Dienstag, 23.08.2022
Vom Byers Lake nach Anchorage
Heute sind wir früh wach und im Moment regnet es mal nicht, nachdem wir den größten Teil der Nacht die Tropfen auf das Camperdach trommeln gehört haben.
Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg und wir halten am Denali View South. Den Gebirgszug sehen wir im Dunst und Nebel und die Spitzen der Berge liegen in den Wolken als wir ankommen. Wir laufen etwas rum und vertrödeln die Zeit, ich interessiere mich für die Vegetation rund um mich herum, Gerd hält Schwätzchen mit einem amerikanischen Ehepaar und siehe da, auf einmal liegen die Berge zwar immer noch im Dunst, doch die Gipfel sind zu sehen. Hurra, wir haben zumindest ein Erfolgserlebnis hier.
Außerdem bin ich begeistert wegen des wunderschönen Fliegenpilzes, den ich fotografieren konnte. So schön aber leider genauso giftig wie er schön war.
Auf unserem weiteren Weg Richtung Anchorage kommt auf einmal aus einer Seitenstraße ein Flugzeug biegt auf den WParks Hwy ein und fährt auf der Fahrbahn vor uns einige hundert Meter bevor es wieder in eine Seitenstraße abbiegt. Dinge gibt’s, die gibt’s gar nicht, hier scheint alles möglich.
Wir bleiben immer mal wieder stehen um eine Runde zu laufen oder uns etwas anzusehen zumal uns das Regenwetter als stetiger Begleiter immer mal wieder erwischt. So vergeht Kilometer um Kilometer mal nass mal trocken.
Als wir Anchorage erreichen steuern wir den Golden Nugget RV Park an, der aber bereits ausgebucht ist. Die nette Dame telefoniert und gibt uns ein Zettelchen mit weiteren Adressen wo wir es probieren können.
Gleich der erst Anruf bei dem Midtown RV Campground ist ein Treffer, hier können wir einen Platz für eine Nacht bekommen.
Da wir gerade Netz haben kommt mir die Idee mal nach einem europäischen Bäcker in Anchorage zu googlen, vielleicht haben wir ja Glück. Ich finde den Fire Island Rustic Bakeshop, 718 K St, Anchorage, AK 99501, USA und wir fahren auf dem Weg zum Campground dort vorbei um unseren Brotvorrat wieder aufzufüllen. Das, wenn auch kleine, Gefrierfach im Camper ist ein Segen. Wir kaufen 2 lecker Bauernbrote zum Einfrieren und ein noch warmes französisches Baguette. Noch bevor wir zurück im Auto sind hab ich schon die eine Spitze abgebissen. Welch ein Genuss, da fängst du an zu sabbern wenn du nur in gutes trockenes Brot beißt. Kurz und gut, Gerd und ich haben das Baguette aufgegessen noch bevor wir einen weiteren Meter gefahren sind und sind gleich noch einmal in den Laden um ein weiteres zu kaufen. Übrigens sind wir am nächsten Tag extra nochmal vorbei gefahren um noch 2 Stück zu kaufen. Man war das lecker. Brot können halt die Amerikaner und Kanadier gar nicht umso mehr muss man es geniessen und ausnutzen wenn man mal an so was Leckeres rankommt.
Der Midtown RV Park (verdient eigentlich den Namen gar nicht) ist ein verlodderter Parkplatz inmitten der Stadt. Er ist in direkter Nähe zu allen größeren Supermärken die wir brauchten um Vorräte aufzufüllen, aber die Bezeichnung Campground wäre unangebracht. Die Sanitäranlage war alt und vergilbt, jedoch eigentlich sauber, wenn auch nicht schön. Die Bezahlung erfolgt cash auf die Kralle, Kreditkarte ging gar nicht, dafür bei Wasser und Strom am Platz und kostenlosem Dump 25 US$/Nacht. Wie bei uns, nur zum Übernachten erst abends hin und gleich am nächsten Morgen weiter, geht es und ist vom Preis für einen Stadtplatz unschlagbar. Wir wollten uns hier ja nicht so lange aufhalten.
Trotz der Nähe zu einer größeren Straße war es nachts eigentlich einigermaßen ruhig.
Gefahrene Kilometer: 244
Mittwoch 24.08.2022
Anchorage nach Seward
Morgens regnet es wieder mal junge Hunde und das Wetter ist richtig sch…. Eigentlich soll es weiter nach Homer gehen, da wir von dort einen Flug in den Katmai NP mit einem Wasserflugzeug auf dem Schirm hatten. Wir hatten zwar vorher schon Kontakt zu Veranstaltern von Deutschland aus, hatten aber wegen der hohen Kosten und der doch schlechten Stornobedingungen den Rat erhalten, wenn wir in etwa wissen wann wir ankommen sollen wir uns melden, zu dieser Jahreszeit würde es immer Plätze in den Flugzeugen geben wenn wir einen Spielraum von 2 – 3 Tagen mitbringen würden. Nachdem wir versucht haben von hier aus jetzt den Flug klar zu machen, stellte sich heraus, dass es keinen einzigen Flug in den nächsten Tagen in den Katmai NP wegen des schlechten Wetters in den letzten und nächsten Tagen geben würde und alle Touris die bereits für die vorangegangen Tagen gebucht hatten werden dann erst mal „abgearbeitet“ wenn in ein paar Tagen wieder geflogen werden kann, aber wann das sein wird wisse man nicht. Geld gibt es nicht zurück, da man für das Wetter nix kann. Hier zahlt sich die Erfahrung aus dem Corona-Lockdown wieder mal aus: buche nix Teures wenn Du unter Zeitdruck stehst und nicht weißt ob Du Dein Geld wieder bekommen kannst.
Aus diesem Grund haben wir unsere eigentlich vorgesehene Route geändert und die Fahrt nach Homer gestrichen. Wir sind also direkt nach dem Besuch beim Fire Island Bakeshop auf direktem Weg Richtung Seward weitergezogen. Leider haben wir während der Fahrt nicht allzu viel gesehen, es hat mehr oder weniger während der gesamten Fahrt dorthin wie aus Eimern geschüttet. Die Wolken hingen so tief, dass wir sie mit den Händen greifen konnten, über der See lag dichter Nebel und die Berge ließen sich nur erahnen. Kurzum es war heute Shitwetter.
Wir fahren die Campgrounds an der Waterfrond ab und stellen fest, hier gibt es kein Plätzchen für uns, oder zumindest finden wir es nicht. Wir drehen eine Runde im Ort und da es gerade mal aufgehört hat zu regnen laufen wir noch etwas am Hafen rum. Leider ist nach 20 Minuten die Trockenperiode beendet und die Schleuse zu dem da „OBEN“ geht wieder auf.
Wir entscheiden uns den KOA Campground mal anzuschauen und bleiben dann auch für eine Nacht dort, denn der Platz ist gerade und geschottert und es stehen keine Riesenpfützen drauf.
Campfire kann man heute sowieso vergessen, es gießt in Strömen und das auch die ganze Nacht über. Himmel geht uns der TC heute Nacht wirklich auf den Geist, der Regen trommelt uns das Hirn weich. Übrigens die Heizung funktioniert immer noch nicht. Die Wärmflasche übernimmt.
Gefahrene Kilometer: 285
So ein Pech mit dem Wetter, ich hoffe, ihr hattet später im Verlauf der Reise mehr Glück und bin schon gespannt, wie es weitergeht. Der Trick mit der Wärmflasche aus einer alten Plastikflasche ist jedenfalls schon mal genial und zeugt von Eurer Flexibilität, auch dem Negativen etwas Positives abzugewinnen.
Herzliche Grüße
Petra
Liebe Jasmin,
am Denali South View hatten wir dann Regen... . Aber insgesamt war bei uns das Wetter schon echt besser als bei euch. Ich freue mich trotz des Regens sehr auf die Fortsetzung deines Reiseberichtes, du beschreibst selbst den Regen interessant.
Liebe Grüße
Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de
Reiseberichte
Liebe Yasmin,
es ist so schade, dass ihr dieses Wetterpech hattet. Da freut man sich dann richtig über ein schönes frisches Brot oder ein hübsches Fliegenpilzfoto. Ich hoffe sehr, dass eure Pechsträhne doch mal endet und Freude aufkommt... und bin ganz gespannt, wie es weitergeht.
Liebe Grüsse, Irma
2012 Südwesten 2015 Yellowstone/Badlands/RMNP Herbstfahrer's Reiseberichte
Ich grüße dich Jasmin
wir hatten bei der Anfahrt nach Seward starken Sturm mit Regen. In Seward kam es auch dazu, dass das erste und letzte Mal während der Reise ein Regenschirm zum Einsatz kam. Die Rückfahrt Richtung Anchorage fand dann bei "Kaiserwetter" statt.
Ja ja, Alaska und das Wetter!!!
Beste Grüße vom HANS
JEDE REISE BEGINNT MIT DEM ERSTEN SCHRITT
Hallo Susanne,
ja, wir sind Euch ja auch per What´s App gefolgt und haben mitbekommen, dass Ihr deutlich mehr Glück mit dem Wetter hattet als wir. Ihr wart so ca. 1 Woche hinter uns unterwegs. Einer bekommt es halt ab, diesmal waren es wir.![frown frown](/sites/all/libraries/ckeditor/plugins/smiley/images/confused_smile.png)
Hallo Irma,
sicherlich hatten wir richtiges Wetterpech im Süden von Alaska
, wir wussten aber dass das passieren kann, haben aber natürlich gehofft, es trifft uns nicht ganz so doll. Wir hatten aber auch in den etwas mehr als 5 Wochen an ganz vielen Tagen richtiges gutes Wetter und ziemlich viel Spaß auf unserer Runde, bleib beim Lesen dabei in ein paar Tagen wird das deutlich besser.
Hallo Hans,
tja, was sollen wir sagen - der Süden von Alaska - da hätte ein Regenschirm ohnehin nicht gereicht und was genützt, der Regen kam von oben, links, rechts, aus Eimern, vorne, hinten sogar von unten, der ist mit dem Wind in alle Ritze die sich gefunden haben, einzig ein Ganzkörperkondom hätte Dich trocken gehalten. Erstaunlich war aber auch die Schnelligkeit wie der Regen kam und ging. Wetteränderungen innerhalb von Sekunden. Es war einfach irre.
Toll, das Ihr die Gegend dann bei "Kaiserwetter" geniessen konntet, das freut uns wirklich, denn soviel wir sehen konnten muss es bei "Kaiserwetter" um diese Jahreszeit dort wunderschön sein.
Liebe Grüße an Euch alle von
Jasmin & Gerd