Wir starten gemütlich gegen 10 mit unserem Mietwagen Richtung Hollywood Sign. Auf dem Weg dorthin halten wir noch kurz bei Jeep. Ein guter Freund von uns benötigt ein paar Teile für sein Liebhaberfahrzeug, die es in Deutschland nicht zu kaufen gibt und bat uns, vor Ort danach zu schauen, falls es die Zeit erlaubt. Selbstverständlich nehmen wir uns die Zeit und bummeln über den Hof - schon ein paar coole Autos hier... Nach einer halben Stunde halten wir vier mikroskopisch kleine Teile in der Hand, von denen wir uns nicht wirklich sicher sind, ob es die Richtigen sind. Das wird sich dann zu Hause rausstellen, der Verkäufer schien sich jedenfalls sicher zu sein
Wir starten zum Hollywood Sign View Point und sind überrascht über den Anfahrtsweg. Die Straßen sind total eng, es geht steil bergauf und wir passieren mehrere "Highend" Wohngebiete mit netten Lambos vor der Tür... ich bezweifle, dass das die gewohnte Zufahrt für die Touristen zum Viewpoint ist, zumal uns auch niemand weiter entgegen kommt... Aber wir kommen an!
Am Viewpoint ist, wenig überraschend, viel los. Wir suchen uns ein Plätzchen, um DAS Foto zu machen. Ich muss sagen, ich hätte mir das alles irgendwie netter, großflächiger vorgestellt. Vielleicht einfach als einen schönen Ort, der zum Verweilen einlädt... wahrscheinlich war das ein wenig naiv von mir Trotzdem freuen wir uns natürlich, hier zu sein!
Es geht weiter Richtung Mulholland Highway. Bereits während der Vorplanungen für die Reise gab mir mein Mann zu verstehen, dass er, egal was wir sonst auf dem Plan haben, unbedingt zur "Snake" möchte. Für alle, die damit nichts anfangen können: https://www.youtube.com/watch?v=K8EpjSXQAJ8. Für Motorradfahrer/ Fans wohl ein place to be. Wir kommen bis zum RockStore - den wohl berühmtesten Motorradstopp in Kalifornien. Leute wie Jay Leno, Arnold Schwarzenegger, Tommy Lee und Harrison Ford gehen hier ein und aus. Die Fotos an den Wänden beweisen es. Was für ein sensationeller Ort! Von den Bikern vor Ort erfahren wir, dass "The Snake" wohl seit einiger Zeit gesperrt sei. Die Enttäuschung ist meinem Mann ins Gesicht geschrieben Da hilft nur noch ein gutes amerikanisches Lunch! Wir bestellen uns Burger und Pommes, danach sieht die Welt gleich wieder anders aus! Trotz der Enttäuschung für unseren Motorradfan freuen wir uns, dass wir hier gelandet sind! Super Atmosphäre, nette Leute, sensationelles Essen. Wer es einrichten kann, der Besuch im RockStore lohnt sich!
Wir fahren weiter nach Malibu und hoffen, dort mal ins Wasser springen zu können. Es ist schon wieder sehr heiß. Die Strecke zieht sich und der einzig öffentliche Parkplatz, den wir in Malibu finden, ist total überfüllt. Einfach mal kurz am Wasser halten ist hier nicht möglich. Also verzichten wir auf den Stopp und fahren weiter Richtung Santa Monica. Nunja...fahren ist zuviel gesagt. Wir stehen im stockenden Verkehr. Und das seeeeehr lange.... total nervig, wir hatten uns die Fahrt an der Küste entlang ein wenig entspannter vorgestellt. Wir sind alle froh, als wir endlich in Santa Monica ankommen und in einem Parkhaus nahe des Pier einen bezahlbaren Parkplatz ergattern. Zu Fuß geht es zum Venice Beach - eine tolle Kulisse. Die Stimmung ist super, Einige tanzen an der Promenade. Wir schlendern am Strand entlang Richtung Muscle Beach. Herrlich, die Füße im Sand zu vergraben und sich den Wind um die Ohren wehen zu lassen
Wir lassen uns Zeit. Als wir am Muscle Beach ankommen, dämmert es bereits. Unsere Männer lassen sich natürlich nicht lumpen....
Mittlerweile ist es dunkel und es wird richtig kühl. Wir schlendern an der Promenade zurück Richtung Santa Monica Pier. Hier spalten sich die Geister. Während meine Mitreisenden das Spektakel genießen, fühle ich mich nicht besonders wohl. Die Promenade macht einen schmuddeligen Eindruck, je später der Abend, desto seltsamer die Menschen, denen man dort begegenet. Da wir heute noch zum Griffith wollen, verzichten wir auf einen Rundgang über den Santa Monica Pier. Schade....vielleicht wäre es dort netter gewesen
Also auf zum Griffith. Im Dunkeln sind die Highways in LA noch schwieriger zu befahren... Mein Mann meistert es, ich ziehe den Hut. Man sieht nur ein einziges Lichtermeer auf der 8-spurigen Straße... bereits an der Zufahrtsstraße zum Griffith stehen Massen an Autos. Ich werfe kurz google an und erfahre, dass heute ein Konzert unterhalb des Observatoriums stattfindet. Volltreffer Als wäre das Observatorium nicht sonst schon sehr gut besucht, gibt es heute wirklich nicht die kleinste Ecke, in der man das Auto parken kann. Anhalten ist ebenfalls unmöglich, man wird in der ewigen Schlange der Autos einfach weiter geschoben. Wir Mädels springen kurz raus, um einen kurzen Blick auf LA bei Nacht zu erhaschen, müssen dann aber schon wieder zum Auto hechten. Wir beschließen, dass es für heute reicht und machen uns auf den Weg zurück zum RV-Park, wo wir gegen 23:00 völlig erledigt aufschlagen.
Wir verzichten auf einen gemeinsamen Ausklang des Abends, es war ein anstrengender Tag. Alle wollen nur noch schlafen.
Im Nachhinein muss ich sagen, dass den Tag insbesondere die langen Fahrten/ Staus so anstrengend gemacht haben. Die mehr oder weniger sehenswerten Punkte liegen einfach sehr weit auseinander. Eine Sightseeing Tour ist hier eben nicht mal eben so einfach zu machen, man muss viel Zeit einpplanen. Mein persönliches Highlight an dem Tag war definitiv der RockStore!
Ich finde es schade, am Griffith keine Möglichkeit des Verweilens gehabt zu haben, tröste mich aber damit, dass es sicher andere Städte auf der Welt gibt, deren Anblick sich bei Nacht ebenfalls oder vielleicht sogar noch mehr lohnt - man kann eben nicht alles haben, schon gar nicht auf der ersten Rundreise