Kurz nach dem Start in Fort Smith überqueren wir die Staatsgrenze nach Oklahoma. Gegenüber gestern, als wir meist durch bewaldetes, hügeliges Gelände fuhren, ändert sich hier die Landschaft. Wir fahren durch die Plains. Die Hügel werden sanfter und es gibt weniger Bäume und dafür schon jetzt im März vertrocknetes Gras. Hinter Oaklohoma City gibt es nur noch sehr wenig Bäume und es ist eine sanft hügelige, mit braunem Gras bewachsene Weidelandschaft, auf der viele Rinder zu sehen sind. Zu sehen sind auch immer mal wieder Bohrtürme und Ölpumpen.
Oklahoma ist sehr dünn besiedelt. Es dauert immer viele Meilen, bis man zur nächsten Stadt kommt. Die Interstate- Ausfahrten sind daher oftmals nicht nach Ortschaften, sondern nach kreuzenden Straßen benannt.
Nach gut 200 Meilen kommen wir nach Oklahoma City. Nach den Erfahrungen von Memphis beschließen wir auf der Interstate zu bleiben und uns die Stadt nicht anzuschauen. Auf einer ziemlich leeren 5- spurigen Interstate fahren wir problemlos durch die City. Anschließend stoppen wir an einem Walmart an einer Strip- Mall. Im Markt kaufen wir noch kurz ein und kochen uns dann eine Suppe auf dem Parkplatz.
Bei der Bank hatte ich Probleme Geld abzuheben. Ich wusste nicht was „withdrawall“ heißt und wollte nichts falsch machen. Ein Blick bei Google belehrte mich, dass es „Abheben“ heißt. Da soll mal einer drauf kommen. Bei einer anderen Bank hat es dann später geklappt.
Zwischendurch sind wir ein Stück Original „Route66“ gefahren. Sie läuft hier direkt neben der Autobahn. Die Straße ist sehr holprig und an vielen Stellen ausgebessert. Vor der nächsten Auffahrt auf die I 40 waren wir dann noch in einem indianischen Souvenirshop und haben ein paar Kleinigkeiten gekauft. Neben dem Shop war eine Sammlung alter amerikanischer Trecker und landwirtschaftlicher Geräte. Ich bin mir nicht sicher, ob es sich tatsächlich um eine Sammlung handelt, oder ob die Sachen hier einfach nur abgestellt und dann stehengelassen wurden.
Nach ein paar Meilen auf der Interstate sind wir dann in das Örtchen Clinton abgebogen. Der Ort hat nichts mit dem früheren Präsidenten zu tun, sondern ist eine typische amerikanische Kleinstadt mit vielen Restaurant, Gebrauchtwarenhändlern und Werbetafeln. Im Ort ist aber ein schönes kleines Route 66 Museum beheimatet. Dort konnte wir viel über die Route 66, ihre Entstehungsgeschichte und ihren Niedergang erfahren. Ich sollte das Buch „Früchte des Zorns“ von John Steinbeck lesen. Anschließend haben wir noch einen Tee im Wohnmobil getrunken und die vorher beim Walmart erstandenen sehr leckeren gefüllten Vanilleröllchen gegessen. Die holen wir uns wieder! Als wir uns über das nächste Ziel Amarillo unterhalten haben, fiel uns beiden der Titel „Is this the way to Amarillo“ ein. Aber wir wussten beide nicht von wem er stammt. Eine kurze Nachfrage bei Google zeigte uns, dass er von Tony Christie stammt und spielte gleich die Musik per youtube ab. Eine tolle Erfindung.
Von Clinton aus ging es auf einem Highway in den Foss State Park. In dem dortigen Campground direkt an einem kleinen Stausee werden wir unser Nachtquartier aufschlagen.
Es ist übrigens heute sehr warm geworden. Wir hatten 71 ° Fahrenheit (21 ° Celsius). Auf dem Campground haben wir noch mit einem älteren Mann aus Amarillo gesprochen. Er empfahl uns auch den Palo Duro Canyon und meinte, dass es morgen ebenso warm werden soll. Danach soll es sich dann auf 50 ° abkühlen. Schade!
Wir haben jetzt übrigens fast 1500 Meilen auf dem Tacho und damit fast die Hälfte der Strecke gefahren. In den letzten Tagen haben wir „viel Strecke“ gemacht. In den nächsten Tagen werden wir es ruhiger angehen lassen. Die größten Sehenswürdigkeiten stehen uns ja auch noch bevor, auch wenn wir schon sehr viel gesehen haben.