Tag 21 (12.07.2016) Flowerpot Island

Heute haben wir bestes Wetter für unseren Ausflug zur Flowerpot Island bestellt. Schon morgens strahlt die Sonne vom Himmel. Wir frühstücken draußen und beobachten die Vögel, die sich in den Bäumen necken. Da unsere Bootsfahrt erst um 11 Uhr startet, bummeln wir nochmal gemütlich durch die kleinen Läden von Tobermory. Etwa eine halbe Stunde vor Abfahrt schlendern wir zur Anlegestelle. Schon allein von hier hat man einen tollen Ausblick auf die Bucht.

Wir haben unsere Tour bereits gestern bei Bruce Anchor Cruises gebucht. Wir vier haben dort gerade noch Plätze bekommen und vorher anrufen bzw. einen Tag vorher Tickets reservieren, ist in der Hochsaison unbedingt ein Muss. Für die Bootsfahrt und den Eintritt in den Nationalpark haben wir ca. 160 $ bezahlt.

Bevor wir an Bord unseres Schnellbootes gehen, beobachten wir noch die Einfahrt der Manitoulin Island-Fähre. An Bord ergattern wir uns einen Platz am Bootsrand und wir tuckern zuerst gemütlich in den alten Hafen von Tobermory. Dort überqueren wir langsam die alten Schiffswracks. Da das Wasser ruhig und glasklar ist, können wir alles sehr gut mit bloßem Auge erkennen. Allerdings werden wir auch ziemlich durch die tolle Lage der ansässigen Häuser abgelenkt. Sie liegen einfach traumhaft und mich würde mal interessieren, was man da so investieren müsste.

Wir verlassen den alten Hafen und schippern noch am Big Tub Lighthouse vorbei bevor wir in rasanter Fahrt zur Flowerpot Island gelangen. Mit dem Schnellboot macht das riesigen Spaß. Am Beachy Cove steigen wir aus und ein Ranger macht uns mit den Regeln vertraut. Es gibt dort nämlich auch Schlangen, die aber nicht giftig sind. Trotzdem ist es für uns selbstverständlich, dass wir sie weder anfassen, noch andere Tiere füttern, unseren Müll wieder mitnehmen und die Wanderwege nicht verlassen. Trotzdem beobachten wir immer wieder solche rücksichtslosen Touristen. Natürlich ist unser erstes Ziel der Weg zu den Flowerpots, welche wirklich beeindruckend sind. Die Steinformationen sehen sehr interessant aus und das Wasser ist klar wie in der Karibik mit dem Unterschied, dass es nicht so warm ist. Trotzdem gehen sehr viele Leute dort baden und man hat den Eindruck sie sind nur deshalb hier.

Das ist nichts für uns, wir wollen die Insel erkunden und so laufen wir einen Wanderweg nach dem anderen ab. Sie sind alle nicht besonders lang oder anstrengend. Nachdem wir den Ausblick auf die Flowerpots genossen haben, laufen wir weiter zum Leuchtturm. Unterwegs kommen wir an einer Abzweigung zur Höhle vorbei, welche wir natürlich nicht auslassen.

Kein Weg ist uns zu steil, keine Treppe zu hoch, nur manchmal ist es uns etwas zu heiß. Aber viel besser als immer der Regen, der uns in den anderen Parks geärgert hat. Am Leuchtturm haben wir einen tollen Ausblick, hier sind auch weitaus weniger Menschen, was uns eigentlich sehr gut gefällt. Das hat wohl auch damit zu tun, dass es hier fiese Horsebackflies gibt, die wie unsere harmlosen Stubenfliegen aussehen, aber ganz gemein beissen sowie dass es keine richtige Toilette gibt. Es gibt nur ein "Lou with a view", ein Toilettenhaus, welches aber nur ein Plumpsklo ist. Für den Notfall ist es ok, welcher bei mir natürlich auch eingetreten ist  Nichts für empfindliche Nasen und gute Augen und schon gar nichts für 5 Sterne-Touristen. Die Fliegen finden es super und niemand bleibt freiwillig länger als unbedingt nötig ist, aber es erfüllt halt seinen Zweck und es nutzt so hoffentlich niemand die Natur als Toilette.

Für den Rückweg trennen wir uns, da Lisa den Weg quer über die Insel nehmen will und mir und Carolin es einfach zu heiß dafür ist. Wir laufen zurück zu den Flowerpots und machen dort eine schöne Pause. Da wir noch genügend Zeit haben, beschließen wir den Weg durch die Wetlands zu laufen. Die Natur ist auf dieser kleinen Insel schon wirklich überraschend unterschiedlich.

Es macht uns Spaß alles zu erkunden. So entgeht uns kaum ein Tier oder eine schöne Blume. Aber auch der schönste Tag hat mal ein Ende und unsere Rückfahrt steht bald an. Mittlerweile ist es windig geworden und man kann es auch schon an den kleinen Wellen sehen, dass die Rückfahrt nicht so ruhig werden wird. Trotzdem lassen wir uns nicht aus der Ruhe bringen und entdecken beim Warten an der Anlegestelle zwischen den Steinen eine Schlange und einen Frosch.

Da wir uns vor solchen Tieren weder fürchten noch ekeln, beobachten wir sie ganz in Ruhe und natürlich mit etwas Abstand. So vergeht die Zeit wie im Flug und im Nu sind wir auf dem Schiff und müssen den Heimweg antreten. Die Fahrt ist diesmal unruhig und das Boot kämpft leicht gegen die Wellen. Die Fenster werden geschlossen, da immer wieder Spritzwasser ins Boot gelangt. Wir kommen aber alle wieder sicher in Tobermory an.