Wir sind früh aufgewacht und haben uns nach dem Frühstück um 07:30 Uhr aufgemacht zum Grand Canyon. Als wir vom normalen Highway auf die Straße zum Grad Canyon Nationalpark einbogen, stand dort ein Schild „Road Closed in 36 Miles“. Wir sind trotzdem mit einem mulmigen Gefühl weitergefahren, weil ein Umkehren und die Fahrt über die zweite Zugangsstraße einen Umweg von 170 Meilen bedeutet hätte.
Nach ein paar Meilen kamen wir an einen ersten Aussichtpunkt. Es war dort ein sehr tiefe aber nicht sehr breite Schlucht zu sehen. Später erfuhren wir, dass das die Schlucht des „Little Colorado River“ gewesen ist. Auf dem Parkplatz hatten sich ein paar Indianerinnen mit ihren Schmuckständen aufgebaut. Als wir sie fragten, ob die Straße tatsächlich gesperrt ist, wussten sie es auch nicht. Eine meinte, dass die Schilder immer dort stehen würden. Wir fuhren also weiter in Richtung Canyon Village. Tatsächlich kamen wir zum Parkeingang und der dortigen Kontrollstation. Auf meine Frage an den Kontroll- Ranger, ob die Straße gesperrt ist, antwortete er mit der Gegenfrage, warum wir denn weiter gefahren seien. Die Straße war also offen, und ein Erklärung für die Schilder bekamen wir auch nicht.
Kurze Zeit später kam der erste Aussichtspunkt (view point) in den Grand Canyon. Man kann den Grand Canyon nicht beschreiben. Es war einfach überwältigend. Wir fuhren bald weiter in Richtung Canyon Village, um uns dort einen Campingplatz zu sichern. Neben der Straße lag noch Schnee vom vergangenen Tag, aber inzwischen war es wieder sonnig und schönes Wetter.
Im Canyon Village fuhren wir auf den Mather Campground und konnten dort für 18,- $ pro Nacht stehen. Der Platz liegt schön in einem Pinienwald, nahe am Campingsplatz geht die Buslinie entlang. Im Grand Canyon Village und zu den außerhalb gelegenen Aussichtspunkten kann man mit einem kostenlosen Bus- Shuttle gelangen. Wir fuhren zum Visitor Center und schauten uns dort einen sehr informativen Film über den Grand Canyon an. Dann gingen wir den Weg entlang der Canyonkante etwa 4 Km bis zu einem weiteren Visitor Center. Der Weg war asphaltiert und ist auch rollstuhlgerecht. Von dem Weg aus ergaben sich immer neue Blicke in den Canyon. Einfach Gigantisch. Wir konnten weit unten auch den Weg von der South Rim (wo wir waren) zur North Rim auf der gegenüberliegenden Canyonseite sehen. Der Busfahrer hatte vorher erzählt, dass im Frühjahr ein neuer Rekord für den Weg von der South Rim zur North Rim mit etwas mehr als 2 ½ Stunden aufgestellt worden sein soll. Mit Blick auf den Weg kann man dass eigentlich nicht glauben. Die North Rim liegt etwas höher als unser Standort und daher konnte man dort auch noch etwas Schnee erkennen.
Zurück sollte es wieder mit dem Bus Shuttle gehen. Aber der Bus war bereits überfüllt. Wir konnten dann den nächsten, ebenfalls schon sehr vollen Bus nehmen. Schon jetzt in der Vorsaison ist hier viel los und die Parkplätze sind augenscheinlich schon voll. Man mag sich gar nicht vorstellen, wieviel Besucher hier in der Hauptsaison herkommen. Eigentlich sind wir sehr froh in der Vorsaison unterwegs zu sein. Wir haben schon an mehren touristischen Highlights, z.B. bei Elvis in Graceland, gesehen, dass die Besucherkapazitäten noch längst nicht ausgeschöpft waren. Dadurch hatten wir selten Wartezeiten und hatten immer die Gelegenheit uns die Sehenswürdigkeiten in Ruhe anzuschauen.