Heute gibt es das ganz große Highlight für unsere kleine Tochter, auf welches unsere Reise aus ihrer Sicht die gesamte Zeit hingeführt hat. Es ist eine Reise durch ein Abenteuer- und Märchenland gewesen, an dessen Ende wir nun das Dornröschen aus seinem Schlaf erwecken werden. Und wir haben ein Traumwetter – blauer Himmel, Sonnenschein, es ist angenehm warm, fantastisch!
Nach dem Frühstück an unserer Campsite laufen wir zur Rezeption vor und zahlen noch den Restbetrag für unsere Site. Danach fahren wir mit dem nächsten ART Shuttle Bus zum Disneyland Resort. Die Tagestickets für den Bus haben wir vorher am Automaten gelöst, den Eintritt für den Disneyland Park bereits von Deutschland aus bezahlt.
Unsere Jüngste ist schon richtig aufgeregt. Ganz stolz geht sie mit uns die paar Schritte von der Bushaltestelle zum Parkeingang.
Dort angekommen erwartet uns zunächst eine umfangreiche Sicherheitskontrolle. Unsere Kleine kennt das ja schon von unserer Anreise mit dem Flugzeug vor vier Wochen. Interessiert schaut sie zu.
Wir leihen uns noch einen Buggy aus. Der Verleih ist gleich rechts neben den Kassenhäuschen. Unsere kleine Prinzessin hat nichts dagegen, heute mal in der ersten Reihe kutschiert zu werden.
Auf dem großen Platz hinter dem Haupteingang werden wir von einer Marching Band in schicker blau-weißer Uniform begrüßt.
Wir hören eine Weile zu, dann geht es auf die Main Street, U.S.A., die direkt auf das Sleeping Beauty Castle, das Wahrzeichen und Herzstück des Parks, zuläuft.
Schon von weitem erkennt unsere Kleine das Dornröschenschloss. Sie kann ihr Glück kaum fassen.
An der Central Plaza kann sie dann nichts mehr in ihrer kleinen 'Kutsche' halten. Die letzten Meter zum Schloss geht sie zu Fuß.
Nach Überqueren der hölzernen Zugbrücke – der einzigen in den vielen Disneyparks dieser Welt, die tatsächlich funktioniert – betreten wir neugierig das Schloss. Bei gedämpftem Licht werden wir von einem dicken Märchenbuch durch die einzelnen Stationen der bekannten Handlung geführt. Den Text können wir unserer Tochter sofort übersetzt vorlesen und die Bilder versteht sie auch ohne Worte.
Als Nächstes folgt inmitten des königlichen Schlosshofes das erste Fahrgeschäft für unsere kleine Prinzessin – ein Pferdekarussell mit 68 auf- und abschwingenden handbemalten weißen Pferden. Das "King Arthur Carrousel" genannte Schmuckstück stammt in Teilen noch aus dem 19. Jahrhundert!
Anschnallen, festhalten, los geht's!
Danach teilen wir uns vorübergehend in zwei Gruppen auf, damit auch unsere beiden Großen etwas vom Disneyland haben. Ich werde sie dabei begleiten. Meine Frau zieht dafür mit unserer Jüngsten los. Als Treffpunkt vereinbaren wir die Central Plaza zu Beginn der großen Parade am Nachmittag. Wir laden noch die App für den FastPass auf unser Smartphone, um die einzelnen Attraktionen ohne lange Wartezeiten erleben zu können, und schon kann das Vergnügen losgehen.
Wir fahren unter anderem mit der "Big Thunder Mountain Railroad" – einer Minenachterbahn, die von den Hoodoos des Bryce Canyon inspiriert ist.
Auf der wilden Fahrt sehen wir einen unterirdischen Wasserfall und Sprengungen in der verlassenen Bergmine, die wie von Geisterhand ausgelöst werden.
Die Wildwasserbahn "Splash Mountain", die eine unserer nächsten Stationen ist, hält für uns einen unerwarteten Schluss-Gag nach der Fahrt bereit, an dem ich nicht ganz unbeteiligt bin.
Wir können uns ein Lachen nicht verkneifen, als sich im Ausgangsbereich, für jeden sichtbar, auf einem Monitor das unvermeidliche Foto aus der Gegenperspektive präsentiert.
Im quirligen Disneyland entdecken wir auch immer wieder Orte der Ruhe.
Rechtzeitig zur Parade treffen wir uns alle am vereinbarten Ort wieder. Unsere anderen beiden haben viel erlebt und dabei eine Menge Spaß gehabt. Lediglich das Fahrgeschäft zum Thema Schneewittchen sei wohl etwas zu gruselig für unsere Dreijährige gewesen. Es sei dominiert von den Fluchtszenen durch den nächtlichen Wald und der bösen Königin in Gestalt der buckligen Hexe mit dem vergifteten Apfel. Der Flug mit Peter Pan hingegen habe unserer Tochter richtig gut gefallen.
Wir stellen uns an der Central Plaza in die Nähe des Seiteneingangs zum Fantasyland, weil es hier etwas ruhiger ist. Unsere Jüngste bekommt natürlich einen Logenplatz.
Die von peppiger Musik begleitete Parade "Mickey’s Soundsational Parade" ist wirklich gut gemacht und liebevoll choreographiert. Vor allem für kleinere Kinder gibt es jede Menge zu sehen und zu hören.
Mickey am Schlagzeug und Minnie in einem schicken Kleid im Klavier-Look eröffnen die Parade und winken in die Menge.
Arielle, die Meerjungfrau, grüßt von hoch oben auf ihrem Festwagen.
Kurz darauf schweben sechs Tänzerinnen in festlichen, weiten Ballkleidern heran und kündigen den Wagen der Prinzessinnen an.
Er wird angeführt von Schneewittchen, Dornröschen und Rapunzel. Dahinter folgen Cinderella und neben ihr Belle aus "Die Schöne und das Biest".
Wir sehen noch viele weitere Wagen und dazwischen auch immer einzelne Disney-Figuren, die den einen oder anderen Scherz auf Lager haben.
Nachdem Mickeys Parade zu Ende ist, gibt es für unsere kleine Tochter erst einmal eine große Zuckerwatte – in rosa.
Noch während unsere Tochter ihre Zuckerwatte verputzt, laufen uns überraschend Belle und das Biest über den Weg. Der Ärmste muss bestimmt heute ganz schön schwitzen unter seinem Kostüm.
Anschließend schlendern wir für eine Weile zusammen durch den Park, bevor wir uns erneut aufteilen. Manche Kulissen und Nachbauten, die uns dabei begegnen, sehen erstaunlich authentisch aus. Einiges kommt uns sogar sehr bekannt vor , einiges andere kennen wir nur aus Büchern und Filmen,
wobei die erwachsenen Familienmitglieder den Schaufelraddampfer-Nachbau auch schon im Disneyland Paris gesehen haben.
Gegen Abend machen wir mit unserer Jüngsten noch eine kleine Bootsfahrt durch eine bunte Welt voller singender und tanzender Puppenkinder.
Ein paar der Figuren kennt unsere Kleine bereits, wie Arielle, die Meerjungfrau, und den Clownfisch aus "Findet Nemo".
Der Wilde Westen ist als Thema ebenfalls mit dabei.
Die Zeit verfliegt, inzwischen ist es dunkel geworden. Am 'Dornröschenschloss' kehrt allmählich Ruhe ein.
Gemeinsam mit vielen anderen glücklich-müden Menschen verlassen wir den Park und fahren mit dem Bus zurück zu unserem Campground, der in dieser Fahrtrichtung gleich die nächste Haltestelle ist. Als wir angekommen sind, wollen unsere Kinder noch die Pool-Anlage des Campgrounds ausprobieren. Während meine Frau das Essen vorbereitet, gehe ich mit unserer Jüngsten mit. Wir nehmen ein Bad bei Vollmond und chillen ein bisschen. Es sind kaum andere Leute hier.
Unsere kleine Tochter hält immer noch durch, wenngleich sie heute einen sehr ausgefüllten Tag hatte. Im Whirlpool werden ihre Glieder dann aber doch langsam schwer.
Zum Abendessen vertilgen wir heute schon mal die ersten Reste. Morgen ist dann bereits unser letzter Tag vor unserem Heimflug.
Viel zu schnell ist die Zeit vergangen. Wir sind daher froh, auch morgen nach der Stadttour durch L.A. noch einmal in unser vertrautes Wohnmobil zurückkehren zu können. Schließlich ist unser Rumpel in den vergangenen Wochen so etwas wie ein Zuhause für uns geworden.
Voller Eindrücke und mit den Melodien dieses Tages im Kopf schlafen wir ein.
Hi Alex,
ich lese aus deinem Bericht heraus, dass es euch allen Gefallen hat, auch wenn Disneyland schon einen gewissen Kontrast zum Rest der Reise darstellt. Wichtig ist, dass deine Tochter glücklich ist! Nach den schönen Bilder habe ich einen Ohrwurm...
...It's a small world after all....
Liebe Grüße, Mike
Experience!
Scout Womo-Abenteuer.de
den Ohrwurm habe ich jetzt auch , diese Melodie vergisst man irgendwie nie, oder? Bei dem Bericht werden bei mir gerade Erinnerungen wach, obwohl mein letzter Besuch bereits Jahrzehnte zurück liegt. Es sieht auf jeden Fall nach einem tollen Tag für alle aus
LG Cassy
Südwesten 22
Hallo Mike,
genau! Exakt dieses Lied meinte ich! Das sehr eindringliche Motiv aus dem Refrain von "It's a Small World" war uns schon 2004 im Ohr hängengeblieben, nach unserem Besuch des Disneyland Paris.
Unsere Kleine hatte dann in den Wochen vor der großen Reise unsere alten Familienvideos aus Paris rauf- und runtergeschaut, war also ordentlich 'angefixt' gewesen für unser großes Abenteuer. Für sie war das Ganze also ein lange herbeigesehntes Event gewesen. Es war das logische Ziel unserer Reise nach "Meraka", welches nur durch "Steine klettern", "Quelle schauen" und natürlich "Womebil fahren" erreichbar ist. Dies konnten wir auch während der Reise immer wieder ganz gut als Ansporn nutzen.
Auch wir Großen wussten genau, was uns im Disneyland erwartet. Und selbst wir wurden ja hier und da an einzelne Stationen unserer aktuellen Reise erinnert.
Hallo Cassy,
ja, diese Melodie kann man irgendwie nie wieder vergessen, ob man nun will oder nicht. Sorry für den Ohrwum, den ich dir verpasst habe.
Viele Grüße
Alex
I love not man the less, but nature more
Reisebericht "The Big Circle" (LAX-LAX)