Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 26: Abschied von Big Sur, Montaña de Oro State Park, erster Regenguss des Urlaubs

3 Beiträge / 0 neu
Letzter Beitrag
Pirat
Bild von Pirat
Offline
Beigetreten: 21.10.2016 - 00:41
Beiträge: 553
Tag 26: Abschied von Big Sur, Montaña de Oro State Park, erster Regenguss des Urlaubs
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Sonntag, 3. September 2017
Gefahrene Meilen: 
113 Meilen
Fazit: 
It pours, man, it pours.

Heute schlafen wir mal wieder aus. Mit dem Frühstück lassen wir uns Zeit.

Nicht nur wir, auch die Sonne braucht etwas länger, um aufzustehen. Es ist Abreisestimmung, wir verlassen heute Big Sur.

Der Himmel ist immer noch bedeckt, als plötzlich, wie zum Abschied, ein großer Schwarm Pelikane vorbeizieht. Unser Sohn ist schnell genug, die großen Vögel mit seiner Kamera festzuhalten.


Erst gegen Mittag sind wir abreisebereit und schippern los. Die Sonne ist mittlerweile wieder herausgekommen und auch die Stimmung hat sich aufgehellt, es geht weiter. smiley

Wir haben diesmal deutlich mehr Gegenverkehr auf der Nacimiento-Fergusson Road. Es wollen jetzt, um die Mittagszeit, etwa zehnmal so viele Leute hinunter zur Küste wie hinauf zum Highway 101. Die Strecke ist mit unserem 28-Füßer aber trotzdem immer noch machbar, zurücksetzen müssen wir nirgends. Dort, wo es allzu eng wird, fahren wir einfach rechts ran und lassen den Gegenverkehr durch.


Möglichkeiten zum Überholenlassen gibt es ebenfalls ausreichend ...

... und Baufahrzeuge haben wir auch heute keine gesehen. Dafür immer wieder Biker, die uns dann beim Vorbeifahren mit dem Victory-Zeichen oder den Devil's Horns gegrüßt haben. smiley smiley


Wir benötigen für die 24 Meilen erneut etwas mehr als eine Stunde.

Nachdem wir die Fort Hunter Liggett Army Base hinter uns gelassen haben, setzen wir unsere Fahrt auf dem Highway 101 in Richtung Süden fort. Unser Ziel ist der Islay Creek Campground im Montaña de Oro State Park. Vor der Ankunft werden wir noch auf dem Morro Bay State Park Campground dumpen. Die Benutzung der Dump Station dort ist für Gäste des Islay Creek Campground kostenlos.

Auf dem Highway 101 fällt uns auf, dass die ausgeschilderten Orts- und Straßennamen überwiegend hispanisch klingen: San Miguel, Paso Robles, Atascadero, Las Tablas Road, Morro Bay. Wir haben das Gefühl, in Mexiko unterwegs zu sein.

Über den Highway 41 und ein winziges Stückchen Highway 1 – welcome back again! smiley – erreichen wir den Morro Bay State Park und die Dump Station. Anschließend geht es auf zu unserem letzten Campground an der Pazifikküste.

Nach der Einfahrt in den Montaña de Oro State Park durchqueren wir noch einen kleinen Wald aus Eukalyptusbäumen, der wie ein Märchenwald auf uns wirkt,

dann kommt auch schon die Spooner's Cove in Sicht, in deren unmittelbarer Nähe unser Campground liegt, und an der man auch baden kann.


Wir haben auf dem Islay Creek Campground trotz der dort maximal erlaubten Fahrzeuglänge von 27 Fuß kein Problem, mit unserem C28 Motorhome auf Site 17 einzuparken. Wir stellen uns einfach diagonal auf unsere breite Parkfläche, die für bis zu drei Fahrzeuge vorgesehen ist. Es hätte auf diese Weise auch locker ein 31-Füßer hier Platz gefunden, ohne die Straße zu blockieren. Noch ein Leveler vorne links, und schon stehen wir in der Waage.

Der Host begrüßt uns, als er seine Runde macht, sieht unser schräg eingeparktes Wohnmobil und schmunzelt uns zu: "Clever idea." smiley

"Baden. Baden, Leute!", treibt uns unsere Jüngste an. smiley

Nach einem kurzen Fußweg erreichen wir die Spooner's Cove. Es ist eine wirklich schöne Bucht mit einem Strand voller kleiner flacher Kieselsteine. An ihrer Nordseite befindet sich ein großer Kletterfelsen. Uns gefällt es hier.

Wir sind natürlich nicht alleine am Strand, es ist immerhin Labour-Day-Wochenende.


Im Wasser ist allerdings momentan kaum jemand, die See ist auch recht ruhig, was unseren Sohn dazu einlädt, die kleinen flachen Kieselsteine über die niedrigen Wellen springen zu lassen.


Nachschub gibt es reichlich.


Irgendwann packt ihn die Lust und er besteigt den großen Kletterfelsen. Ich folge ihm zur Sicherheit.


Kurze Zeit später sind wir dann auf dem 'Ausguck'. smiley


So niedrig die Ozeanwellen auch wirken, hier an der Westseite des Felsens brechen sie mit voller Wucht herein.


Nachdem wir wieder unten bei den anderen sind, bleiben wir noch eine Weile hier und genießen Meer, Felsen und Steine. An der Südseite des Kletterfelsens fällt uns dabei eine kleine Höhle ins Auge. Wer dort wohl wohnen mag?


Mit Beginn der Dämmerung begeben wir uns zurück zu unserer Campsite und freuen uns nun aufs Grillen. Es gibt heute leckere Schweinefilets mit Artischockenherzen. Die Vorbereitungen dafür sind schnell erledigt.

Zum ersten Mal in unserem Urlaub müssen wir unser Lagerfeuer witterungsbedingt ausfallen lassen, da es zu regnen angefangen hat. Der Regen lässt zwar immer mal phasenweise nach, aber bevor wir noch mehr Feuerholz nass machen, stellen wir unsere Versuche lieber ein. Wir bauen schnell unseren Campingtisch unter der Markise auf, die wir bereits ausgefahren haben, räumen den Gasgrill rüber und schon kann das lustige Grillen weitergehen.

Kaum haben wir uns unter die Markise verzogen, geht ein richtig heftiger Schauer nieder, es gießt wie aus Kübeln. Die Kinder vollführen gleich einen ausgelassenen Regentanz.

Es ist für uns mal eine kleine Sensation nach dem bislang komplett regenfreien Urlaubsverlauf, mal abgesehen von den paar Tropfen am Grand Canyon North Rim. Wir wissen alle, dass dies ein Ausnahmesommer war, in den letzten Tagen sind in Kalifornien mehrfach Hitzerekorde gebrochen worden.

Schon irgendwie paradox, dass wir den ersten Regenguss unserer langen Reise ausgerechnet im Süden Kaliforniens erleben. "Seems it never rains in southern California ..., but girl, don't they warn ya, it pours, man, it pours." smiley Ich muss sofort an den Anfang unserer Reise und meinen Ohrwurm beim Einsteigen in die 747, die "westbound seven forty seven" nach Los Angeles, zurückdenken.

Weil es uns draußen bei dem Regen dann doch zu ungemütlich wird, essen wir jetzt drinnen weiter, wo die Party noch länger dauert, bis die Kinder schließlich müde werden.

Beim Aufräumen mit Stirnlampe sehe ich hinter unserem Wohnmobil auf einmal zwei Glühwürmchen in immer gleichem Abstand dicht über dem Boden daherschweben. Noch bevor die beiden kleinen weißen Punkte unter dem Fahrzeugheck abtauchen, erkenne ich die Waschbärenaugen. Kurz darauf ist der kleine Kerl auch schon in Richtung Müllcontainer verschwunden.

Ich hole meine Frau hinzu. Wir leuchten über die Straße und sehen an der Recycling Station noch weitere Waschbären, die, von uns angestrahlt, zur großen Wiese hinüberlaufen. Neugierig gehen wir hinterher.

Als wir uns genähert haben, scheint die gesamte Wiese in Bewegung zu sein. Ein gutes Dutzend sind es, die wir im Licht unserer Stirnlampen zählen können. Einer der Waschbären hat sich direkt vor uns auf einen Baum gerettet. Ganz langsam zieht er sich hoch, wir könnten ihn einfach so abpflücken und in die Arme nehmen. Der Rest der Meute hat sich in nahe gelegene Büsche verzogen.

Am Ende des heutigen Reisetages steht für uns fest, wie eine bekannte Flagge auch aussehen könnte. smiley


Nach diesem Erlebnis verschwinden wir in unsere Betten.

Viele Grüße
Alex
I love not man the less, but nature more

Reisebericht "The Big Circle" (LAX-LAX)

scanfan
Bild von scanfan
Offline
Beigetreten: 27.06.2013 - 16:37
Beiträge: 4359
RE: Tag 26: So, 03.09.2017 – Abschied von Big Sur, Montaña de Or

Servus Alex,

 

da hat es uns 2014 auch gut gefallen und wir hatten damals vorsorglich vorgebucht. Ihr auch?

 

Der Host begrüßt uns, als er seine Runde macht, sieht unser schräg eingeparktes Wohnmobil und schmunzelt uns zu: "Clever idea." smiley

Die gleiche Situation auf einem deutschen Campingplatz......wink

Liebe Grüße

Micha
Scout Womo-Abenteuer.de

Meine Reiseberichte
YouTube

Pirat
Bild von Pirat
Offline
Beigetreten: 21.10.2016 - 00:41
Beiträge: 553
RE: Tag 26: So, 03.09.2017 – Abschied von Big Sur, Montaña de Or

Hallo Micha,

... wir hatten damals vorsorglich vorgebucht. Ihr auch?

Ja, hatten wir. Wir hatten unsere Reise sogar komplett durchgebucht gehabt.

Bis auf die damals im Hochsommer nicht reservierbaren Jumbo Rocks CG und Atlatl Rock CG wollten wir nach Möglichkeit ausschließlich auf reservierbaren staatlichen Campgrounds übernachten (zumindest dort, wo es solche Campgrounds überhaupt gibt, in der Region Page, AZ, mussten wir leider den Wahweap buchen). Wir waren in den Sommerferien unterwegs gewesen und dann auch noch mit Kleinkind, da wollten wir lieber kein Risiko eingehen.

Der Host begrüßt uns, als er seine Runde macht, sieht unser schräg eingeparktes Wohnmobil und schmunzelt uns zu: "Clever idea." smiley

Die gleiche Situation auf einem deutschen Campingplatz......wink

Unvorstellbar. laugh

Viele Grüße
Alex
I love not man the less, but nature more

Reisebericht "The Big Circle" (LAX-LAX)