In aller Ruhe starten wir in den Tag.
Unser gestriger Versuch, Brot in Brotbackform und Alufolie in der Glut des Lagerfeuers zu backen, ging leider schief. Das Brot ist außen verbrannt und innen trotzdem nicht durch und es stinkt zudem nach Rauch und es schmeckt auch nach Rauch. Da kann man wohl nichts machen.
Am Vormittag gehe ich mit unserem Sohn noch einmal auf die Piste, bevor wir spätestens um 12.45 Uhr das Sandboard zurückgeben müssen. Die anderen chillen wieder auf dem Campground.
Es entsteht erneut viel Foto- und Filmmaterial.
Irgendwann entdeckt unser Sohn einen kleinen 'Schanzentisch'. Ob man mit dem Board auch springen kann?
Eine neue Herausforderung ist gefunden. Während unser Sohn die Düne hochsteigt, nehme ich meine Position ein und mache die Kamera startklar.
Kamera läuft. Und bitte!
Nachdem alle Action-Einlagen im Kasten sind, geben wir das Sandboard wohlbehalten und pünktlich wieder zurück. Na, die 10 Dollar haben sich aber so richtig gelohnt!
Danach sind wir noch einmal auf dem Spielplatz des Campgrounds. Hierbei beobachten wir ein Vogelpärchen. Es hat sich beim Waschhaus unterm Dach gemütlich eingerichtet. Das eine Vöglein scheint dem anderen gerade ein Ständchen zu bringen.
Am Nachmittag wollen wir noch einmal nach South Jetty an den Strand. Um wegen der Rückgabe der Fahrräder bis heute Abend 19 Uhr nicht so unter Zeitdruck zu stehen, werden wir diesmal mit dem Wohnmobil fahren. Die Fahrräder geben wir vorher zurück.
Den Fahrradkindersitz mit allem Zubehör und der Montageanleitung geben wir als Spende mit ab. Lori ist erfreut über dieses tolle Geschenk an den State of Oregon. Sie notiert sich noch unsere E-Mail-Adresse für mögliche Rückfragen. Dann verabschieden wir uns schon mal von ihr und brechen mit unserem Rumpel zum Strand auf.
Wenn man über mehrere Tage nicht gezwungen ist, immer alles wegzuräumen, entsteht Unordnung.
Als wir über die Asphaltschwelle der Campground-Ausfahrt holpern, fällt so einiges, wir sind anscheinend ein wenig aus der Übung geraten. Zu allem Übel ist auch noch das Graywater bedenklich voll. Bei dem Geholper eben ist nämlich etwas Wasser aus dem Duschabfluss getreten, wie meine Frau von ihrem Platz aus beobachtet. Das kann wohl passieren, wenn man zu lange auf dem gleichen Fleck stehenbleibt und vergisst, zwischendurch seine Tanks zu leeren.
Wir fahren aber trotzdem an der Dump Station vorbei und entscheiden uns, erst heute Abend auf dem Rückweg zu dumpen.
Auf dem Weg zum Strand sehen wir linker Hand das Geschäft, wo wir das Sandboard ausgeliehen haben. Dort stehen unter anderem viele mit Holz beladene Schubkarren draußen an der Straße.
Uns fällt ein, dass wir ja hier bei Griff's Cleawox Market noch Feuerholz nachkaufen wollten, weil unseres so gut wie alle ist. Also wenden wir einfach und kaufen gleich eine ganze Schubkarre voll für nur 10 Dollar.
In der Dusche steht inzwischen das Wasser.
Die Entscheidung von vorhin wird sofort revidiert. Mit gedrosselter Geschwindigkeit geht es behutsam zurück zum Honeyman, wo unser Rumpel erst einmal Wasser lassen darf.
Erleichtert fahren wir endgültig an den Strand, nach South Jetty, wo wir unsere rollende Behausung auf dem wilden, nördlichsten Parkplatz, kurz vor der Mole, abstellen.
Dort gehen wir über die Düne.
Wir sehen wieder Kiter auf dem Wasser, denen wir eine Weile zuschauen.
Es sind nicht mehr ganz so viele wie vor zwei Tagen. Der Wind hat auch inzwischen deutlich nachgelassen und es ist leicht diesig geworden.
Wir wandern den Strand entlang, bis wir auf ein paar Burgen aus Treibholz stoßen. Die Kinder haben sich schnell für eine entschieden.
Sie wollen ihre Burg nur noch ein bisschen herrichten, Treibholz gibt es hier ja genug. Unsere Jüngste packt kräftig mit an.
Die beiden haben viel zu tun, während wir anderen schon den Strand genießen. Am Ende hat sich der Aufwand aber gelohnt.
Damit unsere Kleine nachher nicht so weit zu laufen hat, parke ich später noch zusammen mit unserem Sohn das Wohnmobil um.
Der neue Parkplatz passt perfekt, genau auf Höhe unserer Burg.
Schön war es hier.
Als wir uns ein letztes Mal umdrehen, sehen wir zum Abschied noch einen Gleitschirmflieger vor der Abendsonne am Himmel vorbeischweben.
Auf der Rückfahrt sieht die Sonne im Dunst dann aus wie eine Apfelsine.
Wieder zurück auf der Campsite bekommen unsere Große und ich noch die Chance auf etwas sportliche Betätigung. Wir laufen der untergehenden Sonne hinterher. Der Pfad hoch zu den Dünen ist ja nicht weit.
Der letzte Anstieg ist allerdings sehr steil.
Gerade rechtzeitig geschafft!
Der Rückweg ist dafür um so einfacher.
Leider muss uns in den Stunden unserer Abwesenheit unsere Tischdecke stibitzt worden sein. Auf dem Boden liegt sie jedenfalls nicht.
Wir suchen noch ein wenig die Umgebung und die umliegenden Campsites ab, finden unsere Tischdecke jedoch nicht. Auch unseren beiden Campground Hosts Terry und Lori ist nichts aufgefallen.
Unsere gute Laune lassen wir uns davon aber nicht verderben. Dann werden wir uns morgen eben eine neue Tischdecke kaufen.
Zum abendlichen Grillprogramm gibt es heute noch Tortillas, Bulgur und gebratenen Blumenkohl hinzu. Es schmeckt alles sehr lecker.
Das von uns heute gekaufte Feuerholz erweist sich hingegen als klarer Fehlkauf. Es ist feucht und brennt schlecht. Das nächste Mal kaufen wir lieber wieder das vom Safeway. Das ist richtig schön trocken gewesen.
Wir lassen den Abend heute mal nicht ganz so lang werden. Morgen geht es wieder weiter, wir freuen uns schon darauf.
Moin Alex,
Danke für den Bericht und das Foto vom Brot, das hattet ihr und auch wir Leser wohl anders erhofft , aber einen Versuch war es ja wert.
Auch dies war wieder ein mega schöner Tag, eure Treibholz-Burg finde ich besonders spannend.
Liebe Grüße von der Ostsee
Stephie Scout Womo-Abenteuer.deHi Alex,
schade, das Brot backen hat nicht geklappt. Aber der Versuch hat sicher Spaß gemacht. Und das Sandboarden wurde noch perfektioniert, Respekt!
LG, Inga
Hallo Alex,
Trotz "geräuchertem" Brot und nassem Feuerholz lasst ihr euch den Spass und die gute Stimmung nicht nehmen. Das gefällt mir echt gut an eurer Reise. Solche "Pannen" sind oft später zuhause die runing gags und frischen die tollen Erlebnisse immer wieder auf.
Viele Grüsse und ein gutes, gesundes Neues Jahr, Irma
2012 Südwesten 2015 Yellowstone/Badlands/RMNP Herbstfahrer's Reiseberichte
Hallo Stephie,
Danke. Ja, es war trotz der Pannen ein schöner Tag und ein schöner Abschluss unseres langen Aufenthalts in den Oregon Dunes gewesen. Obwohl wir langsam schon wieder Hummeln hatten und weiterfahren wollten.
Hallo Inga,
Besten Dank. Ja, Spaß hat das Experiment gemacht, selbst wenn es etwas unfreiwillig gewesen war. Aber wir konnten ja nicht ahnen, dass unser Backofen ausschließlich bei der Womo-Einweisung funktionieren und danach sofort den Geist aufgeben würde.
Hallo Irma,
Vielen Dank. Und volle Zustimmung. Man lernt aus solchen Erfahrungen außerdem ja auch.
Auch dir und allen Foris einen guten Rutsch und schon jetzt ein frohes neues Jahr 2022!
Viele Grüße
Alex
I love not man the less, but nature more
Reisebericht "The Big Circle" (LAX-LAX)