Tag 10: Auf zum Joshua Tree

Nach einer entspannten Nacht packen wir am nächsten Morgen zusammen. Leider zeigt unser Blackwater Tank immernoch full an, obwohl wir am FHU standen. Ich hatte ja schon gelesen, dass die Anzeige ab und an spinnt, so richtig gut fanden wir das als Neulinge allerdings nicht (nach dieser Reise sind wir schlauer ). Der Camphost eilt uns zu Hilfe und flusht den Tank. Ok... so geht das also. Im Nullkommanichts steht die Blackwater Anzeige wieder auf empty. Verrückt, das hat man uns bei der Womo Übergabe nicht erklärt. Wir sind zufrieden und wollen los. Als ich meinem Mann beim Ausparken weisen wollte, passiert das Unglück... nein, ich habe keinen Fels, keine Mauer o.Ä. übersehen! Das Womo ist heile, mein Fuß leider nicht. Ich bin doch tatsächlich so ungünstig in ein Stück spitzes Holz getreten, dass sich dieses durch meinen Flip Flop in meinen Fuß gebohrt hat. Sofort spritzt das Blut Na bravo, das ist wieder typisch für mich... Unsere Reiseapotheke ist zum Glück so weit ausgestattet, dass wir solche Verletzungen kurzfristig behandeln können. Ein paar Sprüher Desinfektion und einen kleinen Verband später düsen wir vom Hof Richtung Joshua Tree. Der Hollywood RV Park hat uns wirklich gut gefallen!

Die Fahrtzeit vergeht wie im Flug, die Landschaft ist jedoch vorerst unspektakulär. In Yucca Valley halten wir noch kurz bei Walgreens, um noch ein wenig Verbandsmaterial zu besorgen und holen gleich nebenan noch ein paar Dinge aus dem Walmart. Gegen 15 Uhr treffen wir am Eingang zum Indian Cove ein. Das Rangerhäuschen ist unbesetzt, wir finden keine Angaben zum Übernachtungspreis, stattdessen ein Campground Full und ein "Rattlesnake Area" Schild. Kurz bin ich verunsichert, aus dem Forum hier weiß ich ja aber, dass die Schilder nicht immer entfernt werden und es wahrscheinlich auch nur wenige "Bekloppte" wie uns gibt, die hier im Sommer übernachten Also fahren wir erstmal durch. Es ist unglaublich, wie sich die Landschaft ein paar hundert Meter abseits des Highways verändert. Wir sind in einer anderen Welt. Der Indian Cove ist, wie bereits erwartet, natürlich nicht full, im Gegenteil. Wir sind noch die Einzigen.

Wir drehen eine Runde um den Platz und suchen uns die beiden Sites 48 + 49 aus. Traumhafte Lage vor den Felsen! Was für ein Campground! Ich lasse mal die Bilder sprechen

Das Thermometer steigt, gefühlt ist es jedoch nicht viel heißer als in LA. Wir drehen eine erste Runde in unserem Loop, immer hübsch bedacht auf etwaige Tierchen zwischen den Grasbüscheln. Als ich auf dem Rückweg zum Wohnmobil die Graslandschaft verlasse und auf den Schotterweg trete, zischt es plötzlich vor mir! Snake Surprise! Sie funkelt mich an! Ich mache erst einmal einen Satz nach hinten, sie folgt mir. Mmmhhh... sehr beruhigend Ich trete den Rückzug an. Sie wird milder und schlängelt sich vor uns ins Gebüsch. Halb schockiert, weil es ganz schön knapp war, halb begeistert, dieses Tier in freier Natur zu sehen, laufe ich achtsam zurück zum Womo, wo ich den Rest des Tages penibel darauf achte, die Türen geschlossen zu halten Im Nachhinein betrachtet war der Indian Cove durch und durch ein Erlebnis!

Wir werfen den Grill und das Campfire an und verspeisen mal wieder leckerste Burger. Essen fetzt
Anschließend setzen wir uns auf einen der höheren Steine, um das Abendlicht der untergehenden Sonne zu genießen... es ist traumhaft....

Wir gehen früh schlafen, da es sehr schnell dunkel wird. Und ich meine dunkel. Kein einziger Lichtschein...