Tag 43:
Zum Frühstück gibt es noch einmal alles was das Herz begehrt. Die Gastgeberin ist sehr bemüht uns nochmals alle Köstlichkeiten der Amerikanischen Küche vorzusetzen. Fast fühlen wir uns schon über-bemuttert. Zwischen viel herzlichem smalltalk bekommen wir in mehreren Gängen Omeletts, Hash Browns, French Toasts mit hausgemachter Marmelade, dazu Obstsalat, frisch gepresste Säfte und Kakao. Wenn man Glück hat, dann bietet so ein kleines BnB schon eine ausgesprochen persönliche Atmosphäre.
Im Prinzip ist ja heute Fahr- und Reisetag, aber unser Flug geht heute Abend erst um 23:55 von Salt Lake City nach JFK New York. Da es sich nur um einen Inlandsflug handelt müssen wir auch nicht übertrieben früh am Flughafen sein. Von hier bis zum Salt Lake City Airport sind es um die 500 km, davon der größte Teil auf dem Highway. Wir rechnen mit ca. 5h Fahrzeit.
Das heißt, wir haben heute eigentlich noch einen kompletten Tag, fast länger als ein normaler Urlaubstag. Ein paar Stunden bleiben uns also auf jeden Fall noch für einen letzten kleinen gemütlichen Ausflug, um uns langsam von Abenteuer und bunten Steinen zu entwöhnen.
Doch was ist hier in der Nähe und was wollten wir noch unbedingt einmal näher erkunden?
Ja richtig, der aufmerksame Leser wird es schon vermuten: Es sind die bunten Felsen des Red Canyons, an dem wir schon so oft durchgerauscht, aber noch nie die Zeit für einen Spaziergang gefunden hatten. Endlich können wir dieses oft links liegengelassene Kleinod am Wegesrand auch mal etwas genauer unter die Lupe nehmen:
Nach einer Stunde fahrt, kurz nach dem Red Canyon Tunnel, erreichen wir den Parkplatz am Visitor Center. Ein letztes Mal schlüpfen wir in die Hiking-boots und erkunden in einem großen Loop über den Pink Ledges und den Birdseye Trail die wilden roten Felstürmchen.
Der Trail führt in einem stetigem auf und ab durch die pink-orangenen Sandsteinwände mit ihren unzähligen Türmchen, Zinnen und fingerartigen Gebilde. Zwischen grünen Pinien und vor dem blauen Himmel ergibt dies diese einzigartige Mischung die so typisch ist für den wilden Süd-Westen.
Auch das Wetter spielt noch brav mit, erst pünktlich zur Beendigung unserer Wanderung schieben sich dann langsam Schleierwolken vor die Sonne.
Thanks a lot Saint Peter for almost six weeks of sunshine, von uns aus kann es ab jetzt einen ganzen Monat lang durchregnen …
So, jetzt müssen wir aber - also rein in die Karre und ab auf den Highway. Mit lautem Country Rock aus dem Radio düsen wir Richtung Salt Lake City.
Für den Rückflug benötigen wir noch einen frischen Corona-Test. In Provo fahren wir daher vom Highway ab. Wir haben gestern Abend hier ein „date“ beim örtlichen Corona-drive-thru gebucht. Das wäre allerdings gar nicht nötig gewesen, nur ein Auto steht vor uns in der Schlange. Fenster runter, Mund auf, und fertig. Das Ergebnis bekommen wir eine Viertelstunde später aufs Handy geschickt.
Dann suchen wir noch eine Auto-Waschanlage und werden auch gleich fündig: Eine supermoderne hightech-Waschstraße. Wir wählen das extra Programm mit Hochdruck, Aktivschaum und Wachspolitur und lassen uns einmal von oben bis unten so richtig abstrahlen und sauberbürsten. Da noch ein paar versteckte schmutzige Stellen zu finden sind (kein Wunder nach sechs Wochen outdoor) lassen uns die Jungs nochmal umsonst durchfahren. Mit den super-jumbo vacuum cleaner saugen wir den Sand des gesamten letzten Jahres aus allen Ritzen. Der Jeep blitzt und blinkt wie neu.
Ein kurzer Blick auf die Uhr verrät: Ois isy, ein paar Stunden haben wir noch locker Zeit.
Wir steuern also den nächstgelegenen Wallmart-megastore an und geben uns dem Kaufrausch hin.
- Wir können ja schließlich nicht mit leeren Händen nach Hause zurückkehren …
In einem hippen Burger-Laden (Name vergessen) genießen wir noch ein letztes Mal die Amerikanische Kulinarik und schlagen uns die Bäuche voll, bevor wir schließlich die Fahrt fortsetzen.
Samstag Abend hat unsere Autovermietung bereits geschlossen. Aber kein Problem, wir geben den Jeep einfach an einem Parkplatz ganz in der Näher des Flughafens ab. Auch hier geht das Ganze verblüffend schnell vonstatten. Wir nennen beim Einfahren einfach den Vermieter und unsere Namen, räumen das Fahrzeug aus und bereits wenige Minuten später bringt uns ein Shuttle zum Abflugterminal. Es klappt alles wie am Schnürchen, kein Hudeln, kein Stress. Auch am Flughafen ist es entspannt ruhig. (Wer fliegt schon kurz vor Mitternacht von SLC nach JFK?). Am Check-in sind wir die Einzigen, und kaum haben wir uns versehen haben wir auch schon die Security durchlaufen. Wenns nur immer so einfach wäre …
SLC – JFK – IST – MUC, so unser Flugplan. Alles in allem sehr entspannt, das Gepäck ist durchgecheckt und die Umsteigezeiten sind sehr großzügig. 33 Stunden später schließt sich letztendlich der Kreis und wir stehen wieder dort wo wir vor gut sechseinhalb Wochen unser Auto abgestellt hatten.
Hoffentlich springt das alte Teil nach der langen Zeit überhaupt noch an …
THE END
So das wars,
fehlt ja dann nur noch das Fazit …
Servus Christian
ganz tolle Ferien hattet Ihr, ich habe gern mitgelesen. Danke fürs Teilen
Liebe Grüße
Claudia
Hi Christian,
da habt ihr den letzten Tag ja noch perfekt genutzt...
Ihr musstet beim Rückflug wieder den Umweg nehmen? Ich dachte nur bei der Einreise .
Sprang euer Auto denn an?
Ganz toller Urlaub! Ich habe gerne mitgelesen. Wenn ich nicht selbst so ein "Antizelttyp" wäre (oder wahrscheinlich nur schlechte Ausrüstung), würde mir sowas auch gefallen. Aber da fehlt dann auch erstmal die Outdoorerfahrung. Meinen Respekt an euch .
LG
Christina
Hallo Christian,
nein, gemusst hätten wir eigentlich nicht, aber ein Gabelflug wäre deutlich teurer gewesen.
Und ob man nun über London, Amsterdam oder Istanbul fliegt ist dann letztendlich auch egal.
Aber das Auto ist dann zum Glück noch angesprungen, aber ich glaube noch ein paar tage länger hätte es nicht durchgehalten
Liebe Grüße, Christian