Tag 26 (17.07.2016) Niagara Falls

Heute Morgen werden wir schon sehr früh geweckt. Es ist noch nicht einmal halb 6 als uns das laute Tuten einer Eisenbahn weckt. Ich glaube sie warnt schon gefühlte 20 km vorher, dass sie gleich vorbeifahren wird. Auch wenn wir uns extra einen der vorderen Stellplätze auf dem Campingplatz reserviert hatten, haben wir das Gefühl der Zug fährt nur knapp an unserem Wohnmobil vorbei. Ich hatte die Bahnlinie bereits auf Googlemaps gesehen und hatte daher nicht nur aus Preisgründen unseren Stellplatz gewählt. Nun ja, ich hätte nie gedacht, dass es so laut werden würde. Wir stehen also zeitig auf und genießen den sonnigen Morgen mit Schokokuchen und 18 Kerzen, die aber von der lauen Brise gleich wieder ausgeblasen werden. Ist vielleicht auch besser so, denn eigentlich herrscht hier gerade Feuerverbot. Nach dem Geburtstagsfrühstück fahren wir mit dem Bus zum Welcome-Center an die Wasserfälle. Dort sind wir heute um 11 Uhr mit den Fullers aus Pennsylvania verabredet. Nach kurzem Umschauen haben wir sie auch schon gefunden und die Begrüßung ist locker und herzlich. Wir verstehen auf Anhieb und die Wiedersehensfreude zwischen Lisa und ihrer Gastfamilie ist groß. Sogleich besprechen wir die Pläne für den heutigen Tag. Wir beginnen mit dem Fury, einem Film über die Entstehung der Fälle, wo man natürlich auch nass wird und man natürlich einen Regencape bekommt. Süss gemacht, aber nicht unbedingt ein Muss, genauso wie the Journey behind the Falls. Dort geht man durch einen Tunnel bis direkt an die Wasserfälle bzw. hinter die Fälle. Da man aber nur durch eine Art Fenster schaut und nicht hin- und herlaufen kann, ist es nur halb so beeindruckend. Es ist wohl zu gefährlich für die Menschenmassen, die dort tagtäglich durchgeschleust werden.

Zwischenzeitlich hat sich der Himmel mal kurz zugezogen, aber so ist es wenigstens nicht mehr ganz so heiß. Gegen 13 Uhr fahren wir mit dem Bus nordwärts. Wir wollen zu den Stromschnellen und dort den White-Water-Walk machen. Diese Attraktion finden wir toll, denn sie ist naturnah und nicht so kommerziell. Man kann dort sehr schön laufen und die Stromschnellen bewundern. Sie werden der Klasse 6 zugeteilt und fallen somit unter die schnellsten und schwersten Stromschnellen weltweit.

Während wir wieder zurücklaufen reißt der Himmel wieder auf und es wird Zeit für Lisa's Helikopterflug. Wir fahren also zwei weitere Stationen nordwärts und laufen dann noch ein kurzes Stück zum Helikopterstützpunkt. Wir haben Glück, es ist sehr wenig los. Ohne Wartezeit darf Lisa sofort einsteigen und keine 10 Minuten später ist sie auch schon in der Luft.

Das klare, sonnige und windstille Wetter ist perfekt für einen Rundflug und war die 130 $ wert, wie man dem Gesicht entnehmen kann. Es war großartig und sie hat wundervolle Fotos vom Rundflug mitgebracht.

Ich bereue ein wenig nicht mitgekommen zu sein, aber es sollte ja auch ein besonderes Geschenk zum 18. Geburtstag sein. Auf dem Rückweg zu den Wasserfällen beschließen wir noch einen Kaffee zu trinken, um die morgige "Übergabe" von Lisa zu besprechen. Die Temperaturen von über 30 Grad schlauchen uns alle sehr, wir sind müde und beschließen am frühen Abend, dass wir den Abend getrennt verbringen werden. Lisa muss noch ihren Koffer packen und wir haben keine Lust auf klein Las Vegas und den abendlichen "Viehtransport" zurück zum Campingplatz. Daher verzichten wir, auch wenn es sehr schade ist, auf das Feuerwerk am heutigen Abend. Wir lassen den Abend gemütlich mit reden und Karten spielen ausklingen, schließlich ist es auch unser letzter Abend zu viert.