Pünktlich um halb 6 hüpfe ich aus den Federn, packe schnell noch ein bisschen Obst, zwei Stullen und genug Getränke zusammen, dann gehts um 10 nach 6 zu Fuß die 10 Minuten zum Shuttle Haltepunkt am Visitor Center. Wir sind nicht die Ersten, eine bunt gemischte Gruppe aus ca. 15 Leuten freut sich auf die Wanderung. Die Stimmung in "meiner" Reisegruppe ist durchwachsen - frühes Aufstehen ist eben nicht für Jeden etwas 
Ich freue mich wie Bolle und bin gespannt, was uns erwartet.
Wir starten bei angenehmen Temperaturen ganz entspannt. Unterwegs überholen uns einige Leute, manche joggen nach oben. Verrückt! Wir haben es nicht eilig. Die ersten paar hundert Meter ist der Trail wenig anspruchsvoll, er schlängelt sich mit nur leichtem Anstieg langsam am Berg entlang und wir erhaschen bereits die ersten schönen Blicke ins Zion Tal. Nach und nach wird es anstrengender, für durchschnittlich sportliche Menschen aber durchaus machbar. Kurz vor der "Plattform" geht es in kleinen Serpentinen ziemlich steil nach oben. Hier legen wir zwischendrin in Gesellschaft kleiner Chipmunks unsere Frühstückspause ein.
Nach 1:15 h kommen wir auf der Plattform an. Hier beginnt der schwierige Teil des Trails - entlang schräger Felswände, mal mehr mal weniger durch Ketten gesichert. Zum Angels Landing sind es ab hier noch einmal 60 Minuten, eine Strecke. Mein Mann und unsere Freundin steigen hier aus. Ich probiere es mit unserem Kumpel noch ein kleines Stück, stelle aber schnell fest, dass ich mir das nicht zutraue. Er geht noch ein Stück weiter, kommt dann aber auch zurück. Es sind mittlerweile einfach zu viele Menschen auf dem Teilstück unterwegs. Dazu weht ein recht kräftiger Wind. Keine gute Kombi....
Ich bin traurig, hatte ich mir doch vorgenommen, den Trail bis zum Ende zu laufen, um dann die grandiose Aussicht ins Zion Tal zu genießen. Es ist mir aber schlichtweg zu gefährlich mit den vielen Menschen, die uns auch entgegen kommen. Ich finde mich damit ab, nicht zum Angels Landing zu kommen, wir frühstücken zu Viert auf der Platfform in der Sonne und verweilen ein bisschen an diesem schönen Fleckchen Erde. Auch schön 
Wir treten den Rückweg an, abwärts geht es deutlich zügiger
Halb 11 sind wir wieder am Visitor Center und ein bisschen stolz auf uns. Unsere Freunde wollen den Rest des Tages chillen, mich reizen die Narrows. Denny muss mit 
Ich hatte mich bereits im Vornherein ein wenig belesen, für die Narrows empfiehlt sich eine halbwegs vernünftige Ausstattung. Direkt an der VC Haltestelle hat der Zion Outfitter eine Außenstelle (das Hauptgeschäft ist in Springdale), wo man sich Neoprenschuhe, Neoprenstrümpfe und einen stabilen Wanderstock ausleihen kann. Wir holen uns die Sachen und machen uns damit auf den Weg zum Wohnmobil. Vor der nächsten Wanderrunde wollen wir noch Mittag essen und uns ein bisschen ausruhen.
Um halb 3 fahren wir mit dem Shuttle zum Endpunkt "Temple of Sinawava". Dort startet der Riverside Walk, welcher nach gut 30 Minuten den Einstieg in die Narrows ermöglicht.
Wir laufen ab dem Startpunkt gute 1,5 h in die Narrows rein. Je weiter man hinein läuft, desto weniger Menschen sind noch unterwegs. Es ist sooooo schön dort! Wir sind begeistert, es ist eben kein üblicher Trail sondern wirklich etwas Besonderes 
Ich bin froh, dass wir uns dafür entschieden haben! Das recht kühle Wasser bewegte sich übrigens zwischen Knöchelhöhe und Pohöhe Ich lasse mal die Bilder sprechen...
Um kurz vor 6 sind wir zurück am Campground. Wir geben die Schuhe zurück und entscheiden auf dem Weg zum Womo, dass wir uns heute eine dicke Pizza verdient haben Der Springdale Shuttle weist auf dem Plan an Station 5 Zion Pizza & Noodle Co. aus... das ist unsere Location! Nach einer ausgiebigen Dusche ziehen wir zu viert los und verbringen einen ganz wunderbaren Abend in Springdale. Was für eine schönes Städtchen. Total gemütlich, viele kleine Geschäfte, top Anbindung zum Campground. Im Zion Pizza & Noodle Co. treffen wir auf eine Gruppe North Caroliner, die gerade von einer Rafting Tour aus dem Grand Canyon kommen. Wir haben viel zu erzählen und zu lachen! Was für ein schöner Abend. Die Pizzen waren übrigens klasse!
Für mich steht fest - irgendwann komme ich wieder hier her. Der Zion Nationalpark hat es mir absolut angetan! Definitiv mein persönliches Highlight der 4-wöchigen Reise!