins Abenteuer Wohnmobil

Man muss Träume auch mal in die Tat umsetzen, ansonsten bleiben es Träume

gafa
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Beigetreten: 30.07.2010 - 19:24
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RE: Tag 06 – Di 15.7.2013 – Kelso Sand Dunes und Las Vegas

Hallo Mike,

fahr die letzten zwei Tage schon schwarz bei Dir mit um Deine ersten Tage zu lesen und wollte mich jetzt mal melden. Ihr seit ja ganz entspannt in Eure Tour gestartet und Deine Kid's hatten wie mir bisher scheint auch Ihren Spaß und genau so solls ja auch sein. Im Cosmo hattet Ihr ja ein klasse Zimmer mit phantastischer Aussicht, sowas hätte ich nächstes Jahr bei unserer Tour auch gerne.

Bin jetzt schon auf den WoMo-Teil Eurer Tour gespannt und werde weiterhin gerne mitfahren.

Liebe Grüße
Gabi

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eagle eye
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Beigetreten: 05.02.2013 - 15:06
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RE: RE: Tag 06 – Di 15.7.2013 – Kelso Sand Dunes und Las Vegas

Hi Gabi,

schön, dass Du mitfährst. Vom Cosmo waren wir in der Tat restlos begeistert, insbesondere bei der Lage und zu dem Preis. Leider ist clever-hotels.com über die wir gebucht hatten ja inzwischen pleite. Da haben wir nochmal Glück gehabt. Wir haben knapp 50% gegenüber allen anderen Portalen gespart, aber auch sonst ist das Cosmo ja nicht teurer als vergleichbare Hotels.

Meine "Mädels" treiben mich schon kräftig zur Eile mit dem Bericht an, es geht also bestimmt bald weiter.

LG Mike

Liebe Grüße, Mike

 

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eagle eye
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Beigetreten: 05.02.2013 - 15:06
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RE: RE: Tag 06 – Di 15.7.2013 – Kelso Sand Dunes und Las Vegas

Hi Didi,

da haben die Gärtner ja ganze Arbeit geleistet, wenn das Kunstwerk nach 6 Wochen immer noch so prachtvoll aussah. Du hast übrigens wirklich klasse Bilder in Deinem Bericht. Ich glaube, wir haben so einige Doppelungen in unseren Bilder aber das poste ich dann mal in Deinem Bericht.

LG Mike

Liebe Grüße, Mike

 

Experience!

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eagle eye
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RE: RE: Tag 06 – Di 15.7.2013 – Kelso Sand Dunes und Las Vegas

Hi Peter,

46 Grad, und da habt Ihr über eine Hitzewelle in Deutschland geklagtTongue out. Ansonsten hatten wir glücklicher Weise keinerlei Probleme mit dem Wetter und der Wärme da wir mitten in die Monsoon Season reingerutscht sind, mehr dazu aber im weiteren Verlauf des Berichts.

LG Mike 

Liebe Grüße, Mike

 

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