08.09.2022
Haines – Skagway
Nach dem Frühstück geht es heute weiter, um 10.15 Uhr ist Check In an der Fähre nach Skagway. Nachdem wir den Camper auf Vordermann gebracht haben (gedumpt, Wasser nachgefüllt, Müll entsorgt etc.) fahren wir gemütlich Richtung Fähranleger. Ein bisschen Wehmut ist dabei, hat es uns hier doch ausgesprochen gut gefallen und wir wissen jetzt schon, die Bären werden wir sicherlich vermissen.
Am Fähranleger angekommen stehen bereits mehrere Wohnmobil, Wohnwagen und TC´s in den Lines. Wir melden uns an und bekommen ebenfalls eine Line zugeteilt. Hier stehen wir an erster Stelle und erfahren von den anderen, dass sie keine Reservierung haben und auf Standby stehen. Es dauert auch nicht lange und ein Boot legt an. Eigentlich sieht es aus wie ein normaler Ausflugsdampfer, dann geht aber seitlich eine Riesenluke auf und es stellt sich heraus, es ist die Fähre. Upps, so eine kennen wir bisher noch nicht. Hier wird seitlich eingefahren und geladen. Es kommen nur wenige Pkw´s und Motorräder sowie 2 TC´s raus und das war es dann. Nach weiteren 20 Minuten fangen die Fährmänner mit dem Laden an und wir staunen nicht schlecht als erstmal ein paar Pkw´s versenkt werden und dann die Riesen-Rigs mit Riesen- Pickups rückwärts !!! die Rampe hinunter dirigiert werden und nicht nur rückwärts rein, nein die müssen auch noch unten im Schiffsrumpf so beidrehen, dass sie nachher in Fahrtrichtung gerade in ihrer Spur stehen. Wow, Respekt, Mann bin ich froh, hier nicht selbst reinfahren zu müssen. Selbst mit Anweisungen des Personals brauchen die Fahrer der Gespanne ganz viele Anläufe, um so die Rampe runter zu kommen, dass sie richtig in das Schiff drehen können. Gerd hat Glück, er ist der Einzige der Anwesenden Mobilfahrer der vorwärts runter darf und problemlos im Schiff drehen kann um in seiner Spur einzuparken.
Ziemlich pünktlich um 12.15 Uhr legt die Fähre dann auch ab um nach ca. 1 Stunde in Skagway wieder anzulegen. Während der Fahrt sitzen wir oben vor einem großen Panoramafenster und lassen die Überfahrt auf uns wirken. Draußen finden wir es heute ausgesprochen kalt.
In Skagway holt Gerd unseren TC´s aus den Tiefen des Schiffrumpfes während ich mich zu Fuß aufmache, da ich ohnehin wegen der Enge im Laderaum nicht in den TC einsteigen könnte. Auf dem Parkplatz des Fähranlegers gehe ich mal auf Suche, ob ich Irma und ihren Mann hier finde. Relativ schnell entdecke ich die Beiden und wir halten hier ein kurzes Schwätzchen und tauschen ein paar Erfahrungen aus, wollen sie doch gleich in die Fähre für die andere Richtung nach Haines fahren. Gerd kommt auch noch dazu und nach ein paar Minuten müssen wir uns schon wieder verabschieden, da der Ladevorgang für die Fähre beginnt. Leider haben wir komplett vergessen noch ein Erinnerungsfoto zu schießen, so viel Zeit wäre sicher noch gewesen nur daran gedacht hat halt keiner. Naja, dann halt das nächste Mal.
Wir fahren direkt auf den Pullen Creek RV Campground am Hafen und bekommen eine Site mit direktem Blick auf den Hafen und die Kreuzfahrtschiffe.
Mittags beim ersten Overlook in Skagway waren die ganzen Kreuzfahrer noch auf der Straße und im Ort unterwegs. Hier boomt tagsüber solange Kreuzfahrtschiffe im Hafen liegen das Leben. Eben eine riesige Ansammlung an Nippesshops. Die Stadt hat was von einer Wild West Kulisse. Sobald es Zeit wird sich auf das Abendessen auf dem Schiff einzustellen leert sich die Stadt komplett und es ist kaum noch ein Mensch auf der Straße. Die Läden schließen alle um 18.oo Uhr und zu essen gibt es noch bis 20.oo Uhr, dann ist "Ausgangssperre" Skagway mal gesehen zu haben war interessant, man muss es unseres Erachtens aber nicht unbedingt anfahren.
Gegen Abend laufen wir dann nochmal nach Skagway rein um was essen zu gehen. Upps, es ist noch nicht einmal 18.oo Uhr und der Bordstein ist schon hochgeklappt. Es sind kaum noch Menschen unterwegs. Glücklicherweise hat der Bonanza Grill & Bar noch geöffnet und wir können hier noch einen lecker Burger essen. Kaum sind wir jedoch fertig mit essen, machen die hier auch schon zu. Ganz tote Hose ab 20 Uhr in Skagway, aber die Kreuzfahrer sind beleuchtet wie ein Christbaum.
Gefahrene Kilometer: 10
09.09.2022
Skagway
Für heute haben wir Tickets gekauft und wollen mit der Bimmelbahn auf den Whitepass. Vom Campingplatz aus sind es nur ca. 250 Meter bis zum Bahnhof. Schon allein in Skagway ist das ein Spektakel wie in Disneyland. Man darf nicht einfach einsteigen, da die meisten der angehängten Waggons für die Kreuzfahrer-Reisegruppen reserviert sind, diese waren dann auch noch voll gestopft wie eine Wurstpelle. Nicht alle Passagiere hatten hier Sitzplätze.
In unserem Waggon sind außer uns nur noch 10 weitere Personen, so dass wir auch während der kompletten Fahrt von links nach rechts an die Fenster wechseln konnten und jeder im Waggon trotzdem einen eigenen Fensterplatz hatte. Schon cool wenn nicht so viel los ist. Selbst auf den Trittbrettern vor dem Waggon war reichlich Platz für uns.
Der Weg über den Pass war während des Klondike-Goldrauschs Ende des 19. Jahrhunderts neben dem Chilkoot Pass eine von zwei Möglichkeiten, um von der Pazifik-Küste zu den Goldfeldern im Inland zu gelangen. Die Route über den White Pass war länger, aber weniger steil und hoch als die über den Chilkoot Pass. Allerdings galt sie wegen der höheren Kriminalitätsrate, die dem Banditen Soapy Smith zugeschrieben wurde, als gefährlicher. (Quelle: Wikipedia)
(der ursprüngliche Trail 98 über den Pass)
Leider war auch heute wieder das Wetter sehr durchwachsen. Begonnen hat der Tag trocken und je später es wurde, desto feuchter und regnerischer wurde es. Auf der Zugfahrt lagen die Berge dann zum großen Teil wieder in den Wolken. Bedauerlich war auch, dass der Zug die meiste Zeit durch den Wald gefahren ist, so dass der Weitblick gefehlt hat. Auf dem Summit hatten wir dann Regen und wenigstens etwas Sonne mit einem wunderschönen Regenbogen. Im Nachhinein betrachtet fanden wir die Zugfahrt zwar ok, aber für unser Geld hatten wir deutlich mehr von der Bootstour. Für ca. 135 Euro/Person muss man schon Bahnliebhaber sein um hier ein Aha-Erlebnis zu haben, vielleicht genügt manchem auch schon ein Superwettertag, für uns hat sich das nicht so ganz gelohnt. Das ist hier wohl wirklich Geschmacksache.
Nach der Bahnfahrt noch eine Sightseeingtour durch Skagway und ein Einkauf von Nippes für Zuhause (übrigens das "Ulu" - ein Messer der Eingeborenen - ist ein ganz prima "Pizzateiler" und leichter sauber zu machen als unsere Pizzaroller hier in Deutschland ), anschließend noch ein Essen im Bonanza Grill und dann ist der Tag auch schon vorbei und wieder tote Hose hier. Wettertechnisch war der Tag sehr durchwachsen mit Sonne und Regen.
Gefahrene Kilometer: 0
Hallo Tammy,
tja da werden Erinnerungen wach.
Wir waren im Mai dort, sind allerdings andersrum gefahren, sprich nach Haines.
Wir sind am Nachmittag in Skagway angekommen und sind nach dem Einkaufen und einer kurzen Sightseeingtour erstmal wieder raus aus dem Ort und auf den Dyea CG gefahren dieser liegt etwa 9 Meilen ausserhalb von Skagway,wenn man aus dem Ort rausfährt ,sofort die erste Straße links hoch.Der Stellplatz direkt im Hafen hat uns nicht so gegeistert und die jungen Leute die den Platz bewirtschafteten wirkten auch nicht besonders vertrauenserweckend.
Am anderen Morgen sind wir rechtzeitig wieder zum Fähranleger da wir nicht reserviert hatten. Waren dann auf Warteplatz 1. Dann sind wir in die Stadt, und es war genau wie du es beschrieben hast. Touris von 4 Kreuzfahren "belagerten" die Stadt, in der sich übrigens ein Juwelierladen an den nächsten reit. Die Tour mit dem Zug haben wir uns allerdings gespart
Viele Grüße aus dem Münsterland
Hallo ins Münsterland,
wir hatten das mit dem Dyea CG auch erst im Fokus, mein Mann wollte abends im Ort essen und am nächsten Morgen dann aber möglichst früh mit dem Zug fahren, so dass die Übernachtung im Ort die einfachere Option war. Leider, der Dyea wäre viiiel schöner gewesen, aber halt nicht so praktisch.
Liebe Grüße Jasmin