Als ich frühmorgens erwachte und aus dem Fenster sah, leuchteten schon die obersten Felsen rot in der Morgensonne. Ich konnte nicht anders, als aufzustehen, rauszugehen und einen kurzen Spaziergang zu machen. Der Rest der Familie schlief noch und so ging ich alleine los, mit Wasser und Fotoapparat. Es war wunderschön, diese Stimmung frühmorgens und man hatte das Gefühl, man sei weit und breit alleine.
Als wir alles verstaut hatten machten wir uns auf den Weg zum Lake Havasu. Als wir unterwegs in Parker anhielten, um zu Tanken, wurden wir fast gebraten – so heiss war es. Ich ahnte böses…. Doch immerhin war unser nächster Campingplatz ja am See, so dass wir uns nötigenfalls abkühlen könnten.
Nach einem Zwischenhalt im Walmart, wo wir uns noch mit Holz, Campinglampe und anderen Kleinigkeiten eindeckten, kamen wir gegen zwei Uhr auf dem Cattail Cove Campground am Lake Havasu an.
Als wir auf unserem Stellplatz Nr. 3 aus dem Camper stiegen, erwartete uns das gleiche Schicksal, wie beim Tanken. Hitze, Hitze und nochmals Hitze! Schnell in die Badehosen und ab ins Wasser. Doch herrje…. Das war ja eine richtig warme Pfütze – von Abkühlung konnte also keine Rede sein. Also zurück zum Camper und unter die Dusche, die an der Aussenseite unseres Campers angebracht war. Diese hing am Leitungswasser und war bestimmt kühler, als der See. Doch auch da – weit gefehlt. Das Wasser hatte Körpertemperatur und eignete sich also auch nur bedingt zum Abkühlen. Es war kaum zum Aushalten – auch im Schatten nicht.
Also Klimaanlage auf Hochbetrieb und in den Camper flüchten. Doch leider war auch damit nichts, denn bei der Klimaanlage haute es spätestens nach 5 Minuten die Sicherung raus, sobald wir etwas mehr als nur gerade auf Low kühlen wollten. Das Thermometer zeigte 44 Grad Innentemperatur an und so flüchteten wir zuerst einmal ins Office des Campgrounds. Das war aber nur ein kleiner Giftshop, so dass wir uns nicht wirklich dort aufhalten konnten. Immerhin gab die überaus nette Frau uns noch den Tipp, dass wir versuchen sollten, den Kühlschrank auf Gas umzustellen, damit dieser nicht auch noch zusätzlich Strom frisst. Zurück beim Camper versuchten wir unser Glück mit dieser Umstellung. Doch leider fiel die Sicherung nach 5 Minuten wieder raus.
Also fuhren wir den Super-Gau-Plan auf. Strom und Wasser abhängen, rein in den Camper und ab in ein kühles Shoppingcenter. Bei der Ausfahrt des Campgrounds hielten wir beim Office nochmals an und riefen bei El Monte an, um unser Problem zu schildern. Währenddessen fragte die sehr nette Campground-Mitarbeiterin den Ranger an, was wir tun könnten und meinte, das Problem könne auch sein, dass einfach zu viele Camper zu viel Strom für die Klimaanlagen aufwenden und deswegen die Sicherung immer rausfällt. Also welchselten wir nun zuerst auf den Stellplatz Nr. 35 und versuchten es nochmals mit der AC.
Als die nette Frau vom Campingplatz bei uns vorbeikam und hörte, dass auch der Wechsel nichts brachte, rief sie sofort den Ranger an. Dieser kam dann wenige Minuten später zu uns und sah sich das Problem persönlich an. Für ihn war schnell klar, das Problem lag nicht beim Campingplatz, sondern an unserer Klimaanlage.
So mussten wir bei El Monte anrufen und am nächsten Tag wohl oder übel eine Autogarage aufsuchen. Dank ein paar Tipps des Ranges gelang es uns dann, die Klimaanlage ganz „süüferli“ laufen zu lassen und zu hoffen, dass sie den Innenraum wenigstens noch ein bisschen runterkühlt. Denn ohne Klima ging in dieser Nacht definitiv nichts – um 22 Uhr Uhr war es immernoch 40 Grad!!!! Und auf eine Übernachtung draussen auf dem Camperdach, zugedeckt mit einem nassen Leintuch, wie der Ranger uns empfiehlt, hatten wir definitiv kein Bock. Kurz nach Sonnenuntergang ginge wir nochmals in den See zum Baden. Das Wasser fühlte sich nun wesentlich angenehmer bzw. kühler an und so genossen wir die wunderschöne Abendstimmung am See, während bereits der Mond am Himmel stand. Nach dem Duschen war die Hitze im Camper doch einigermassen erträglich und so gingen wir ins Bett, in der Hoffnung, dass wir gut schlafen würden.