Wir starten wiederum ohne Hektik in den Tag. Langsam scheinen wir im Urlaub angekommen zu sein. Was sich bei mir vor allem in ungewöhnlich lange Schlafenszeiten zeigt. Zum Glück ist es aber fast 20 Stunden hell. Darum ist es fast egal, wann man wach ist. Trotzdem sollte dies nicht zur Gewohnheit werden. Schlafen kann ich auch noch, wenn ich gestorben bin.
Wir fahren los. Gemäss Blick auf die Karte, kurz nach Tok und dort dumpen, einkaufen und tanken. Danach direkt weiter auf den Denali Highway. So der Plan. Die Umsetzung folgte auch so gleich. Nur war der Weg vom Campground West Folk bis nach Tok nicht gleich wie Kirchberg bis Matzingen, sah aber auf der Karte ähnlich aus. Die Fahrt zog sich in die Länge. Jedoch fanden wir Tok ohne Navi. War auch schwierig, man musste genau einmal abbiegen und dort war es sogar angeschrieben.
Zuerst ging es zum Dumpen. Und da sah ich ihn schon von Weitem. Die Aufregung stieg und stieg. Aber die Nerven hielten und als Erwachsener bin ich durchgefahren, nur um dann noch einmal hinter der Tankstelle durchzufahren um ihn von ganz nahe betrachten zu können. Wir sahen tatsächlich einen Earthroamer LTi in freier Wildbahn. Was für ein Anblick. Zur Erklärung, das ist so etwas wie mein Traumfahrzeug. Auf der Homepage kann man sich seinen Earthroamer selber zusammenbauen und alle Gadgets und Spielzeuge auswählen. Am Schluss wird dann jeweils ein Preis von ca. 650k - 750k ausgespuckt. Und um ehrlich zu sein, sollte ich das Geld mal so locker haben, würde ich wahrscheinlich trotzdem keinen kaufen, weil es am Schluss immer noch ein Ford als Basis-Fahrzeug ist. Aber geil ist er halt schon und ich war begeistert.
Nachdem ich mich satt gesehen habe, sind wir zurück zur Dumpingstation gefahren. Zum ersten Mal kam der Schlauch - Bastel By Daniel - zum Einsatz. Rahel ging zur Sicherheit in Deckung. Aber siehe da, es hält und funktioniert einwandfrei. Nur an zwei kleinen Stellen leckte der Schlauch. Das ist aber durch eine Quetschung entstanden. Wahrscheinlich jemand darüber gefahren. Eine halbe Ewigkeit später, war unser Frischwasser auch aufgeführt und alles wieder verstaut. Noch kurz getankt und dann weiter zu Three Bears Groceries. Ein Supermarkt einer grösseren Migros. Aber halt wieder Produkte die man nicht kennt. Wir verbrachten mehr als eine Stunde darin. Dazwischen kamen wir noch mit einem Schweizer Ehepaar ins Gespräch. Sie kommen seit vielen Jahren jeweils für 4-6 Monate nach Nordamerika. Haben sich einen Camper gekauft und touren jeweils gemächlich irgendwo durch. Bei Ihnen Stand als nächstes der Dalton Highway auf dem Zettel. Eine Strecke, die uns leider verboten ist.
Die Einkäufe sind im Wohnmobil eingeräumt und nun sollte es ja nicht mehr lange gehen. Auch wieder falsch. Es geht sogar noch sehr weit. Aber wir fahren los und entscheiden uns, irgendwo auf einem Campingplatz zu übernachten. Dazwischen hielten wir und futterten zu Mittag. Da kam vom Cousin auch noch ein neuer Routenvorschlag rein. Am 21. - 24. September steigt das „Rednecks with Paychecks - Fall Mudcrawl“ Event (Googlen lohnt sich). Diese „Veranstaltung“ ist knapp 1.5 Stunden nördlich von Dallas, Texas. Wir starten am 13.09. in Seattle. Irgendwie muss ich es hinkriegen, dass wir in 10 Tagen in Texas sind, ohne das Rahel es wirklich mit kriegt. Wird sehr schwierig bis unmöglich. Aber mal sehen, was die Zukunft alles bringt.
Zurück im hier und jetzt sind wir wieder auf der Strasse. Wir fahren und fahren. Es kommt nur ein Campingplatz, welcher nicht privat geführt ist, aber der ist schon geschlossen. Also geht es weiter. Highlight der gesamten Strecke, nebst dem Earthroamer, war ein grosser Elch direkt neben der Strasse in einem kleinen Weiher. Leider konnte ich nicht so schnell abbremsen, um ihn länger beobachten zu können. Am Schluss sind wir nach einem langen Tag auf einem Campingplatz mit See. Nachdem der See erkundet ist, wird noch schnell die Fischer-Lizenz für Alaska gelöst und dann gehts ab zum See. Als wir keine 20 Minuten später zurück sind, spielen ein paar Kinder im See. Also nichts mit angeln. Dafür geniessen wir das schöne Wetter und den See.
Am Abend plane ich noch die nächste Woche und so entscheiden wir uns, nochmals eine Nacht im Paxson Lake Campground zu Verbringen.