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Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 02-3: Death Valley - off the beaten track - Charcoal Kilns

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Mobbel
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Tag 02-3: Death Valley - off the beaten track - Charcoal Kilns
Eckdaten zum Reiseabschnitt

Sonntag, 28. April 2013 – Teil 3

von:    Los Angeles
nach:  Death Valley - Furnace Creek Ranch

Am Wildrose Campground zweigt die Strasse zu den Charcoal Kilns ab. Knapp 8 Meilen sind es bis dorthin, die letzten 2 sind gravel.

vom Wildrose CG in Richtung Charcoal Kilns - die Teerstrecke:

vom Wildrose CG in Richtung Charcoal Kilns - die Gravelstrecke:

Es geht steil bergauf und die Kupplung stinkt. Die Strasse ist in gutem Zustand, nicht ausgefahren /waschbrettartig, nicht ruppelig, ganz normaler Schotter, wenn es nicht so steil wäre, hätte man da flott fahren können.

trotz Schleichfahrt erzeugen wir eine beachtliche Staubwolke:

Mein Mann möchte gerne die verschiedenfarbig blühenden Pflanzen am Wegesrand fotografieren, aber ich möchte nicht stehen bleiben und wir verschieben das auf den Rückweg. Die Charcoal Kilns sind riesig – viel größer als ich es erwartet habe, 10 Stück an der Zahl.

alle 10 sind nicht so leicht aufs Bild zu bekommen:

sie sind groß:


Es sind alte Holzkohlemeiler zur Metallgewinnung aus den Bergwerken. Toll, gefällt uns gut. Nun noch auf dem Rückweg die Pflanzen fotografieren und dann zum Aguerreberry Point, soll ein toller Aussichtspunkt sein, auch auf gravel erreichbar. Mein Mann fährt wieder, damit er gleich bei seinen Lieblingsblumen anhalten kann.

auf dem Weg zu den Lieblingsblumen:

Nach dem ersten Stopp meint er, es pfeift draussen so komisch. Hm. Und wenig später „was ist das denn für ne Anzeige?“  - oh weh – der Reifendruck! Wir haben wohl einen Platten? Nein, solange man es beim fahren nicht merkt, fahren wir weiter  - schön langsam – wenn es geht bis zum Wildrose Campground, da sind auch ein paar Häuser. Tatsächlich schaffen es wir bis kurz vorm Campground, wo es schon fast wieder eben ist und halten vor einem der beiden Häuser an. Die Häuser sind jedoch nicht bewohnt – Ferienhäuser? Sehen ordentlich und eher neu aus. Aber keiner da. Wir steigen aus und sehen uns den Reifen an – hinten links – er sieht schon deutlich platt aus, weiterfahren ist so nicht mehr drin. Glück, dass es überhaupt bis hier gereicht hat. Und was nun  - bis Stovepipe Wells sind es noch fast 50km. Und wieder zurück noch weiter. Beruhigend ist, dass wir genug zu Essen und zu trinken für die nächste Woche dabei haben und auch Schlafsäcke – verhungern und verdursten werden wir also nicht. Haben wir einen Ersatzreifen dabei? Wenn ja wo – der Yukon hat sehr grosse Reifen – zu sehen ist nix. Also Bedienungsanleitung aus dem Handschuhfach geholt und „in aller Ruhe“ angefangen zu blättern, wo was zu Reifen stehen könnte. Aha. Unterm Auto. Tatsächlich – das ist er! Tiefe Seufzer der Erleichterung, also nur Reifen wechseln, nicht hier übernachten und nicht von jemandem zum nächsten Ort fahren lassen und Abschleppdienst holen müssen. Aber mal langsam – wo ist das Werkzeug – nein, es wird nicht hektisch in der Bedienungsanleitung geblättert und das nicht vorhandene Wörterbuch gezückt weil jedes zweite Wort ein Fachbegriff ist, den ich noch nicht mal auf deutsch kenne – noch sind wir ganz gelassen WinkWink. Im linken Radkasten soll das Werkzeug sein, es ist etwas kniffelig diesen zu öffnen, aber nach 5 Minuten probieren, haben wir das Werkzeug in der Hand. Ein Spielzeug-Wagenheber und eine 4-teilige Kurbel zum ineinanderstecken, wenn es Fahrradwerkzeug wäre, würde ich es als stabil bezeichnen Sealed! So, und wie bekommt man jetzt den Ersatzreifen da runter? Laut Abbildung hängt er an einem Seilzug, den man lösen und herunterkurbeln muss. In der Stossstange ist eine Öffnung, man muss eine Klappe aufmachen und die Kurbel reinstecken – einrasten  - und kurbeln.

so ist das Ersatzrad am Fahrzeugboden befestigt - die Sache mit "C" war am schwierigsten:

Wir brauchen über 25 Minuten bis es uns gelingt, die Kurbel am Punkt C einzurasten – mittlerweile ist es mit unserer Geduld dann auch vorbei. Dann endlich kommt der Ersatzreifen runter – jetzt noch rumrätseln, wie man ihn aus der Halterung nimmt – auch tricky. Jetzt weiss ich warum man Kindern immer diese Geduldspiel-Puzzles gibt wo man stundenlang probieren kann, irgendwelche Teile ineinander oder auseinander zum machen.

Endlich kann das Reifen wechseln anfangen – doch Halt – immer noch stehen wir bergab – erstmal 2 Keile vor die Vorderräder – und wo verflixt, soll man denn diesen Miniaturwagenheber ansetzen? Glücklicherweise gibt es dazu ein gutes Bild in der Anleitung, die Stelle ist an der Achse, aber ziemlich weit innen, eher ungewöhnlich, habe ich noch nicht gesehen, man muß von hinten unters Fahrzeug kriechen und den Wagenheber in Position bringen

Wagenheber an der Achse positionieren - ungewöhnlich und man darf dazu unters Fahrzeug krabbeln, weil Arm zu kurz - man beachte auch die 4-teilig ineinander gesteckte Kurbel:

Meine Jeans dient mittlerweile als Knieschoner. Dann die Kurbel ineinandergesteckt und fleissig gekurbelt – jetzt kommt wenigstens der Teil, wo wir wissen was zu tun ist und nicht mehr rätseln müssen. Dafür wird es anstrengend. Früher hab ich bei unserem Womo locker allein nen Reifen gewechselt, aber das ist doch schon viele Jahre her. Es braucht Kraft, die Radmuttern zu lösen und den mittlerweile ganz und gar platten Reifen runterzuheben, und noch mehr Kraft und Geschick, den Ersatzreifen aufs Rad zu setzen. Mein Mann müht sich ab, das ist anstrengend.

beim runterkurbeln des Wagenhebers:

Endlich ist es geschafft, der Ersatzreifen ist montiert, scheint i.O. zu sein. Nun noch den Platten am Fahrzeugboden hochziehen und fixieren – geschafft! 61 Minuten später rollt der Yukon Denali mit uns Richtung Stovepipe Wells.

endlose Weiten:

den Rest des Urlaubs sind wir peinlich drauf bedacht, das Fahrzeug wenn irgendmöglich auf dem Teer abzustellen und nicht mit den Reifen auf Schotter zu kommen Smile:

Mein Mann bekommt doch noch seine Blümchen:

Nein, 6 Meilen einfach gravel zum Aguereberry Point will plötzlich keiner mehr fahren Frown. Wir sind erleichtert, als wir kurz vor Stovepipe Wells die vielbefahrene Hauptstrasse erreichen.

hinunter nach Stovepipe Wells:

 

Lg Mobbel

Gisela
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Beigetreten: 26.08.2009 - 14:49
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RE: Tag 2-3: Death Valley - off the beaten track - Charcoal Kiln

CoolHi Mobbel,

das möchte ja Keinem passieren! Aber Ihr habt das, glaub ich, ganz gut gemeistert!

(Ich hab so etwas noch nie gemacht, möchte es auch nie machen müssenUndecided)

Was hattet Ihr für Temperaturen bei der Arbeit?

Herzliche Grüsse Gisela

 

Snoopy
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Beigetreten: 01.09.2012 - 18:08
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RE: Tag 2-3: Death Valley - off the beaten track - Charcoal Kiln

Hallo Mobbel ,

da kann ich Gisela nur Recht geben, darauf kann wohl jeder verzichten!
Obwohl Ihr sicher Zeit verloren habt und bei den Temperaturen auch geschlaucht wart, habt Ihr zumindest ein bleibendes Erlebnis ;-)
Mit der von Dir dann vorgegebenen Vorsicht seid Ihr bestimmt unbeschadet durch Euren Urlaub gekommen.
Jetzt werden hoffentlich nur noch schöne Erlebnisse folgen, oder?

Viele Grüße

Lothar

 

Mobbel
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Beigetreten: 21.06.2011 - 17:21
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Temperatur

Hallo Gisela,

etwas unter 100 Fahrenheit, Wildrose liegt ja etwas höher und da ist es etwas "kühler".

 

Hallo Lothar,

na klar folgen jetzt nur noch schöne Erlebnisse Wink. Im nachhinein betrachtet sind 61 Minuten Zeitverlust kaum erwähnenswert, ich frag mich nur was gewesen wäre wenn wir keinen Ersatzreifen gehabt hätten oder ihn nicht hätten montieren können.

Lg Mobbel

Reisefieber
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Beigetreten: 01.04.2013 - 09:11
Beiträge: 58
RE: Tag 2-3: Death Valley - off the beaten track - Charcoal Kiln

Hallo Mobbel,

 

toll dass ihr das alle geschafft habt. Reife Leistung bei der Temperatur hätte ich das nicht mehr geschafft. Und was dann??.

Gott sei Dank ist es Euch gelungen und es ist gut zu lesen, dass ihr dann weiterhin eine schöne Fahrt hattet. Da kann ich ja beruhigt mit Euch weiterfahren.

 

Danke auch für die tollen Bilder von dieser Tour, mit dem Womo kommt man da ja nicht hin.

 

LG

 

Luise

spymike
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Beigetreten: 14.04.2013 - 05:38
Beiträge: 226
RE: Tag 2-3: Death Valley - off the beaten track - Charcoal Kiln

Ein Reifenplatzer......und dann auch noch im Death Valley. Aber ihr habt das ja zum Glück gut hinbekommen.

Ich bin weiter dabei!

 

Beste Grüße

Sebastian

Bernhard
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Beigetreten: 21.08.2009 - 15:31
Beiträge: 16163
RE: Tag 2-3: Death Valley - off the beaten track - Charcoal Kiln

Hi Mobbel,

tolle Leistung  !!! und das im Death Valley !

@ Sebastian:  meinst du, mit deinem Avatar- Reifen wären sie besser gereist ? ;-))  Laughing

Grüße

Bernhard

Scout Womo-Abenteuer.de


Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)

spymike
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Beigetreten: 14.04.2013 - 05:38
Beiträge: 226
RE: Tag 2-3: Death Valley - off the beaten track - Charcoal Kiln

Hi Bernhard, vielleicht hätte es etwas mehr geruckelt, aber einen Platten hätten die beiden sicher nicht gehabt Cool

 

 

Beste Grüße

Sebastian

Charly
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Beigetreten: 29.05.2013 - 19:52
Beiträge: 455
RE: Tag 2-3: Death Valley - off the beaten track - Charcoal Kiln

Hallo Mobbel,

allen Respekt, wie ihr das hingekriegt habt.

Im nachhinein betrachtet sind 61 Minuten Zeitverlust kaum erwähnenswert... Surprised

Hast du das mit der Stoppuhr festgehalten?

Herzlichen Gruß

Charly

Alle Wetter auf dem Colorado Plateau

Mobbel
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Beigetreten: 21.06.2011 - 17:21
Beiträge: 1921
Stoppuhr

@Charly: das Navi ist unerbittlich  - es zeichnet für uns die Tracks auf. Da kann man dann nachher irgendwann mal nachgucken, dass die gefühlten 3 Stunden nur 61 Minuten waren.

Lg Mobbel

Fredy
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Beigetreten: 21.08.2009 - 14:53
Beiträge: 8032
Reifen

Hallo Mobbel

Gut gemacht!

Wer allerdings in den USA mit dem Mietwagen Gravel fahren will, sollte sich unbedingt bei der Uebernahme des Wagens vergewissern, dass Werkzeug und vor allem Reserverad vorhanden ist. Das ist nämlich alles andere als selbstverständlich! Wer dann nicht entsprechend ausgerüstet einen Ausflug in die Wildnis macht, kann in Teufels Küche kommen.

Etwas ähnliches ist mir vor vielen Jahren bei einem Ausflug zum "Racetrack"ebenfalls im Death Valley passiert.

Herzliche Grüsse,

Fredy