Tag 24 (15.07.2016) Toronto

Heute stehen wir früher auf, denn wir wollen spätestens um 10 Uhr in Toronto sein. Das Wetter hat sich mittlerweile beruhigt und es ist angenehm warm. Mit unserem Wohnmobil fahren wir bis zum Parkplatz von GO-Transit und stellen unser Gefährt etwas abseits ab, damit wir niemanden behindern und auch selbst den Parkplatz wieder leicht verlassen können. Wir kaufen uns ein Gruppenticket für den ganzen Tag. Theoretisch können wir vier damit für knapp 40 $ den ganzen Tag zwischen Bronte und Toronto Downtown pendeln. Um 9.25 Uhr nehmen wir den Zug nach Downtown und steigen etwa 40 Minuten später an der Union Station aus. Unser erster Weg führt uns zum CN-Tower, denn wir wollen das gute Wetter und den frühen Zeitpunkt, in der Hoffnung auf kurze Wartezeiten, ausnutzen.

Am Ticketschalter ist es zum Glück noch relativ leer und wir haben die Wahl zwischen zwei Ausstiegshöhen. Wir entscheiden uns für den ersten Stop, denn dies kostet für uns Vier schon knapp 160 $. Den Skypod sparen wir uns, denn dafür müssten wir nochmal etwa 50 $ extra zahlen. Doch vorher mussten wir natürlich erstmal durch den Sicherheitscheck, was mir ganz Recht ist, denn ich möchte mir nicht ausmalen, was alles passieren könnte, wenn hier ein Irrer sein Unwesen zwischen den Menschenmassen treibt. Mit dem Aufzug fahren wir in schnellem Tempo an der Außenwand des Turmes hinauf. In den Ohren knackt es immer mal wieder und als wir aussteigen, haben wir auch aus "nur" 346 m Höhe einen fantastischen Ausblick auf die Stadt und die Toronto Islands.

Oben angekommen, müssen wir uns immer wieder einen Platz an der Fensterfront erkämpfen. Die Scheiben sind schon am frühen Morgen recht verschmiert und ich will mir nicht vorstellen, wie das in ein paar Stunden aussieht. Am Glasboden ist der Andrang noch größer, mich nerven die Menschenmassen, denn ich muss immer wieder meine Familie suchen. Insgesamt treffen wir in der kurzen Zeit auf dem Tower mehr Deutsche als in den letzten 3 Wochen unseres Urlaubs, was für uns echt ungewohnt ist.

Ausblick ist echt fantastisch, die Investition hat sich auch gelohnt, aber mir ist es einfach zu voll dort oben und so verlassen wir, nach kurzem Warten an den Aufzügen, den CN-Tower. Ein letzter Blick hoch zum Tower und wir können einige Mutige sehen, die den Edgewalk machen. Nichts für uns, denn von unten hat man schon genug den Eindruck, dass der Turm ordentlich schwankt.

 Eigentlich waren unser nächstes Ziel die Toronto Islands, aber das Wetter hat sich so verändert, das wir aus Angst vor Regen und Gewitter, die Stadterkundung vorziehen. Was soll man auch bei Regen auf den Toronto Islands? Wir schieben es vorerst auf. Da wir nicht alles zu Fuss erlaufen wollen, haben wir uns an der Union Station einen Metro-Daypass für 10 $ pro Person gekauft. Damit fahren wir nun kreuz und quer durch die Stadt. Wir steigen an der University of Toronto aus, bummeln kurz durch das Eaton Centre und über den Yonge-Dundas-Square, vorbei am Hard Rock Café.

Für Brautpaare wohl ein Muss

Unser Weg führt uns außerdem vorbei am Parlamentsgebäude von Toronto, dem alten und neuen Rathaus am Nathan-Phillips-Square, an der Steamwhistle Brewery, der Hockey Hall of Fame und durchs Bankenviertel.

Das Warten hat sich gelohnt, denn das Wetter wird gegen Abend besser. Mit der Fähre setzen wir dann doch noch zu den Toronto Islands über. Die Fährtickets sind erschwinglich und es war wahrscheinlich die beste Idee erst jetzt zu fahren. Nur wenige fahren nun rüber zu den Inseln, aber wahre Menschenmassen kommen gerade von ihrem Tagesausflug zurück. Während der Bootsfahrt hat man einen gigantischen Blick auf die Skyline. Dies allein sind schon die 25 $ für die Tickets wert. Außerdem haben wir um diese Zeit keine Warteschlange mehr am Ticketschalter und auch nicht am Einstieg.

Wir schlendern über die gesamte Insel. Sie sind wunderschön angelegt mit Parkanlagen, Blumenbeeten, Spielplätzen, Picknickplätzen und einem Sandstrand im Norden der Insel. Wirklich toll, allerdings auch ziemlich überlaufen. Danke liebes Wetter, dass du uns zu unserem Glück am frühen Abend gezwungen hast.

Bevor die abendlichen Besucher auf die Inseln strömen, verlassen wir die Inseln. Um bis zum Sonnenuntergang zu warten, sind wir einfach zu kaputt. Das ist sicherlich auch ein Fehler, denn die Skyline während der Nacht ist sicher auch atemberaubend. Trotzdem sagen unsere Füsse, dass sie eine Auszeit möchten und wir nehmen die nächste Fähre zurück. Dort heißt es erstmal Warten, denn die Schlange ist lang.

Wir genießen den letzten Blick auf die Skyline und nehmen bereits Abschied von Toronto. Morgen wollen wir zu den Niagara Fällen, um dort Lisa's amerikanische Gastfamilie zu treffen.