Tag 13 – Di 21.7.2013 Petrified Forest NP – Hubble Trading Post - Canyon de Chelly
Morgens um halb acht weckt uns ein Geräusch: “Miep”. Was ist denn das? Ach ja, der Roadrunner ist wieder da. Die scheint es ja im Südwesten fast häufiger zu geben als daheim in Frankfurt Tauben. Die Nacht war angenehm ruhig, jetzt kommen die ersten Autos auf der Straße vorbei. Ein paar Plätze weiter steht ein anderes einsames RV. Der muss wohl mitten in der Nacht gekommen sein. Anja bereitet das Frühstück vor, während die Kids mit Papas Hilfe draußen Steine suchen – ja ja das Fieber… Jeder darf dann 2 kleine Steine mitnehmen, im NP wäre das selbstverständlicher weise nicht möglich gewesen. Nach der Abfahrt zeigen wir die gesammelten Steine dann ein paar Minuten später an der Entrance Station vor. Die bunten Fragmente versteinerten Holzes werden eingepackt und als mitgebracht gekennzeichnet.
Unser erster kleiner Hike führt uns 20 Minuten später auf den Puerco Pueblo Trail. Die Runde ist die Einleitung zu unserem einzigen „Kulturtag“ im Urlaub und nur einen halbe Meile lang und so läuft Moritz ganz alleine. Unterwegs sehen wir ein paar Petroglyphen und den Grundriss einer alten Indianersiedlung.
Der nächste Stopp ist dann an der Painted Desert, bzw auch an einem Teil der alten Route 66, wie wir einer Plakette auf der Straße entnehmen. Ganz nette Ausicht hier, aber ich hatte eigentlich auf einen Trail gehofft.
Ein Relikt aus vergangener Zeit (oder für Touris da abgestellt?)
So geht’s dann weiter zum anderen Visitor Center, wo Lea ihr schönstes Junior Ranger Abzeichen verliehen bekommt.
Der Junior Ranger wird hier richtig ernst genommen und Lea hat viel aus dem Park mitgenommen!
Noch am späten Vormittag verlassen wir den Petrified Forest NP in Richtung Canyon de Chelly. Als wir dann unserer Ausfahrt von der Interstate näher kommen machen mich einige Baustellenschilder nervös. Tatsächlich, die Abfahrt ist zwar offen, die Brücke die wir über die Interstate nehmen müssen aber nicht. Na gut, dann geht es halt eine Abfahrt weiter. Etliche Meilen weiter ist dann gleich die ganze Abfahrt gesperrt. Wer plant den so was? 5 Meilen weiter drehen wir dann endlich um und fahren dann bei der vorherigen Abfahrt wieder raus, da ich da ein Tankstellenschild gesehen habe. Und schon wieder Pech, die Tankstelle gibt es offensichtlich schon eine ganze Weile nicht mehr. Aber es kommt noch schlimmer, die Auffahrt auf die Interstate ist auch gesperrt. Gibt es hier eine versteckte Kamera? Also nochmal zurück, wieder drehen und dann endlich die richtige Ausfahrt nehmen. Das Ganze hat uns deutlich wohl eine ¾ Stunde gekostet.
Reisen damals und heute - Die Hubble Trading Post Historic Site!
Unterwegs finden wir dann eine Tankstelle im Indianerland. Hier ist alles deutlich runtergekommen und die Menschen offensichtlich viel ärmer. Bei 50 US$ ist Schluss, mehr wird nicht von der Karte gebucht. Also tanke ich 2 Mal, wenigstens ist es hier gar nicht so teuer. Da hätte ich also gar nicht nach einer vermeintlich günstigen Tanke an der Interstate scheuen müssen. So langsam bekommen wir Hunger und da scheint der Hinweis zum nicht mehr weit entfernten Hubble Trading Post vielversprechend. Mit Geschichte haben wir es ja nicht so, aber ich habe nur Gutes über diese National Historic Site gelesen. Im Visitor Center lassen wir uns die Unterlagen für das Junior Ranger Programm geben. Anja überzeugt mich erst das Abzeichen zu machen und erst dann etwas zu Essen zu suchen. Wir Eltern müssen im VC allerlei Infos zusammentragen mit Jahreszahlen und historischen Fakten und Personen zusammentragen und dann noch ein entsprechendes Buch nach den Infos durchsuchen. Wie öde ist das denn? Die Kinder können hier wenig machen und ich will es nur schnell hinter mich bringen. Hab ich schon erwähnt, dass ich leicht schlechte Laune bekomme, wenn ich Hunger habe? Ich habe mittlerweile „g r o ß e n“ Hunger. Nachdem der Ranger mit den letzten Fragen hilft bekommen beide Kids eine Badge und ich kann endlich zum Trading Post laufen.
Gibt es hier etwas zu essen?
Irgendwie hatte ich mir hier unter anderem ein schönes Restaurant in historischer Umgebung erhofft. Es gibt in verschiedenen Räumen allerlei indianische Kunsthandwerk, Felle und andere traditionelle Handelsgüter. Das Ganze ist wohl wirklich schön gemacht und es gibt durchaus (sündhaft teure) Marmelade und andere Lebensmittel, aber richtig zu essen gibt es nichts. Also kaufe ich mir aus lauter Verzweiflung eine Packung M&Ms, um wenigstens meinen Zuckerspiegel wieder zu normalisieren. Die Schokolinsen lassen mich die nächsten 30 Minuten überstehen, wo ein Burger King uns vier dankbare Touristen empfängt.
Erste Eindrücke vom Canyon de Chelly
Kurz vor dem Canyon de Chelly NM gehen wir noch in einen Supermarkt und kaufen fehlende Lebensmittel nach. Hier sieht man viel Armut und wir werden sofort angebettelt. Anja fühlt sich hier gar nicht wohl. Also machen wir uns möglichst schnell auf zum Visitor Center. Hier tragen wir uns (als einzige) für einen Guided Night Hike in den Canyon noch am selben Abend ein und verschieben den eigentlich geplanten Hike zu den White House Ruins auf den Folgetag.
Überall laufen Pferde frei durch die Gegend bzw an der Straße entlang. Die Kinder freut es.
Wir fahren dann auf dem Weg zum CG ein paar Viewpoints ab und reservieren dann unsere Site und Essen zu Abend. Kurz vor 19.00 Uhr warten wir dann an der ausgeschriebenen Stelle auf den Guide…und warten … und warten. Grrr! Ich habs ja immer vermutet, aber jetzt weiß ich warum hier jeder so arm (zumindest nach westlichen Vorstellungen) ist. Wenn sie unser Geld nicht wollen… Reichlich enttäuscht machen wir uns wieder zum CG auf. Als Trost gibt es wenigstens ein schönes Feuer und eine Tarantel huscht nah am Feuerring vorbei, als die Kids schon im Bett sind. Bis ich die Kamera geholt habe, ist die Spinne im Dunkel irgendwo im Dickicht verschwunden. Nein, da will ich nicht folgen und so schaue ich noch etwas Sterne.
Hi Mike,
ja solche Tage kommen mal vor , da ist man gar nicht gut drauf ! Aber am nächsten Tag scheint dann wieder die Sonne und es gibt genug zu essen !
Kannst du den Spider Rock CG-Eintrag noch etwas ergänzen ? Denn dieser CG wird selten besucht. Ich habe mal 2007 drauf geschaut, er machte mir aber keinen so Vertrauen erweckenden Eindruck. -- Danke !
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hi Bernhard,
richtig, man muss auch mal verlieren können, aber der Tag hatte ja trotzdem einiges zu bieten. Und wir waren nie wieder hungrig im Urlaub
Ich wollte alle unsere Campgrounds bewerten, wenn ich mit dem Bericht fertig bin. Die Campground Map ist ja ein ungemein wertvolles Feature hier im Forum. Letzten Endes haben wir nur auf CGs übernachtet die wir hier gefunden haben. Dennoch werde ich noch einen schönen Neuen CG einfügen, der super gelegen zwischen Denver und Arches liegt, bei dem wir dumpen waren...
LG Mike
Liebe Grüße, Mike
Experience!
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