Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 22: Navajoland (Canyon de Chelly)

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Mobbel
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Tag 22: Navajoland (Canyon de Chelly)
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
175 Meilen
Fazit: 
erschreckende Armut. Die Indian reservations sind fürs Touristenauge zwar wunderschön, aber man kann hier kaum überleben.

Samstag, 18. Mai 2013

von:    Monument Valley

nach:   Chinle, Canyon de Chelly

Da um uns herum so viele Womos stehen, haben wir zum erstenmal über Nacht alle Rollos runter gemacht. Deswegen ist es morgens noch sehr dunkel im Womo und wir schlafen länger als sonst, stehen erst um 7 auf. Unsere Nachbarn sind schon fort, haben wir gar nicht gemerkt. Das übernächste Womo beherbergt 7 erwachsene Japaner, das muss eng sein.

Abschied vom Gouldings CG in der Morgensonne:

Nach dem Frühstück rollen wir um 8:15 Uhr bei strahlendem Sonnenschein vom Platz. Obwohl die Buttes jetzt im Gegenlicht sind, fahren wir noch mal zum Visitor Center des Monument Valley Parks, löhnen pro Person 5$  und fotografieren.

Um 9 Uhr geht es wieder auf die Straße, erstmal nah Kayenta. An der Tanke werden wir angebettelt, zwar sehr nett und höflich, aber doch unerwünscht.

Die Fahrt geht weiter durch die Navajo Indian Reservation, es gibt mehr Grün, mehr Vieh, das Vieh sieht wohlgenährter aus und die Behausungen der Navajos werden größer und wohlhabender. Jetzt haben sie fast immer Strom und es gibt auch welche, wo ein freistehendes WC-Häuschen wohl nicht mehr notwendig ist. Trotzdem sieht es für uns immer noch ärmlich und vergammelt aus.

Wir erreichen unser nächstes Ziel, den Canyon de Chelly.

Hier fällt uns auf, dass an jedem Parkplatz und sogar auf dem Campingplatz Schilder stehen, dass man seine Wertsachen nicht im Auto lassen soll und abschliessen, oder auch in den Kofferraum tun soll. Welch beruhigendes Gefühl. Klauen die Navajos wie die Raben? An jedem Parkplatz werden auch Waren angeboten, Schmuck oder bemalte Steine oder Töpferwaren. Fast jedesmal werden wir angesprochen. Wie wir der Parkbroschüre entnehmen, ist das wohl auch nicht erlaubt.

Wir checken zuerst auf dem Campingplatz beim Visitor Center ein, es ist Samstag und wir wissen nicht, ob es hier voll wird. Die Sorge erweist sich als unnötig, der Platz ist auch am Abend noch halb leer. Es ist self registration, 10$. Wir suchen uns eine schöne sonnige Site aus, nicht im Wäldchen, so dass wir Morgensonne und Abendsonne haben, denn die mittlerweile wieder aufgezogenen Wolken am Himmel versprechen mehr Schatten als Sonne und sehr warm ist es auch nicht.

Im Visitor Center fragen wir nach guided Tours, so eine Jeep-Tour in den Canyon wäre schön. Wir erhalten eine Adressenliste mit Telefonnummern von Anbietern, wo man selber anrufen kann, Tour und Preis vereinbaren. Nein, so hatten wir uns das nicht vorgestellt, dann fahren wir halt nur die Viewpoints ab. Zuerst fahren wir an den North Rim, dort gibt es drei Overlooks über den Canyon del Muerto. Wir fangen mit dem am weitesten entfernten an, dem Massacre Cave. Da die Sonne sich hinter Wolken versteckt, leuchten die roten Felswände nicht so toll, aber der Canyon ist trotzdem beeindruckend, die Wände gehen fast senkrecht runter und unten sind am Flußlauf grüne Bäume, kleine Farmen, Pferdeweiden und Felder.

 

Dann ist Essen angesagt, Spiegeleier mit Speck, lecker.

Dann sind wir gestärkt für den Mummy Cave Overlook, hier sieht man ein Cliff Dwelling auf der gegenüberliegenden Canyonseite. Der dritte Overlook ist der Antelope House Overlook, hier kommt für uns erst der Wow-Effekt, man kann weit in den Canyon reinsehen, und in die Abzweigung zum Black Rock Canyon. Dies ist entschieden der bisher beste Outlook.

Mummy Cave Overlook:

Antelope House Overlook - links gezoomed - rechts "mit dem blossen Auge":
 

weiter Blick in den Canyon:

Wir entdecken auch viele schön blühende Pflanzen und eine neue Kaktusart, die wir bisher nicht gesehen haben. Über einen Meter hoch und blüht gelb.

unser neues Lieblingsgewächs:

 

Wir machen uns dran, den South Rim zu erobern, hier gibt es 7 Overlooks über den Canyon de Chelly, wir arbeiten uns so langsam hoch. Unten fangen wir beim Campground auf knapp 1700 Metern  an -  beim letzten Overlook sind wir auf 2094 Metern. Hier haben uns der White House Overlook und der Spider Rock Overlook besonders gut gefallen. Es ist abwechselnd bedeckt, sonnig und starkwindig, in allen Himmelsrichtungen scheint es Regen oder Gewitter zu geben. Wir bleiben verschont. Am South Rim waren ein paar mehr Touristen unterwegs als am North Rim, aber wenn es mal hoch kam 5 -10 Autos an einem Overlook, oft waren wir auch allein.

Spider Rock:

Ein paar Minuten nach 17 Uhr erreichen wir den Campingplatz bei strahlender Sonne und setzen uns erstmal raus. Und entdecken an unserer Sitzgruppe einen Ameisenhaufen. Da die Bank festgekettet ist, ist nicht viel zu machen, wie setzen uns erstmal ans andere Ende und überlegen, ob wir wenn wir später grillen wollen, den Tisch vielleicht drehen können. Er ist sehr schwer. Erstmal bleibt es beim überlegen, wir lesen und schauen den Vögeln zu, die am naheliegenden Wasserhahn in der Pfütze baden. Es kommt Wind auf, der Himmel wird schwarz, es kühlt ab, ein paar Topfen fallen. Wir verziehen uns ins Womo, dann gibt es halt Spaghetti.

 

Das Gewitter zieht jedoch an uns vorbei und die Sonne kommt wieder raus, aber der Himmel beleibt mit schwarzen Wolken verhangen – nein, da können die Ameisen ohne uns draussen bleiben. Es gibt Spaghetti mit Mega-Meatball.

Campground: Cottonwood Campground Site 7, nicht reserviert, kein hookup

gefahrene km / Gesamtzeit: 280 km (geplant = 267 km) / 8:48 Std. (geplant: 11:35 Std.)

Was war anders als geplant? Wir hätten gerne eine JeepTour im Canyon gemacht, wurde leider nur als individuell selbst buchbar angeboten, wir fühlten uns nicht stark genug Preise zu verhandeln und mögen so persönliche private Führungen auch nicht, eine Tour in kleiner Gruppe mit vorher festgelegtem Preis und wo man vorher weiss , was dafür geboten wird, ist uns lieber.

Was hätte man besser machen können? das mit der Jeep Tour häte ich wohl besser recherchieren müssen.

Lg Mobbel

Arizona-Gerd
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RE: Reisebericht: Tag 22: Navajoland

Hallo Mobbel,

bei unserem ersten Besuch (1981) auf dem Cottonwood Campground, Canyon de Chelly National Monument, Chinle hatten wir des erste Mal Angst. Wir waren morgens die letzten die abfuhren und um uns herum standen die locals in ihren Pick-ups.

Liebe Grüße Gerd

Trakki
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Beigetreten: 24.11.2011 - 17:05
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RE: Reisebericht: Tag 22: Navajoland (Canyon de Chelly)

Hi Mobbel,

herrliche Fotos vom Canyon de Chellyyes

Herzliche Grüße

Sonja
 

Trakki.Reisen

Mobbel
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Beigetreten: 21.06.2011 - 17:21
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RE: Reisebericht: Tag 22: Navajoland (Canyon de Chelly)

Hallo Gerd,

kann ich mir vorstellen. Man sieht ja dass die Leute da so arm wie Kirchenmäuse sind und Zeit haben im Überfluss. Wir wollten rund um den Canyon de Chelly unser Womo an einsamen Parkplätzen auch nicht allein lassen. Der Campground war bei uns in Ordnung, da hat man mittlerweile drauf geachtet, ihn für Touristen attraktiv zu machen.

Lg Mobbel

Mobbel
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Beigetreten: 21.06.2011 - 17:21
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RE: Reisebericht: Tag 22: Navajoland (Canyon de Chelly)

Hallo Sonja,

danke blush.

Lg Mobbel