Fazit
Wie fasst man eine solche Reise, solch ein Abenteuer, solch unvergessliche, atemberaubende und wunderschöne Erlebnisse nur in Worte? Ich versuche es hier mal, wenngleich es mir wohl kaum gelingen wird, die Emotionen so rüberzubringen, wie sie es eigentlich verdient hätten.
Ich denke, ich werde mit dem wichtigsten Starten:
Würde ich so eine Reise wieder machen? Unbedingt, am liebsten schon morgen!!! Wenn viele Heimweh haben, habe ich generell eher Fernweh (was sicher vielen hier so geht), dieses „Grundrauschen“ wurde durch diese Reise aber noch einmal verstärkt. Nachdem ich als Kind/Jugendlicher schon viel Camping Urlaub im eigenen Wohnwagen und Zelt unternehmen musste (!), habe ich nun das Gefühl, angefixt zu sein. Auch meine Frau, die dem zu anfangs eher skeptisch gegenüberstand (sich dann aber toll drauf eingelassen hat), kann es kaum erwarten, wieder „on the road“ zu sein.
Weiter geht’s jetzt erst einmal mit ein paar Statistiken:
Wir hatten genau 21 Tage Urlaub (inkl. An- und Abreisetag), von denen wir 18 Tage das RV hatten (inkl. Übergabe/Abgabe). Von diesen 18 Tage hatten wir 11 Tage, an denen wir die Location gewechselt sind. Wir hatten eine Dreifachübernachtung (Yosemite), fünf Doppelübernachtungen und vier Einzelübernachtungen. Genau einmal sind wir von unserer ursprünglichen Planung abgewichen und haben nicht im Death Valley übernachtet (da viel zu heiß für uns) und waren stattdessen zwei Nächte in Kernville (dieses improvisieren ging ohne Probleme).
Unsere kürzeste Fahretappe lag bei 20 Meilen (Abgabetag) und die längste lag bei 365 Meilen (Joshua Tree NP nach Grand Canyon). Der Fahrtagsschnitt lag bei 175 Meilen. Insgesamt hatten wir geplant, 2100 Meilen zu fahren. Daraus wurden allerdings 2430 Meilen, also ein Plus von 15 Prozent gegenüber der Planung.
Unsere Hikes:
Wir hatten zu Anfang sehr viele Hikes rausgesucht, die wir natürlich bei weitem nicht alle machen konnten. Wir haben uns dann an den entsprechenden Locations die für uns schönsten immer rausgesucht bzw. die, die uns als absolute Hike-Neulinge für machbar erschienen. Unsere Hikes waren dann auch eines der größten Highlights für uns auf der ganzen Tour (neben so banalen Sachen wie Einkaufen in Walmarts, dass ist für uns auch schon irgendwie ein Erlebnis :D ). Die Hikes waren mal kürzer, mal länger, super abwechslungsreich und wunderschön. So voller Natur, mal bergig, mal in der Wüste (voller Blumen dort!) und auch mal grün und voller Wasserfälle. Manchmal waren sie sehr gut zu bewältigen und manchmal auch super anstrengend (Grand Canyon)! Aber sie waren wirklich immer ein Traum, atemberaubend und trotz, dass uns manchmal die Puste fast ausgegangen ist, wollten wir eigentlich gar nicht mehr damit aufhören. Oh und die reichliche Tierwelt, die wir sehen durften, war ebenfalls eines unserer Highlights! Von süß (Eichhörnchen) bis skurril (Truthähne) und anmutig (große Rentiere oder etwas in der Art) war alles dabei!
Hier ein paar Stats dazu:
Ich finde, für absolute Beginner sind 42 Kilometer schon mal gar nicht so schlecht ?
Und auch die Personal Bests können sich meiner Meinung nach sehen lassen ?
Es stellt sich die Frage, würden wir bei unserer Erstlingstour etwas anders machen? Ich würde in der Rückschau sagen: Nein. Würde ich aber bei zukünftigen Touren etwas anders machen? Ja. Zum einen waren bei unserer Erstlingstour die Etappen zwei drei Mal doch recht lang (zumal meine Frau keinen Führerschein hat), aber durchaus gut machbar und durch unsere vielen Doppelübernachtungen auch in Ordnung, aber zukünftig würde ich hier wohl doch noch mal kürzen. Auch die Anzahl der Ziele würde ich verringern oder mehr Urlaubstage einplanen. Am Ende der Reise, als wir an San Francisco zurückgedacht hatten, kam uns das vor, als ob es schon ein Jahr zurückläge. Ich denke das lag daran, dass wir dazwischen so unglaublich viele Highlights hatten, dass man irgendwann Schwierigkeiten bekommt, diese alle zu verarbeiten. (Die vielen Fotos, die wir gemacht hatten, helfen uns aber dabei ?, insgesamt haben wir 4500 Fotos mit Kamera und Handy geschossen, vielfach natürlich von dem gleichen Motiv). Nichtsdestotrotz war für uns persönlich als Erstlingstour die Anzahl der Ziele irgendwie nicht zu viel und nicht zu wenig, sondern eigentlich genau richtig. Auch die Anzahl und Länge der Etappen waren ganz gut gewählt.
Überraschendes:
Es gab für uns viele Überraschungen, ein paar davon – die besonders überraschend waren – möchte ich hier gerne schildern. Als erste fällt mir hierzu ein, dass das Hostel in San Francisco echt beschissen war :D Nächstes mal investiere ich in ein richtiges Hotel, auch wenn es nochmal teurer wäre.
Achso, fast vergessen: Die vielen Überraschungen kamen natürlich trotz unserer sehr detaillierten Vorbereitung… allein das war schon irgendwie überraschend :D
Bspw. das wir (trotz Warnungen) für den Highway 1/PCH im Big Sur-Bereich doch so unglaublich viel Zeit brauchen würden, durch die sich dahinschlängelnden Serpentinen, hätte ich echt nicht gedacht. Trotz relativ wenige Meilen wurde es ein sehr langer Tag (was aber auch den vielen Fotostopps geschuldet war).
Eine absolut positive Überraschung war für uns der Joshua Tree NP, den wir beide absolut traumhaft fanden! Durch die vielen Blumen und Blüten, die wir dort erlebt hatten, war diese Wüste regelrecht am Leben und wortwörtlich am „blühen“! Die Joshua Trees sind teilweise so skurril, majestätisch… wir haben uns regelrecht in sie verliebt. Später auf der Reise, wenn man zwischendurch außerhalb dieses Parkes mal einen dieser Bäume (die gar keine Bäume sind, oder?) gesehen hatten, hat meine Frau immer laut gerufen „Look! A Joshua Tree!!!“ und wir haben uns gemeinsam an dem Anblick erfreut. ?
Zweite positive Überraschung war Las Vegas. Zu einem Ziel, dass wir eigentlich nur mitnehmen wollten, weil es auf dem Weg lag, wurde es zu einem Ziel, welches auf seine ganz eigene Weise faszinierend und beeindruckend war! Die vielen Lichter, die Casinos (Wasserfountains am Bellagio!!!), und sogar das „Gambling“ hat uns total fasziniert und wir beide möchten gerne wieder zurück nach „Sin City“. ?
Auch überraschend für mich war, dass wir auf den Weg vom Death Valley nach Lone Pine unglaublich viele Serpentinen fahren mussten! Merke: Bei Google Maps auch mal weiter reinzoomen, damit einem so etwas nicht entgeht! :D
Obwohl erwartet, dann doch aber viel schöner und atemberaubender als wir es uns hätten jemals vorstellen können: Der Yosemite National Park! Er war so saftig grün, voller Wasser und riesiger Wasserfälle!!! Gut, dass wir hier drei Übernachtungen hatten! Es war dort wirklich der perfekte Abschluss für eine fantastische Reise, welche hoffentlich irgendwann wiederholt werden wird (natürlich im Camper ? ).
Vorletzte Überraschung: Die Art und Weise wie Cruise America mit unserem defekten „Schmutzwasser“-Tank umgegangen ist und wie großzügig die Entschädigung hierfür war. Hat man doch vorab viel negatives über Cruise America gehört, können wir (trotz des Defektes) nur positives berichten und würden CA vorbehaltlos weiterempfehlen.
Letzte Überraschung (oder auch vielleicht erwartbar?): Jedes Ziel das wir hatten, jedes Highlight das wir ansteuerten war es absolut wert! Und wir würden überall gerne noch einmal hin, um noch viel tiefer und mit noch mehr Zeit in die dortige Natur bzw. die Stadt einzusteigen. Trotz der Fahrerei konnte ich sehr entspannen. Wir haben beide so viel erlebt und gesehen, was wir nicht mehr missen möchten und werden auf jeden Fall wiederkommen.
Bevor ich meine letzten Worte schreibe, eine letzte wichtige Statistik. Und zwar die der Kosten und Ausgaben:
Ich habe hier noch einmal alles subsummiert. Man muss dazu sagen, dass wir als Ersttäter natürlich vieles das erste Mal kaufen mussten, was wir für weitere Urlaube verwenden können, wie z.B. Hikingklamotten, Kameraobjektiv und man brauch sicherlich auch keine vier Reiseführer… :D Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob das so der normale Preis ist, mit dem man rechnen muss… Es ist viel Sparpotenzial vorhanden: So haben wir drei Mal in wirklich teuren Supermärkten eingekauft, einmal Klamotten geshopped und Restaurant Besuche sind mit Camper auch nicht unbedingt nötig… und, wie gesagt, ist das die Kalkulation eines Ersttäters, der quasi noch kein Equipment hat…
Als Abschluss dieser drögen Statistik, dieser Reise (passenderweise war ziemlich genau vor einem Jahr, am 4. Mai, unsere Reise zu Ende), dieses unvergesslichen Abenteuers, möchte ich herzlich Danke sagen, dass ihr mir auf dieser Reise hier gefolgt seid. Es hat mir wirklich sehr großen Spaß gemacht, alles niederzuschreiben und es ist auch ein schönes Dokument zum Aufbewahren. Auch danke für Eure Geduld, ab und zu verging ja doch die ein oder andere Woche ohne Reisebericht. Ich hoffe, es hat Euch auch Spaß gemacht – und jetzt genug der vielen Worte: Die nächste Reise und der nächste Reisebericht kommen bestimmt! ?
Danke Sebastian
Liebe Grüße aus Berlin,
Thomas
Locker bleiben, Ball flach halten dann wird es ein perfekter Womourlaub
Hallo fischi1987 ( habe gerade deinen richtigen Namen nicht auf dem Schirm ),
vielen Dank für deinen sehr ausführlichen Reisebericht. Hat mir viel Spaß gemacht zu lesen. Und dein ausführliches Fazit.... Wow....
Wenn man am Ende der Reise den Kassensturz macht, wundert man sich jedes Mal ,was da doch zusammen kommt. Aber ich denke , dass du mit den Kosten für einen Ersttäter gut dabei warst. Allein schon die unglaublich günstigen Füge und das echt günstige WoMo. Das ist kaum zu toppen. Ich wüsste nicht, wo du noch hättest sparen können. Essen gehen und Shoppen gehört nun auch mal dazu. Schließlich hat man ja auch Urlaub. Ich finde soviel hast du für Restaurants garnicht ausgegeben. Und Lebensmittel sind generell extrem teuer in den USA. Es ist ebend kein Billigreiseland. Gott sei dank , sind die Kosten ja über einen längeren Zeitraum verteilt. Da hat man ja zwischendurch immer mal wieder Zeit ein wenig zu sparen.
Also noch einmal herzlichen Dank für deinen kurzweiligen Reisebericht. Bin schon gespannt auf dein nächstes Abenteuer. Irgendwann....
Viele liebe Grüße aus Berlin ...... die Jacky
Hallo Sebastian
Habe gerade deinen sehr ausführlichen Bericht gelesen und die tollen Fotos bewundert.
Ein großes Lob, auch für das Fazit!!!!!!!
Liebe Grüße
Werner
Eine Reise gleicht einem Spiel. Es ist immer etwas Gewinn und Verlust dabei - meist von der unerwarteten Seite.“ (Goethe)
Hallo Sebastian, kannst du bitte noch das Reisedatum auf 2019 ändern.
Liebe Grüße Gerd
< Wir stehen an der Seite der Ukraine >
Moin Sebastian,
...auch von mir ein hgerzliches Dankeschön für Deinen tollen Bericht ! Ich habe die Tage gerne mitverfolgt und finde es ein wenig schade, das der Bericht und die Reise schon vorbei ist...
Munter bleiben
Gruss
Kochi
Scout WoMo-Abenteuer.de
Moin,
schön das es euch als Ersttäter mit dieser Art von Urlaub und dem Reiseziel / -zeit so gut gefallen hat.
Nicht das auch jetzt neben dem Fernweh auch die Camper-Sucht befallen hat.
Wenn man die reinen Reisekosten (Flug, Camper, Benzin, CG) sieht, bist du nach meinem Empfinden absolut im normalne Bereich.
Sicherlich kann man überall immer wieder ein paar Euronen sparen, aber ich persönlich will mir das im Urlaub nicht antun.
Was man vor Ort dann für Essen ausgibt, ist halt unterschiedlich.
Sucht man immer den "Discounter" oder geht in den nächsten Supermarkt. Wir machen letzteres... wir sind wir doch im Urlaub.
Und geht man häufiger ins Restaurant oder macht man das nie...
Shopping bzgl. Souvenirs (dazu würde ich dann auch Kleidung zählen) ist halt individuell.
Und ggf. kommen ja noch Kosten für Ausflüge etc. dazu.
BTW: Geld in Kamera und Objektive investiert ist nie verkehrt
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Ne schöne Jrooß ahn all
Uwe
"Yukon" und mehr Kanada auf Flickr
Wenn man die Rabattsysteme (und Angebote) nutzt ist z.B. Safeway/VON's auch nicht teurer als es Walmart ist.
Anders ist es in den kleinen Läden auf den Land.
Hier geht der höhere Preis unter "Strukturförderung" oder Museumsbesuch auch in Ordnung.
Leider gibt es dort oft nur ein eingeschränktes Warensortiment. Da kauft man dann Sachen, die es eigentlich garnicht braucht.
Wir gehen immer Essen, wenn es dann möglich ist. Gerade auf den Land, wo es noch so viele Inhaber geführte Cafes gibt,
ist dieses eine gute Möglichkeit mit den "locals" ins Gespräch zu kommen. Es heißt doch "Land und Leute".
Liebe Grüße Gerd
< Wir stehen an der Seite der Ukraine >
Hallo an alle,
@Thomas: Sehr gerne und ebenfalls grüße aus Berlin ;)
@Jacky: Ich freue mich, dass er Dir gefallen hat :) Als ich meiner Frau die Kostenaufstellung gezeigt hab, hat die auch erst einmal große Augen gemacht :D Ich selbst hatte so mit 6500 € gerechnet. Das es nun mehr geworden ist, ist auch dem Umstand geschuldet, dass ich im Urlaub überhaupt nicht aufs Geld achte, sondern nur genieße, und dann eben auch mal die ein oder andere eigentlich überflüssige oder zu teure Ausgabe tätige. Aber gut zu wissen, dass wir als Ersttäter so im Rahmen waren. Und ich sehe das wie Du: Essen und shoppen sind teil des Urlaubs! :)
@Werner: Danke für Deine lieben Worte :)
@Gerd: Ich hatte absichtlich 2020 genommen, da das Fazit selbst ja nicht mehr teil der Reise ist.. (aber habe es jetzt dennoch geändert).
@Kochi: Finde es auch mega schade :D Aber wie gesagt, WoMos haben uns angefixt und können es kaum erwarten, bald mal wieder on the road zu sein (liebäugeln mit einer Überführung, sobald es mein neuer Job zulässt :) )
@Uwe: Oh doch, die Campersucht hat zugeschlagen :D. Wir fanden es echt super! (Hätte ich so auch nicht gedacht). Aber diese Art zu reisen in Verbindung mit der Natur (und der ein oder anderen Stadt), mit Lagerfeuer, Burger braten etc... ist ein Traum. Mir fällt gerade ein, dass ich im Fazit vergessen habe zu schreiben, dass wir nächstes Mal auf jeden Fall einen größeren Camper nehmen werden ~25 ft. (statt unseren süßen C19).
@Gerd: Ich habe eine (vielleicht irrationale) Abneigung gegen Rabattsysteme, Punktekarten oder wie auch immer... habe da einfach keine Lust zu... Zum Rest stimme ich Dir absolut zu!
Viele Grüße
Sebastian
Hallo Sebastian,
zu den Rabattsystemen stimme ich dir zu.
Aber bei Safeway/VONS ist die Kundenkarte notwendig. Oft zahlt man dort dann nur die Hälfte des Preises.
Auch beim Tanken gibt es einen Rabatt.
Liebe Grüße Gerd
< Wir stehen an der Seite der Ukraine >